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NEWS US EM HUUS ALTERSZENTRUM EMMERSBERG Ausgabe Nr. 21 / Juni 2016 Wir, die Lernenden im Alterszentrum Emmersberg Familie Steinemann - Acht Mal umgezogen Auflösung Kreuzworträtsel

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Juni 2016

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news us em huusAlterszentrum emmersberg

Ausgabe Nr. 21 / Juni 2016

Wir, die Lernenden im Alterszentrum Emmersberg

Familie Steinemann-

Acht Mal umgezogen

Auflösung Kreuzworträtsel

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Liebe Leser/innen

Gerne möchte ich dieses schöne Frühsommergedicht, von Ingrid Herta Drewin geschrieben im Mai 2011,mit Ihnen teilen.

Désirée Haltiner,Spitex

e D I t O r I A l

Hier spürst du schon des Sommers Weben;er hat die Boten uns geschickt:

Die Mauersegler, die hier schwebenund schwirren, helle Laute geben,

verkünden, dass er ist zurück.

Des Frühlings Blütenbäume habennun abgelegt ihr weißes Kleid.

Der Kirsche runde, grüne Gabenversprechen, uns recht bald zu laben

in ihrer süßen Früchte Zeit.

Der Sonne gleißend helles Strahlenbeherrscht den Tag, die Wärme wächst.Man möcht’ sich gern am Strande aalen,

denn schon bereitet Hitze Qualen,die Trockenheit, es scheint verhext.

Da wartet man und ruft nach Regen,den dann auch ein Gewitter bringt.

Den Landwirt freut der nasse Segen,der seine Pflanzen auch mag hegen,

damit die Frucht wächst und gelingt.

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g A s t l I c h k e I t

Hallo!Mein Name ist Herr Inkognito. Ich reise durch das Land und besuche Restaurants. Ich bin Gast. Gast sein ist ein wichtiger Job. Ich bin aufmerksam, interessiert, feinfühlig, gwundrig und kritisch.Ich komme zur Tür rein und mache mir so-fort ein Bild. • Hat es Platz? • Ist es hell? • Ist es sauber? • Wie ist die Möblierung? • Hat es Tischtücher? • Wie ist der Geschmack? • Werde ich wahrgenommen? • Werde ich begrüsst? • Und wie werde ich begrüsst? Dieses erste Bild bringe ich dann nicht mehr so schnell aus meinem Kopf. Ist der erste Eindruck positiv verlaufen, sehe ich gerne mal über einen kleinen Fehler hinweg. Ist der Eindruck aber ne-gativ, dann wird mich jeder Kleinigkeit stören.

Ich setze mich an einen Tisch und warte auf die Bedienung. Jetzt geht es schon um den zweiten Eindruck. • Geht es lange, bis jemand zu mir

kommt?• Werde ich nett begrüsst? • Erkundigt man sich freundlich nach

meinen Wünschen? • Geschieht das alles unaufdringlich und

natürlich? • Wie präsentiert sich die Menükarte? • Wie werde ich zusätzlich beraten?Nun vermischt sich der erste mit dem zwei-ten Eindruck. Entweder bin ich jetzt wirk-lich enttäuscht oder hoch erfreut.

Jetzt geht es in die Hauptrunde. Die Bestel-lung ist aufgegeben und ich erwarte das Menü. Nun brauche ich meine Checkliste. • Wie ist die Präsentation der Speisen? • Wie ist die Dekoration? • Wie schmeckt das Essen? • Wie gross sind die Portionen? • Wie sieht es farblich aus?

• Ist das Fleisch fein? • Ist das Gemüse weich, aber nicht zu

weich? • Wie wird das Essen serviert? • Ist das Besteck sauber? • Ist der Finger der Bedienung nicht im

Essen? • Wird der Teller zur richtigen Zeit wieder

abgeholt? • Wie laut ist die Bedienung beim Abräu-

men?

Das Essen kann so toll und fein sein, wie es will. Wenn die Bedienung nicht meinen Wünschen entspricht, schmeckt es mir ein-fach nicht…

So, und nun noch das Dessert. Endspurt. • Kaffee oder Tee? • Stimmt der Preis? • Muss ich lange warten, bis ich zahlen

kann? • Gehe ich zufrieden und satt aus dem

Restaurant raus?

