livro cufa turismo - alemão

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“BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHE ZUR SOZIOÖKONOMISCHEN EINGLIEDERUNG IN DIE PRODUKTIONSKETTE DES TOURISMUS

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livro do curso de turismo da Cufa traduzido para o alemão.

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Page 1: Livro Cufa Turismo - Alemão

“BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHEZUR SOZIOÖKONOMISCHEN EINGLIEDERUNG IN DIE

PRODUKTIONSKETTE DES TOURISMUS

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Page 3: Livro Cufa Turismo - Alemão

CUFAFAZENDO DO NOSSO JEITO – WIR MACHEN´S AUF UNSERE ART

BERUFSAUSBILDUNG FÜR JUGENDLICHEZUR SOZIOÖKONOMISCHEN EINGLIEDERUNG IN DIE PRODUK-

TIONSKETTE DES TOURISMUS

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“„Erziehet die Kinder, damit es nicht nötig werde, die Erwach-senen zu bestrafen.” Pythagoras

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INHALTSVERZEICHNIS

MINISTERIUM FÜR TOURISMUS - PRÄSENTATIONCUFA - WIR MACHEN´S AUF UNSERE ARTDER BEGINN EINER NEUEN ZEITDIE PARTNERSCHAFT MIT DEM MINISTERIUM FÜR TOURISMUSDIE ERFAHRUNGUNSERE KURSEERSTELLUNG UND PRODUKTION VON THEATER-SCHAUSPIELENGASTRONOMIEKULTURPRODUKTIONMODE UND MODELNAUDIOVISUELLE MEDIENERGEBNIS DER SCHÜLERBEFRAGUNGABSCHLUSSFEIERSCHLUSS

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„Ein Projekt durchgeführt mit Mitteln des Abkommens Nr. 513/2006 zwischen der Central Única das Favelas - CUFA und dem brasil-

ianischen Ministerium für Tourismus (Ministério do Turismo)”

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MINISTERIUM FÜR TOURISMUS - PRÄSENTATION

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Der brasilianische Tourismus ist als ökonomischer Sektor anerkannt, der einen wichtigen Erzeuger von Devisen, Arbeitsplätzen und Eink-ommen darstellt und zudem in der Lage ist, zu der Reduzierung von regionalen und sozialen Ungleichheiten an verschiedenen Punkten unseres Staatsgebietes beizutragen.

Die Wichtigkeit des Tourismus in Hinblick auf die Entwicklung einer Region verlangt die effektive Zusammenarbeit zwischen verschie-denen sozialen Einrichtungen.

Wir möchten hiermit die Zusammenarbeit zwischen dem Ministe-rium für Tourismus und der Central Única das Favelas (CUFA) her-vorheben, die zur Umsetzung des Projekts der Berufsausbildung für Jugendliche zur sozioökonomischen Eingliederung in die Produk-tionskette des Tourismus führte und über 1000 Jugendlichen aus Rio de Janeiros Bezirken Cidade de Deus, Madureira, Complexo do Alemão und Acari, eine Qualifikation in den Bereichen Audiovi-suelle Medien, Mode und Modeln, Gastronomie, sowie Erstellung und Produktion von Theaterschauspielen verhalf.

Wir sind davon überzeugt, dass Projekte, die sich auf die Ausbil-dung von Jugendlichen in Arbeitsfeldern des Tourismus beziehen und von Institutionen der Zivilgesellschaft, wie der CUFA, in einem Reiseziel der Größenordnung Rio de Janeiros durchgeführt werden, das Pflichtbewusstsein zur Herstellung einer gerechteren Gesell-schaft stärken, in der wirtschaftlicher Aufschwung zur Verteilung von Erträgen und zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt führt.

Wir kennen die Möglichkeiten des Tourismus in Brasilien, die sich in der Vielfalt unserer Kultur und den zahlreichen Naturschönheiten begründen, sodass die Aktivitäten dieses Projekts die Verwirklic-hung unseres Ziels fördern, den Tourismus in einen Faktor sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Entwicklung umzuwandeln.

Wir schätzen die Zusammenarbeit mit der CUFA besonders, da wir uns darüber im klaren sind, dass die Förderung der Bürgerrech-te und der Jugendkultur in sozialen Brennpunkten zu einer Wert-steigerung des Images von Rio de Janeiro beiträgt, indem unter-schiedliche soziale und wirtschaftliche Gebiete gesellschaftlichen Anschluss erhalten.

Ministerium für Tourismus (Ministério do Turismo)

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CUFA – WIR MACHEN´S AUF UNSERE ART

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Die Central Única das Favelas ist eine Organisation, die ke-ine wirtschaftlichen Zwecke verfolgt und seit mehr als 10 Jahren (Gründung: 1999) mit Initiativen in den Bereichen Bildung, Kultur, Freizeit, Sport und Förderung von Bürgerrechten an sozialer Inte-gration arbeitet.

Zu ihren Aufgaben zählt ebenso die Förderung von Bildungsergän-zung, welche die Verbreitung von Gedanken, Vorstellungen und Arbeitsweisen bezweckt, die wiederum auf eine Vergrößerung der Kreativität, der Sensibilität, des Bewusstseins, der Flexibilisierung der Gesellschaft und der Interaktion der kulturellen Vielfältigkeit Brasiliens abzielen.

Die CUFA wurde im Rahmen einer Vereinigung von Jugendlichen verschiedener Favelas in Rio de Janeiro gegründet, die nach Räu-men suchten, in denen sie ihrer Haltung, ihren Fragestellungen oder einfach ihrer Lebensfreude Ausdruck verleihen konnten. Die Auffassung, dass die Verbindung von Bemühungen und Kompe-tenzen tatsächlich eine würdigere Zukunft schaffen könnte, war die Triebkraft für das, was eine der aktivsten Organisationen des ter-tiären Sektors im gesamten Staatsgebiet werden würde.

Einer der Gründer der CUFA ist der Rapper MV Bill, der bereits viele Preise aufgrund seiner Arbeit in der Hip Hop-Bewegung erhielt und im Jahre 2004 von der UNESCO als eine der 10 militantesten Per-sonen des vergangenen Jahrzehnts ausgezeichnet wurde.

Eine weitere starke Referenz, die ebenso die Aktionen der CUFA stützt, ist die Sängerin Nega Gizza, die abgesehen von ihren Erfol-gen in der Welt des Rap, auch für ihr Engagement und ihre Hing-abe in sozialen Angelegenheiten bekannt und angesehen ist.

Nega Gizza ist die Leiterin des HUTÚZ Festivals, welches die größte Rap-Veranstaltung Lateinamerikas darstellt und jährlich von der CUFA produziert wird.

Hip Hop ist die Hauptausdrucksform der Central Única das Favelas und dient als wichtiges Werkzeug für soziale Integration.

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Die Hip Hop-Bewegung überlebt seit mehr als 20 Jahren in den brasil-ianischen Ghettos, und selbst ohne Medienunterstützung wächst sie stetig, indem sie Fans aus allen sozioökonomischen Schichten begeis-tert und ihr Image der „Kultur der Ausgegrenzten” zunehmend abschüt-telt.

Mittels einer eigenen Sprechweise beabsichtigt die CUFA, ihre Aus-drucksformen und -möglichkeiten, sowie ihre Tragweite auszubauen. So verbreitet sich die Bewusstseinsbildung der weniger privilegierten Schichten der brasilianischen Bevölkerung u.a. durch Workshops im Bereich der Berufsschulung, die das Selbstwertgefühl der sozialen Brennpunkte erhöhen, indem sie den Menschen Kenntnisse und neue Perspektiven vermitteln.

Als kultureller Produktionspol schult und informiert die CUFA die Bürger Rio de Janeiros, sowie die der anderen 25 brasilianischen Staaten und des Regierungsbezirks. Unter den von der CUFA durchgeführten Aktiv-itäten sind u.a. Kurse und Workshops in den Bereichen DJing, Break-dance, Graffiti, Basquete de Rua (brasilianische Streetball-Abwand-lung), Skating, Informatik, Gastronomie und Audiovisuelle Medien.Ein Großteil des Teams von Fachkräften, die die aktuelle Struktur der CUFA bilden, besteht aus jungen Erwachsenen, die selbst eine Aus-bildung in den Workshops der CUFA durchlaufen haben und ebenfalls aus benachteiligten Gesellschaftsschichten stammen – meist handelt es sich um Bewohner von Favelas.