Was macht es nun aus, dass ich mich als Gast wohl fühle? Was war speziell, erfri-schend, erfreulich, erstaunlich? Stimmte für mich Preis und Leistung? Werde ich da wieder einmal einkehren?

Name ist der Redaktion bekannt.

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A u f l ö s u n g k r e u z w O r t r ä t s e l

Auflösung des Rätsels der letzten AusgabeDas Lösungswort lautet hAusDIenst.

1. Das Huus Emmersberg war früher das Bürgerheim der Stadt Schaffhausen.

2. Im 4. Stock des Künzle-Heim hat es eine wunderbare, grosse Dachterasse.

3. Unser Heimlogo ist natürlich die Sonnenblume.

4. Der erste Heimleiter ab 1970 hiess Arthur Meister.

5. An der Korallenstrasse befinden sich die zwei Liegenschaften Solitude.

6. Bei unseren Alterswohnungen ist die Spitex Emmersberg einquartiert.

7. Die Künzlestiftung wurde von Pfarrer Künzle gegründet.

8. Der Vorplatz vom Künzle-Heim wird von einem Tulpenbaum geziert.

9. Das Künzle-Heim wurde vor sechsundvierzig Jahren gegründet.

10. Jeden Freitag findet am Nachmittag unser öffentlicher Treffpunkt statt.

24 Personen haben fleissig gerätselt und das richtige Lösungswort abgegeben, Bravo!

...und die Gewinnerinnen sind:

1. Platz, 30.- Gutschein: Helga Weibel2. Platz, 10.- Gutschein: Pia Reich3. Platz, 10.- Gutschein: Anina Reutimann

wissenswertes über unseren tulpenbaum

Der Tulpenbaum ist im Nordosten von Nordamerika beheimatet und ist der wichtigste Laubbaum in dieser Gegend. Das Holz wird zur Herstellung von Möbeln, Instrumenten usw. verwendet. Er gehört zur Familie der Magnolienbäume und kann über 40m gross werden. Seine Rinde ist grau-braun und hat eine netzartige Oberflächen-struktur. Vor allem die Rinde und das Holz sind giftig.

Die Blätter sind ca. 10-15cm lang und 12-20cm breit, dunkelgrün und glänzend. Ihr Umriss ist viereckig. Die tulpenartigen Blüten stehen einzeln an den Zweigenden.

Die Blütenblätter sind orangegelb und ha-ben eine grüne Spitze. Der Baum blüht in den Monaten April und Mai. Auch durch seine goldrötliche Herbstfär-bung ist er ein geeigneter Baum für Pärke und somit auch für unseren Vorplatz.

Rosmarie Schürmann, Pflege

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m I t A r b e I t e r I n n e n u n D m I t A r b e I t e r

herzlich willkommen!

März/April 2016

sibylle beerli Pflege

mara grimmPflege

segen girmayVerpflegung

tomislav simunovicZivildienstleistender Pflege

April/Mai 2016

mergime neziriPflege

sylvia schwendenerHauswirtschaft

Davorka mihicHauswirtschaft

marbelis gyselPflege

Adieu und alles gute!• Jacky Brunner • Edina Vavassori• Nicole Ammann • Noemi Bolli• Anica Schmid

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mersberg wurde ich auf die Lehrstelle in der Pflege aufmerksam. Daraufhin habe ich mich beworben. Ich bekam die Mög-lichkeit drei Tage lang zu schnuppern, da-nach bekam ich die Zusage für die Vorlehre.Schön, dass ich unsere BewohnerInnen in ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten und unterstützen kann.Wir haben die Chance, viel zu erleben, Er-fahrungen zu sammeln und verschiedene Menschen kennen zu lernen.