Im Kontext der Aktionen, die der Arbeit der CUFA Authentizität verlei-hen, lohnt es sich, noch einmal das bereits erwähnte HUTÚZ Festival in Erinnerung zu rufen, welches sowohl das einzige Event von großem Ansehen, das sich ausschließlich auf Hip Hop fokussiert, als auch eine Marke, eine Referenz für diese Kultur darstellt. Darüber hinaus gibt es die LIIBRA (Liga Internacional de Basquete de Rua), die aus einer Spielerei während des HUTÚZ 2003 hervorging, als Jugendliche ein Basketballspiel mit Mülleimern improvisierten. Dieser Trend führte zu einer eigenständigen Streetball-Abwandlung namens Basquete de Rua, die bereits 2005 im Rahmen der ersten nationalen Meisterschaft große Aufmerksamkeit erlang.

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Gegenwärtig sind CUFA, HUTÚZ und LIIBRA einzigartige Marken, beispiellose Initiativen, die einen Grundstein für die Entwicklung neuer Arbeitsfelder bedeuten.

Die Absicht unserer Einrichtung ist es, den Unterschied zu machen.Daher unser Motto: Fazendo do nosso jeito! (Wir machen´s auf unsere Art!)

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DER BEGINN EINER NEUEN ZEIT

Von Celso Athayde, CUFA Generalsekretär

Die für die Implementierung dieses Projekts geschlossene Partner-schaft mit dem Ministerium für Tourismus freut mich aus folgenden Gründen besonders:

Erstens zeigt eine Partnerschaft mit einem solch bedeutenden Min-isterium, dass sich die CUFA auf dem richtigen Weg befindet, um die Bürgerrechte der Brasilianer verbessern zu können, und dass Zivilgesellschaft und staatliche Behörden mit vereinten Kräften in der Lage sind, wirklich den Unterschied zur Schaffung eines würdi-geren Lebens zu machen.

Zweitens sollten diese Kurse nach unserem Verständnis jeden einzelnen unserer Schüler auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt vorbereiten – und dies geschieht täglich. Ich bin davon überzeugt, dass jene Aktionen, die sich auf die Bildung beziehen, die wichtig-sten sind, da es sich um Kenntnisse handelt, die die Menschen in ihr Leben einbeziehen und die sich letztendlich als großer Reich-tum herausstellen. Die Tatsache, dass es den Brauch gibt, Wissen aus dem Blickwinkel der oberen sozialen Schicht in die Favelas zu tragen, nutzt die CUFA als Anlass dazu, Kultur und Wissen aus der Sicht des Bezirks selbst zu vermitteln.

Der dritte Grund, der mich möglicherweise am meisten berührt, besteht darin, dass das Leben dieser Schüler sich in vielerlei Hin-sicht mit meiner eigenen Lebensgeschichte, sowie mit der von zahlreichen Bekannten gleicht. Bei den Schülern handelt es sich um Personen, die einen dringend ein Licht am Ende des Tunnels

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brauchen, auch wenn ihnen die Realität andere Wege aufzeigt. Es handelt sich um Personen mit enormem Drang nach Wissen und dem Bedürfnis einfach nur aufzuwachsen und sie ergreifen jede sich bietende Gelegenheit, um einen Unterschied in ihrem Leben zu machen.

Ich bin mir sicher, dass wir von diesen Jugendlichen noch viel hören werden, sei es weil sie in ihren Funktionen ihre Kompetenzen ent-falten, oder aufgrund ihres Wunsches, diese einzigartige Erfahrung an andere weiterzugeben.

Auf dass diese Aktion als Fundament für viele weitere diene und dieser Samen weiterhin keime, denn am Ende Früchte pflücken zu können, ist unser aller Wunsch..

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ERLEBNISBERICHT

Fernanda Borriello, Projektkoordinatorin

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Die enorme Freude zu verspüren, als so viele Jugendliche ihr Abschlusszeugnis in dem von ihnen gewählten Kurs erhielten, rechtfertigte jeden Moment mühsamer Arbeit während des Pro-jekts.

Ich denke, all diesen Jugendlichen bleibt die Botschaft von Er-neuerung und von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft er-halten, die sich von der harten Realität, die viele von ihnen un-terdrückt, unterscheidet.

Die Resultate eines Projekts wie diesem sind der Beweis dafür, dass es die Investitionen und Bemühungen wert war. Einem be-deutenden Anteil der Jugendlichen, die am Projekt teilgenom-men haben, gelang der Einstieg in den Arbeitsmarkt und andere fanden Verdienstmöglichkeiten in ihren eigenen Bezirken.