Pflege Station 1Valmira Sopi, Vorlehre zur Fachfrau Gesundheit:Durch mei-ne Kollegin Valjeta Arifaj, die bereits in der Lehre war,

habe ich erfahren, dass noch eine Stelle für die Vorlehre frei ist. Daraufhin habe ich mich beworben, drei Tage lang geschnup-pert und dann die Zusage erhalten.Der Kontakt zu den BewohnerInnen, neue Menschen kennen zu lernen und meine Tä-tigkeit selbst gefallen mir sehr. Ich schätze vor allem die Dankbarkeit der Bewohner-Innen.Wir haben die Chance etwas zu lernen und Geld zu verdienen, neue Herausforderun-gen anzunehmen und umzusetzen. Wir sind ein gutes Team und man lernt immer wieder etwas Neues über die Pflege und Menschen, eine ganz andere Welt.Janine Oswald, 3. Lehrjahr, angehende Fachfrau Gesundheit:Da meine Ur-Oma im Künzle-Heim gelebt hat, bin ich auf das Alterszentrum Em-mersberg gestossen. Ich habe drei Tage geschnuppert und mich für die Vorlehre be-worben. Danach konnte ich mit der Lehre zur Fachfrau Gesundheit beginnen, welche ich diesen Sommer abschliessen werde.Den Umgang mit Menschen, denen man jederzeit helfen kann schätze ich. Man hat immer etwas zu erledigen dadurch wird es nie langweilig.

Im Alterszentrum Emmersberg sind auch die Jungen vertreten, wie die 12 Auszubil-denden in den verschiedenen Abteilungen.Mit diesen drei Fragen möchten wir mehr über die jeweiligen Auszubildenden erfah-ren. Viel Vergnügen beim Lesen.

• Wie/durch wen bin ich ins Alterszent-rum Emmersberg gekommen?

• Was schätze ich an meinem Beruf?• Was macht der Betrieb (Alterszentrum

Emmersberg) aus? Was ist speziell?

AdministrationIlija Bradjan, 3. Lehrjahr, ange-hender Kaufmann:Meine Lehre ab-solviere ich bei der Stadt Schaffhau-sen. Nach jedem Lehrjahr wechseln wir das Referat bzw. die Abteilung.

Da ich meine Lehre mit einer Abteilung im sozialen Bereich abrunde, wurde ich ins Al-terszentrum Emmersberg eingeteilt.Wir sind die Drehscheibe zu internen und externen Stellen. Unter anderem bin ich für die Telefonzentrale, den Schalter-dienst, aber auch für die Korrespondenz und die Kreditoren-Rechnungen zuständig. Der Kontakt mit den verschiedensten An-spruchsgruppen ist sehr interessant.Das Alterszentrum Emmersberg ist wie eine grosse Familie, wo man sich jeden Tag austauscht, sich gegenseitig hilft und unterstützt. Das Miteinander ist ausserge-wöhnlich.

Pflege Huus EmmersbergValjeta Arifaj, 2. Lehrjahr, angehende Assistentin für Gesundheit und Soziales:Durch die Home-page vom Al-terszentrum Em-

w I r , D I e l e r n e n D e n I m A z e

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kocht oder auch neue erfindet.In einem solch tollen Team zu arbeiten macht Spass. Es ist super!

hauswirtschaftShannon Pollinger, Vorlehre zur Fachfrau Hauswirtschaft:Ich bin durch meine Freun-din Paula Wid-mann auf das Alterszentrum Emme r sbe rg gekommen. Ich musste mich erst beweisen, dies hat zum Glück sehr gut geklappt.Ich liebe die abwechslungsreichen Arbeiten in den vielen Bereichen.Mir gefällt die Umgebung und die Bauwei-se, die guten Arbeitsbedingungen und dass man auf die Hygiene sehr achtet. Es ist im-mer wieder schön zu sehen, wie zufrieden die BewohnerInnen sind.Shkelqime Zurapi, 1. Lehrjahr, angehende Fachfrau Hauswirtschaft:Auf der Suche nach einer Lehrstelle bekam ich von einer Kollegin einen Tipp, so kam ich zu meiner Lehrstelle hier.Ich kann eine gute Lehre absolvieren und durch die Unterstützung der anderen Mit-arbeiterInnen wird dies auch gut gelingen. An den BewohnerInnen schätze ich, dass sie oft Verständnis dafür haben, wenn wir nicht gleich alles wissen.Ich bin froh, dass ich in meinem Team gut aufgenommen wurde. Man lernt im Team ständig Neues und steigert dadurch seine Leistungen.Michal Schaffner, 2. Lehrjahr, angehende Fachfrau Hauswirtschaft:Durch die Homepage des Alterszentrums Emmersberg wurde ich auf die Lehrstelle aufmerksam.Den engen Kontakt zu den BewohnerInnen und die abwechslungsreiche Arbeit schätze ich sehr.Mir gefällt es sehr, dass das Künzle-Heim so modern gebaut und eingerichtet ist.

Pflege Station 3Abeeththa Yohnanathan, Vorlehre zur Assistentin für Gesundheit und Soziales:Nach einem Vorstellungs-gespräch mit dem Pflege-d ienst le i te r konnte ich letzten Som-mer die Vor-lehre beginnen. Ich habe die Möglichkeit, anschliessend die zweijährige Lehre zur Assistentin für Gesundheit und Soziales im Alterszentrum zu absolvieren.Ich arbeite gerne in diesem Beruf, weil ich unsere BewohnerInnen gerne unterstütze und mit ihnen in die Natur gehe.Wir können viel von einem so grossen Team profitieren und dazu lernen und be-reits eigenes Geld verdienen.Paula Widmann, 2. Lehrjahr, angehende Fachfrau Gesundheit:Viele meiner Freunde wohnen auf dem Emmersberg und haben mir von der freien Lehrstelle erzählt.Jeder Tag bringt neue Aufgaben und es ist abwechslungsreich. Zudem gefällt mir der tägliche Kontakt mit den BewohnerInnen, mit schönen und spannenden Situationen.Der Lehrbetrieb gibt mir Möglichkeiten, das Gelernte aus der Schule in der Praxis um-zusetzen. Bei Fragen ist auch immer eine Ansprechsperson für mich da. Es werden Anforderungen gesetzt, welche mich gut für das spätere Berufsleben vorbereiten.

VerpflegungFélix Vilpoix, 2. Lehrjahr, angehender Koch:Durch meine ehe-malige Kochleh-rerin, aus der 2. Sekunda r schu -le, wurde ich auf die Stelle im Al-

terszentrum Emmersberg aufmerksam.Jeden Tag gibt es neue Herausforderun-gen, zum Beispiel, dass man neue Gerichte

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Gastronomie angepriesen. So kam es, dass der amtierende «Koch des Jahres 2015» mit geschmortem Kalbskopf und Fenchelschiffchen den begehrten und hart umkämpften Titel gewann. Kontrahen-ten, die mit wilden Kompositionen und Pro-dukten aus fernen Ländern aufmarschier-ten, hatten das Nachsehen.Zwar haben wir nicht vor «Köche des Jah-res» zu werden, jedoch wissen wir, dass auch einige unserer BewohnerInnen wert-volle, vielleicht längst vergessene Rezeptu-ren besitzen, denen wir vielleicht wieder et-was «Leben einhauchen» könnten/dürften? Gerne lassen wir uns inspirieren und freuen uns auch über Besuche in der Küche!

Jonas Walter und Félix Vilpoix,Küche

In den letzten Tagen sind vereinzelt Mitglie-der der Küchenbrigade auf unserem Areal dabei beobachtet worden, wie sie von un-serer Rottanne die beliebten Schösslinge geerntet haben. Erfreulicherweise sind da-bei spannende Gespräche entstanden mit Bewohnern unseres Hauses. Erinnerungen wurden uns berichtet von der eigenen Mut-ter, wie man in der Kindheit die zusammen-gerafften Schürzen mit dem «Grünen Gold» gefüllt wurden, um daraus später die weit-hin bekannte Hustenmedizin abzukochen.

Heute spielt das Tannenschössli auch in der Gastronomie zunehmend wieder eine Rolle. Ob als Honig zum Süssen von Spei-sen, als simpler Brotaufstrich oder serviert als harzig duftender Fichtenschössli-Likör; der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Gerade bei feinen Saucen für Wildgerichte lässt sich mit einem jungen Tannzweig eine leichte, bekömmliche Waldnote herbeizau-bern, die beim Verzehr angenehm daran erinnert, wo das Wildbret herangewachsen ist. Allgemein beziehen sich Köche gerne wieder auf altbewährtes Wissen aus Gross-mutters Küche. Die Rezepte werden neu interpretiert, modernem Küchenwissen an-gepasst und gerne auch in der gehobenen

v O m w A l D I n D I e k ü c h e

Tanneschösslisirup

Zutaten für ca. 3.5l Sirup:2kg Zucker4l Wasser

2kg Tanneschössli

1 Stunde kochen,über Nacht ziehen lassen,

danach gut absiebenund mindestens nochmals

1 Stunde einkochen lassen.

Danach den noch heissen Sirup in Flaschen abfüllen.