Diese Jugendlichen, die das Projekt durchlaufen haben, nehm-en aus dieser Erfahrung etwas sehr wertvolles mit, das für im-mer ihnen gehören wird: Wissen in Form von konkreten Ken-ntnissen.

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DIE PARTNERSCHAFT MIT DEM MINISTERIUM FÜR TOURISMUS

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Die Idee, Berufsausbildungskurse für Jugendliche aus bedürftigen Bezirken in Rio de Janeiro zu organisieren, entstand im Jahre 2006 während eines Treffens zwischen Repräsentanten des Ministeriums für Tourismus und der CUFA.

Bei dieser Gelegenheit diskutierten wir im Kontext der Verwirklichung der Panamerikanischen Spiele die Unterstützung des Ministeriums für ein Projekt mit der Central Única das Favelas.

Die weiteren Partnerschaften entstanden individuell, gemäß des Be-darfs und der Erfüllung gewisser qualitativer Kriterien. Mit Partnern sind die Institutionen, die uns Räumlichkeiten für die Umsetzung des spezi-fischen Unterrichts zur Verfügung stellten (z.B. professionelle Küchen für die Gastronomiekurse), sowie die Fachkräfte, die dem Projekt ihre Zeit widmeten, und die Unternehmen, die auf verschiedenste Weise zu der Durchführung der Kurse beitrugen, gemeint.

Das Projekt hatte sich die Ausbildung von Jugendlichen in Kursen, deren Inhalte in Verbindung zur Entfaltung des Tourismus in Rio de Janeiro stehen, zum Hauptziel erklärt.

Dieses Verständnis kam aus zwei spezifischen Gründen auf, wobei der eine philosophischer und der andere technischer Natur ist: Der erste Grund ist, dass die CUFA der Ansicht war, dass ein Kursangebot der Nachfrage der jeweiligen Bezirke und dem Interesse der jugendlichen Allgemeinheit entsprechen und zugleich von Bedeutung für den Tour-ismus der Stadt sein sollte.

Dies stellte die große Herausforderung im Rahmen dieser Partnerschaft dar, da die CUFA die meisten ihrer Erfahrungen bisher in der Welt des Hip Hop und des Basquete de Rua gesammelt hatte. Der zweite Grund bestand aus der Festlegung der Kursinhalte, wozu die Zusammenarbeit von verschiedenen Beteiligten und die Anleitung durch das Ministerium für Tourismus nötig war, das die Ansprüche an ein Kursangebot ang-esichts der Besonderheiten des Tourismussektors und der Zielgruppe des Projekts erfassen musste.Auf diese Weise entschied man sich für Kurse, welche die Eigenheiten des Tourismussektors entsprechend

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der Erfahrungen von anderen Institutionen, die sich bereits zuvor mit der Ausbildung von Jugendlichen in vornehmeren Gegenden befasst hatten, berücksichtigten.

Die Absichten dieses Projekts bestanden in der Förderung der Touris-musentwicklung in Rio de Janeiro mittels Aktionen zur Qualifizierung und Berufsbildung in Tätigkeitsfeldern der Tourismusbranche: kün-stlerische und kulturelle Darbietungen, Planung und Durchführung von Events im Bereich Karneval, Filmfestivals, Aufführungen, Schauspiele, u.v.a. Außerdem sollten den Jugendlichen aus sozial schwachen Geg-enden Alternativen zum Arbeitsmarkteinstieg angeboten werden.

Auf diese Weise wollten wir zu der Verbesserung der Qualität und des Angebots der Tourismusproduktion, sowie zu der Stärkung von Iden-tität und kultureller Vielfalt des touristischen Ziels Rio de Janeiro, beitra-gen. Somit lag der Fokus des Projekts auf der Berufsausbildung von Jugendlichen begründet auf dem Ansporn, ihren Bildungsgrad und den Stellenwert von Kreativität zu steigern.

Die Jugendlichen, die an dem Projekt teilnahmen, stammen aus Rio de Janeiros Bezirken Cidade de Deus, Acari, Madureira und Complexo do Alemão.

Die ursprünglich vorgeschlagenen Kurse waren aus den Bereichen Audiovisuelle Medien, Nähen und Zuschneiden, Gastronomie, Herstel-lung von Kostümen und Schmuck für Karneval, sowie Kulturproduktion.Unter den von diesen Aktionen erwarteten Resultaten war die Ausbil-dung von 1200 Jugendlichen für eine Tätigkeit im Tourismussektor, die wiederum eine Erzeugung von Arbeitsstellen und Einkünften in der Stadt Rio de Janeiro bedeuten würde.