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b e w O h n e r I n n e n u n D b e w O h n e r

wir nehmen Abschied

Werner Hodler23.07.1923 - 25.02.2016

Ida Seeholzer 28.11.1919 - 27.02.2016

Ruth Berger 05.09.1929 - 10.03.2016

Anna Schrämli31.10.1921 - 03.04.2016

Hedwig Schudel29.01.1926 - 12.05.2016

Erich Reich21.12.1928 - 18.05.2016

herzliche gratulationzum runden geburtstag!

27. März 1916 Klara Schlatter

9. April 1926 Milda Meyer

15. Mai 1926 Heidi Matti

30. Mai 1926 Josy Brennwald

herzlich willkommen imAlterszentrum emmersberg!

Liselotte Lang, Huus Emmersberg

Ernst Rebsamen, Huus Emmersberg

Emma Imhof, Huus Emmersberg

Hans-Peter Walker, Huus Emmersberg

Messerli Berthe, Huus Emmersberg

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dass dies für mich keine Lebensstellung war und ich begann mit steigendem Interesse die entsprechenden Angebote der Energiewirtschaft zu studieren. Und ich wurde fündig! Die Alusuisse suchte einen Fachmann für das ausgedehnte Netz der Kraftwerke im Wallis, welche für die Aluproduktion notwendig sind. Aber das bedeutete eine Dislokation, eine zweite züglete von Basel nach Chippis bei Sierre und französische Umgangssprache. Eine

bequeme Wohnung war bald gefunden, sie war zweckmässig und lag unmittelbar an der Rhone, ein S c h r e b e r ga r t e n gehörte auch dazu.Mit Elan lösten wir unsere Wurzeln aus der Basler Erde und begannen in einem neuen Kulturkreis Fuss zu fassen. Die Arbeit war spannend und vielfältig, während meine Frau den kleinen Haushalt besorgte,

aber auch oft mit dem Velo unterwegs war. Dabei spielten die idyllischen Wege an der Rhone und besonders, der als Badesee gestaltete Lac Geronde, eine wichtige Rolle. Wir erkundeten den abwechslungsreichen Kanton, im Sommer auf Bergtouren, im Winter auf den Skiern. Eine ganz wichtige Zäsur war jedoch die Geburt des ersten Sohnes Ruedi. Wir waren eine Familie geworden, die nun unserem Leben die Richtschnur gab und bei allen Entscheiden Priorität hatte. Dazu gehört aber auch der Militärdienst, der viel Zeit beanspruchte und die junge Mutter oft allein liess. Dennoch bin ich dem Militärdienst sehr dankbar, er hat mir viele wertvolle Erfahrungen in menschlicher Beziehung gegeben, welche in meinem späteren Berufsleben sehr

Vor genau 63 Jahren haben wir in Basel un-sere erste gemeinsame Wohnung bezogen. Es war eine einfache 3-Zimmerwohnung in einem ebenso einfachen Quartier. Der Arbeitsweg zur Fabrik war etwa so kurz wie der Lohn (Fr 600.-). Aber in unserem Übermut spielte das alles keine Rolle. Die Meinung meines Vorgesetzten spielte jedoch eine wesentlich grössere Rolle! Er war der Ansicht, meine Englischkenntnisse von der Schaffhauser Kantonsschule seien ungenügend, sie müssten in England aufpoliert werden. Aber wir liessen uns nicht ins Bockshorn jagen. erste züglete: Wir schlossen unsere kaum richtig eingerichtete Wohnung ab und fuhren mit Bahn und Schiff übers Meer, damit begann unser Nomadenleben. Insgesamt wechselten wir acht mal unser Heim, bis wir vor 3 Jahren im Huus Emmersberg landeten, womit unsere Zügelpläne ein Ende fanden.Es war das England der Nachkriegszeit mit rauchenden Schloten, viel Russ in der Luft und Lebensmittelrationierung. Aber es war auch ein stolzes und selbstbewusstes Land, das wir kennen lernten. Dank dem neuen Medium «Fernseher» konnten wir die Coronation der jungen Königin sozusagen hautnah miterleben. Wir wohnten in einer kleinen Pension in Meeresnähe und machten, dank kurzer Arbeitszeit, zahlreiche Ausflüge in der Umgebung der schottischen Grenze. Aber dem gestrengen Direktor in Basel gefielen meine periodischen Berichte immer weniger, nicht zuletzt weil er in Basel auf eine Arbeitskraft verzichten musste. Obwohl meine Englischkenntnisse noch hätten verbessert werden können, kam eines Tages der Moment wo wir in London das Flugzeug bestiegen und nach kurzer Zeit wieder Heimatluft atmeten.Nach einigen Jahren Tätigkeit in der Basler Firma, sie produzierte Komponenten für die Stromverteilung, wurde mir klar,