Die übernommene Strategie sah theoretische Kurse vor, die die Ju-gendlichen zur Kulturproduktion anspornen sollten. Dies sollte einer-seits mittels Arbeitsorganisation und Teamwork und andererseits durch die Verwirklichung von Dokumentarfilmen und Events, sowie durch die Verbreitung von Produkten der CUFA und der Jugendlichen selbst ge-schehen.

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Im ersten Jahr während der Durchführung des Projekts wurde man auf verschiedene Schwierigkeiten aufmerksam, die die Einhaltung der Ziele gefährdeten. So wurde deutlich, dass die übernommene Lehr-methodik nicht die Realität der betroffenen Zielgruppe widerspiegelte und dass es nötig wäre, Aktionen zu entwickeln, die näher an der Wirklichkeit der Jugendlichen dieser Bezirke sind, damit die gesteck-ten Ziele erreicht werden könnten. In dieser ersten Phase wurden 150 Schüler ausgebildet.

Celso Athayde, der Generalsekretär der CUFA, fasst jene Situation wie folgt zusammen: „Es ist richtig zu behaupten, dass wir Partner aufgrund ihrer Erfahrung und Anerkennung im jeweiligen Bereich wählten, um den Prozess zu lenken und Aktionen in Favelas umzusetzen. Ferner ist es richtig, dass zur Durchführung von Arbeiten in Favelas und vor allem in den Bezirken, in denen wir tätig sind, wie Cidade de Deus, Acari oder der obere Teil des Complexo do Alemão, ein formelles Register nicht ausreicht. Vielmehr ist es notwendig, sich in den Gassen der Favelas auszukennen und die DNA der dort lebenden Leute zu haben.

Folglich stand die Lösung nicht in Büchern, sondern befand sich in un-serem eigenen Wesen. Wir mussten also eine kompetente, engagi-erte Gruppe organisieren, die ein Resultat produziert, das entweder die Depression, sowie das individuelle und kollektive Scheitern, oder aber den gewünschten Erfolg repräsentieren würde.

Wir siegten. Die Favela zeigte ein Mal mehr, dass es möglich ist, die edlen Ergebnisse, von denen wir träumen, auch zu erzielen.”Auf diese Weise wurde erkannt, dass die CUFA selbst die Verantwor-tung und Führung in diesem Projekt übernehmen musste. Diese Situ-ation wurde ordnungsgemäß begründet und von den Repräsentanten des Ministeriums für Tourismus akzeptiert.

Die Hauptänderungsvorschläge vonseiten der CUFA waren folgende:Überarbeitung des Angebots und der Kursaufteilung, was zu einem Zuwachs bei den Kursen Audiovisuelle Medien und Gastronomie füh-rte, für die sich viele Schüler interessierten. Die Stundenpläne wur-den gemäß des Ergebnisses der zum Zeitpunkt der Einschreibung

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vorgenommenen Umfrage bezüglich Verfügbarkeit und Interesse der Schüler redefiniert.

Was die Methodik der Kurse anbelangt, konzentrierte man sich auf Praxisunterricht, der die Schüler noch mehr anregen sollte. Die brauch-baren Inhalte wurden von einem fachmännischen Team bestehend aus Profis der speziellen Bereiche angepasst, was zu einem dynamische und aufregende Unterricht führen sollte.

Man entschied sich dafür, den Kurs der Kostüm- und Schmuckherstel-lung für Karneval durch den Kurs der Erstellung und Produktion von Theaterschauspielen zu ersetzen. Dieser Kurs bereitet den Jugendli-chen auf künstlerische und kulturelle Tätigkeiten vor, die im Fall von Rio de Janeiro viele Arbeitsmöglichkeiten im technischen oder szenischen Bereich bedeuten.

Der Näh- und Zuschneidekurs wurde durch den Kurs Mode und Mod-eln ersetzt, damit sich die Nachfrage der Schüler bezüglich dieses Bereichs vergrößert und sich durch die Einbeziehung weiterer Fächer auch Arbeitsmöglichkeiten als Model oder Rezeptionist bei touristisch-en Veranstaltungen eröffnen.

Außerdem wurde das Imbissangebot in den Pausen zwischen dem Un-terricht neu bemessen, um die Leistungsfähigkeit der Schüler während der Kurse zu steigern.