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ausgezeichnete Kameraden und Fachleute.Als dann in Thusis unser Sohn Thomas das Kleeblatt vervollständigte, war eigentlich alles zum Besten bestellt, das Erlebnis der Familie, die unvergleichliche Bergwelt, eine Berufstätigkeit, wie sie nur selten einem jungen Ingenieur geboten wird, sowie ein sehr grosszügiger Verwaltungsrat prägten diese Jahre.fünfte züglete: Aber die Zukunft hat oft andere Pläne. Unverhofft kam aus Schaffhausen das Angebot, die Leitung des Kantonalen Elektrizitätswerkes zu übernehmen. Sowohl für die Familie, wie für mich in beruflicher Hinsicht, war es die härteste Entscheidung. Schliesslich überwog der Ruf der Heimat, der Herkunft sowie die Ausbildungsmöglichkeiten der Kinder. Unser Haus Hasensprung» wurde geräumt, der erheblich gewachsene Hausrat auf zwei Möbelwagen verladen und mit Wehmut gings der Munotstadt entgegen.sechste züglete in Schaffhausen. Eine grosse Wohnung in einem historischen Gebäude stand uns zur Verfügung, aber für die Kinder war der Schulweg und der ungewohnte Verkehr nicht ideal. Wir fanden und kauften im Hohlenbaum Quartier ein passendes Haus, das uns viele Jahre diente, auch als die Kinder schon bald selbständig wurden. Es war und ist auch heute noch Heimat für Kinder und Enkel. siebte züglete: Mit fortschreitendem Alter wurde es uns zu gross, und unser Thomas, der in Neuhausen für seine 4-köpfige Familie zu wenig Patz hatte, wäre unser Haus gerade recht. Wir sahen das ein und traten ihm diese Liegenschaft ab. Für uns hiess es wieder zügeln! Am Korallenstieg, ganz in der Nähe des ehemaligen Bürgerheimes, fanden wir eine passende Unterkunft. Und in aller Ruhe konnten wir die achte züglete vorbereiten und uns im Zimmer 205 vom Huus Emmersberg einnisten...

Heiner und Margrit Steinemann-Rahm

nützlich waren.Aber wie es so gehen kann im Leben eines Ingenieurs, hat ein Inserat in der NZZ mein Interesse gefunden: Eine Kraftwerksgesellschaft, welche im Hinterrheintal drei Grosskraftwerke mit Staumauern etc. projektierte, suchte einen Betriebsleiter. Nach einer Besprechung und Besichtigung im Domleschg (ohne meine Frau!) ergriff ich die Chance und wurde gewählt. Nun ging halt die dritte züglete los, wir hatten nachgerade Übung in diesem Metier. Mit SBB und RhB gings durch die halbe Schweiz und meiner lieben Margrit wurde es immer unwohler. Wohin führt mich mein Ehemann? Und als wir bei Rhäzüns zwischen die hohen Berge fuhren, da wurde sie ganz still. Aber nach kurzer Fahrt traten die Berge zurück, und bei Rothenbrunnen öffnete sich ein liebliches Gelände, das Domleschg. Margrit war begeistert! Es sollte mit seinen Dörfern, Bergen und der sympathischen Bevölkerung für etwa 10 Jahre unsere Heimat sein. Es war ein sehr glücklicher Entscheid. Die Wohnung in Sils/Domleschg lag in einer von der Kraftwerkgesellschaft erstellten Siedlung und war eigentlich für das Betriebspersonal vorgesehen. Aber sie wurde anfänglich noch nicht benötigt und passte in den ersten Jahren auch dem Betriebsleiter. Der Umzug vom Wallis ins Bündnerland war dementsprechend einfach und problemlos. Auch ein kleines Auto stand von Anfang an zur Verfügung. vierte züglete: In Sils wurden auch unser Sohn Jörg und die Tochter Susanne geboren, welche die tatkräftige Mutter stark beanspruchten, besonders da in dieser Zeit der Umzug nach Thusis auf dem Programm stand und der Hausherr oft im Militärdienst weilte.Die KHR (Kraftwerke Hinterrhein AG) beansprucht einen Teil italienischen Staatsgebietes, um mit den italienischen Behörden zu kommunizieren war ich auf meine Italienischkenntnisse angewiesen. Die italienischen Kollegen waren

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Berufe, wurden vererbt. Der Nachtwächter hatte etwas Unheimliches und Mysteriöses an sich, denn er überlebte unbeschadet jede Nacht die Geisterstunde von Mitter-nacht bis ein Uhr morgens.

Wir liefen dem Na ch twä ch t e r weiter hinter her und mach-ten Stopp vor dem Gericht. Der Nach twäch t e r hatte eine ganz eigene und ir-gendwie lustige Art zu sprechen. Ein Mix von Spra-chen, von altmo-disch bis modern. Er scherzte gerne und machte iro-nische Bemer-kungen. Auch ein enormes Wis-sen besass er, denn er erzählte uns vieles aus den Chroniken

Schaffhausens und nannte die meisten Menschen beim Namen. Für unsere Fragen und Anmerkungen war der Nachtwächter immer offen.

Auf einem «Schleichweg» ging es weiter und wir hielten vor der Zunftglocke für den Zunftdiener. Der Nachtwächter läutete… niemand machte auf. Anno dazumal muss-te der Zunftdiener aufmachen und brachte

Da der Nachtwächter erst um 21 Uhr (zur Sperrstunde, anno dazumal) seine Runde beginnt, stärkten wir uns zuerst mit Pizza und Pasta im Restaurant Casanova. Wir alle waren sehr gespannt was der Nacht-wächter uns wohl erzählen und wo er uns alle hinfüh-ren würde. Leider spielte das Wetter nicht mit und be-scherte uns Re-gen. Unserer hei-teren und gelösten Stimmung konnte dies nichts aus-machen. Im Ge-genteil, denn der Regen machte al-les etwas unheim-licher und mysteri-öser. Vor allem den Anblick des Nacht-wächters.Auf dem Herrena-cker vor dem Tou-rismusbüro war unser Ausgangs-punkt. Ein ganz dunkel gekleideter Mann stand da. Mit einem Hut, einem fast bo-denlangen Mantel, einer Laterne, einer He-lebarde und einem Blashorn. Er begrüsste uns und wir tauchten gleich in die Vergan-genheit ein, in die Zeit des Nachtwächters im Mittelalter. Er begann mit Erzählungen und Geschichten aus der Chronik Schaff-hausens. Eigentlich durfte damals niemand dem Nachtwächter folgen. Bei uns Spitex Frauen macht er eine Ausnahme. «Es hat sowieso nur zwei Gefängniszellen!», wit-zelte der Nachtwächter. Raue und skurrile Gesetze herrschten damals, aber auch ex-tremer Glaube und noch extremerer Aber-glaube. Der Ruf des Nachtwächters war kein Guter, ganz im Gegenteil. Es war ein geächteter Job, fast gleich gestellt mit dem Henker und Totengräber. Wer wollte schon Henker wer-den. Diese, wie auch die meisten anderen