Nachdem den Vorschlägen zugestimmt wurde, startete die CUFA eine Studie bezogen auf die Bezirke, sowie Schüler und Lehrer, um die Aus-führung des Projekts zu verbessern und von dann an Veränderungen und Umstellungen in den angebotenen Kurstypen umzusetzen.

Eine dieser Umstellungen bestand in dem Anliegen, dafür zu sorgen, dass die Aktivitäten über die Vorbereitungssituation im Klassenzimmer hinaus, auch im Arbeitsmarkt angewandt werden könnten. So kam es in den Kursen u.a. zur Vermittlung von Konzepten von Bürgerrechten und Teamarbeit. Diese Änderung führte zu einem sichtlich gesteigerten Selbstwertgefühl der Teilnehmer und zog sogar Veränderungen auf fa-

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miliärer Ebene mit sich.

Eine weitere grundsätzliche Änderung bestand in der Notwendigkeit der Erweiterung der anfangs für das Projekt vorgesehenen vier Han-dlungsorte (Acari, Cidade de Deus, Complexo do Alemão und Madu-reira).

Diese Entscheidung für weitere Standorte wurde indirekt durch die Schüler selbst geklärt, da die Distanz zwischen ihrem Arbeitsplatz und dem Schulungsort häufig ein entscheidender Faktor für Fehlzeiten oder ein Nichtvorankommen im unterrichteten Stoff war. Es ist wichtig, her-vorzuheben, dass dieses Projekt Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 29 Jahren bediente, die in der Mehrheit der Fälle die Unterrichtszeiten mit anderen Tätigkeiten in Einklang bringen mussten, weshalb letztlich alle Beteiligten von der Nähe der Kursorte profitieren würden. Auf diese Weise wurden zusätzlich folgende Einrichtungen als Unterrichtsstätten in das Projekt aufgenommen: Espaço Jorge Ben Jor (Realengo), CISANE (Nova Iguaçu), SESC Ramos, SESC Madureira und CEASA (Acari).

Mit aktualisierten Vorschlägen und erneuerten Unterrichtsmethoden wurden weitere Schüler von den Kursen angezogen und alle Erwartun-gen bezüglich des Eifers und Interesses der Schüler übertroffen. Das Resultat: Die Ausbildung von über 700 Jugendlichen in 33 Klassen.

Wir sind uns sicher, dass die Umgestaltung, wie sie im Laufe der Ent-wicklung des Projekts erfolgt ist, nicht nur die Erlebnisse der Touristen in Rio de Janeiro mit kulturellen und künstlerischen Events der CUFA bereichern wird, sondern vor allem zum Erreichen unseres Ziels bei-gesteuert hat, die Jugendlichen mit Qualität für den Arbeitsmarkt aus-zustatten und ihnen einen Einstieg in die Produktionskette des Touris-mus zu ermöglichen.

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DIE ERFAHRUNG

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Die nächste Frage, die sich an das Team der CUFA richtete, war: Wie verbreitet man diese Aktivitäten am besten, damit die Zielgrup-pe wirklich erreicht wird?

Nach zahllosen Versammlungen entschied man sich für die Kom-bination zweier Vorgehensweisen: Die erste wurde auf den jew-eiligen Bezirk zugeschnitten und beinhaltete das Verbreiten von Plakaten an Orten mit einer hohen Konzentration von Jugendli-chen, das Werben durch Autos mit Lautsprechern, das Aufhängen von Bannern an zentralen Punkten der Bezirke und die Aufführung von Theaterspielen, um die Aufmerksamkeit der Bewohner zu er-langen und die Übergabe von Flugblättern attraktiver zu gestalten.Die zweite, etwas traditionellere Vorgehensweise sah die Bekannt-machung durch Medien wie Zeitungen, Radio- und Fernsehsend-ern vor.

Eine weitere Sorge bestand darin, Fehler aus der ersten Phase des Projekts bezüglich des visuellen Konzepts, das die Medien nutzen sollten, nicht zu wiederholen.

Das für gut befundene Konzept zeigt einen Baum auf der Spitze der Favela (in Anspielung auf den Baum des Wissens – ein Werk über die vielfältigen Kompetenzen des menschlichen Wesens und deren Nutzung), wobei seine Früchte die angebotenen Kurse und die Touristenattraktionen um den Hügel herum die Stadt Rio de Janeiro verkörpern.