n A c h t w ä c h t e r f ü h r u n g I n s c h A f f h A u s e n

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Auch allerlei Lustiges wusste der Nachtwächter über das Kloster und sei-ne Bewohner zu berichten. Trotzdem wa-ren wir froh wieder unbeschadet aus dem Kloster gekommen zu sein.Vor der wunderschön bemalten Ritterapo-theke machten wir den nächsten Halt und erfuhren viel Ekliges über den Schaffhau-ser Alltag. Zum Beispiel: Wer sich wann waschen darf (Munotwächter nur alle zwei Wochen) und das völlig unwirksame Gesetz «Wenn du deinen Nachttopf aus dem Fens-ter leerest, so rufe vorher in die Tief ein lautes OBACHT!» Nun ja, was macht man instinktiv wenn jemand Obacht von oben ruft? Den Rest überlasse ich Ihrer Vorstel-lung. So schön, dass wir heute Toiletten und ein Abwassersystem haben. Auch lustig zu erfahren war, dass es in Schaffhausen dop-

pelt so viele Schweine wie Einwohner gab und das hatte einen Grund. Es war ein lukratives Geschäft, seine Schweine zur Gossenreinigung abzustellen und so bei der Stadt ein wenig abzukassieren. Duzende solcher Geschichten wusste der Nachtwächter zu erzählen. Zum Abschluss führte uns der Nachtwächter zu seinem Stützpunkt, dem heutigen Blumenladen Gretener. Um uns zu Ver-abschieden blies er sein Horn und rief uns noch ein «Gebt Acht und geht jetzt nach Hause!» nach.Es war ein wirklich gelungener Ausflug ins Mittelalter, so macht Geschichte Spass.

Désirée Haltiner, Spitex

Brot und Wein. Wein, das Stichwort für den Nachtwächter. Ausschweifend erzählt er von der bunten Weinkultur der Schaffhau-ser und der verschiedenen Zünfte. Wahn-sinn, was die früher alles getrunken hatten. Eine Auflistung von Lebensmittel und Wein lässt uns alle staunen. Bei einem Zunftes-sen wurde gerne bis zu 12 Liter Wein pro Person gerechnet. Von daher auch der Ausspruch «Es isch zünftig uftischt worde» oder «Mir händ zünftig gesse». Auch er-fuhren wir mehr von den vielen Aufgaben des Nachtwächters. Im Mittelalter war es stockfinster in Schaffhausen. Der Nacht-wächter sorgte für Ruhe und Ordnung in-nerhalb der Stadtmauern, kontrollierte die Wirts- und Zunftstuben sowie die Stadtto-re. Nicht immer war es ungefährlich Nacht-wächter zu sein. Betrunkene, Gesindel und Ganoven lungerten in den Strassen herum. Unter anderem brachte der Nachtwächter die Betrunkenen sicher nach Hause. Auch die Tore des Klosters konnte der Nachtwächter mit seinem Schlüssel öff-nen. Das Kloster bei Nacht war unheimlich. Dazu kannte der Nachtwächter natürlich auch noch die passenden Gruselgeschich-ten. Geister die sich bei Nacht aus ihren Gräbern erheben und an den Wänden krat-zen. Lebende Tote die unter uns weilen. Ein Schauer läuft uns den Rücken runter.

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r ü c k b l I c k v e r A n s t A l t u n g e n

Salonorchester

Musig Tannzapfeland

Ostern

Heinz und Heinz

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ImPressum

v e r A n s t A l t u n g e n

Redaktionsteam: Janine Brennwald, Werner Gasser, Désirée Haltiner, Marlies Knobel, Patrick Portmann, Sonja Schibli, Rosmarie Schürmann, Jonas Walter

Auflage: 620 Exemplare

Druck: Copy + Print AG, Schaffhausen

Die nächste Ausgabe erscheint Anfang Septem-ber 2016 (Redaktionsschluss: 12. August 2016)

Kontakt

Alterszentrum Emmersberg Bürgerstrasse 36 8200 Schaffhausen www.alterszentrum-emmersberg.ch Zentrale Tel. 052 630 46 00

Öffentliche Vortragsreihe im Künzle-Heim

• vortrag «lebensfreude im Alter: Jetzt erst recht» Susan Reinert Rupp, Lebensfreude-vermittlerin, Betriebsökonimin FH, MBSR-Lehrerin Mittwoch, 1. Juni 2016, 19.00 Uhr

Juni 2016

• modeschau modeservice modrow Mittwock, 1. Juni 2016, 15.00 Uhr im Künzle-Heim

• grIllfest Samstag, 18. Juni 2016, 15.00 Uhr im Künzle-Heim

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