Es folgt das endgültige Ergebnis:

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PLAKAT ZUR BEKANNTMACHUNG DER AKTIVITÄTEN

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Während des Werbeprozesses wurde eine wichtige Erkenntnis gewonnen: Obwohl das Projekt Berufsausbildung für Jugendli-che zur sozioökonomischen Eingliederung in die Produktions-kette des Tourismus an die Bewohner der bedürftigen Bezirke adressiert war, überschritt es die Grenzen der Favelas.

Das liegt zum einen an der Unentgeltlichkeit und Qualität der Kurse, und zum anderen an dem großen Wunsch nach Ausbil-dung und Arbeit vieler Jugendlicher. Der Hauptgrund ist jedoch, dass es mittlerweile Stadtteile in der Peripherie gibt, die ebenso sehr bildungsbezogene Angebote benötigen, wie die Favelas.

Deshalb kamen fast 50 Prozent der Nachfragen von Schülern u.a. aus Stadtteilen wie Rocha Miranda, Coelho Neto, Bangu, Marechal Hermes.

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UNSERE KURSE

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In dieser neuen Phase wurden Kurse der Berufsqualifizierung in den folgenden Bereichen durchgeführt: Audiovisuelle Medien, Gastronomie, Mode und Modeln, Erstellung und Produktion von Theaterschauspielen und Kulturproduktion.

Diese Kurse füllten im Zeitraum 2008/2009 33 Klassen mit in-sgesamt 987 eingeschriebenen Schülern, von denen 717 auch einen Abschluss erreichten (Erfolgsquote: 72,64%).

Abgesehen von dem Kursangebot zur Berufsbildung, ermögli-chte das Projekt die Erzeugung von Einkommen für knapp 50 Angestellte, die vor Ort als Kursleiter, Supervisor, Lehrer oder Betreuer fungierten.

Hinsichtlich der 10 Standorte wurden folgende Stundenpläne für die Ausbildung festgelegt:

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Standort Viadukt in MadureiraMorgenAudiovisuelle MedienKulturproduktionMode und ModelnNachmittagAudiovisuelle MedienTheaterMode und ModelnAbendAudiovisuelle MedienAudiovisuelle MedienMode

SESC MadureiraNachmittagKulturproduktionGastronomieAbendKulturproduktion

Império Serrano, MadureiraMorgenGastronomie

Standort Cidade de DeusMorgenKulturproduktionAnm.: Theaterunterricht an Samstagen morgens und mittags

CSU (Centro Social Gabinal Margarida), Cidade de DeusMorgenAudiovisuelle MedienGastronomieNachmittagGastronomieAnm.: Im Januar 2009 wurde der Unterricht der audiovisuellen Me-dien in die Kirche Igreja Pai Eterno gelegt.

SESC Ramos, Complexo do Alemão

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MorgenAudiovisuelle MedienGastronomieTheaterNachmittagGastronomieTheater

Kirche Igreja de São Sebastião in Olaria, Complexo do AlemãoAbendGastronomie

Espaço Cultural Jorge Ben Jor, RealengoMorgenAudiovisuelle MedienGastronomieKulturproduktionMode und Modeln30CISANE, Nova IguaçuMorgenGastronomieNachmittagAudiovisuelle MedienGastronomie

CEASA, AcariMorgenGastronomie

Insgesamt lernten 11 Klassen Gastronomie, 9 Klassen Audiovisuelle Medien, 5 Klassen Kulturproduktion, 4 Klassen Theater, sowie 4 Klas-sen Mode und Modeln.

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ERLEBNISBERICHT

Tiago GomesEiner der Projektmanager

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„Im Juni erhielt ich die Nachricht, dass der Zusatzantrag des Tourismuspro-jekts, wie wir das Projekt Berufsausbildung für Jugendliche zur sozioöko-nomischen Eingliederung in die Produktionskette des Tourismus nannten, genehmigt worden war und dass die Implementierung dieses Projekts kurz bevor stand.

Ich war zum damaligen Zeitpunkt seit nur eineinhalb Monaten in der CUFA und fertigte gerade den audiovisuellen Nachtrag für das Projekt Ver Favelas (Favelas sehen) an und plante das Projekt Aktionen zur Bildungsergänzung. Beide Projekte waren mit der Medienabteilung der Institution verbunden. Ich suchte mein Gedächtnis nach Fehlern ab, auf die ich während meiner Zeit als Lehrer gestoßen war, und hatte nun, ein knappes Jahr später, die Gele-genheit, es besser zu machen.

Ich dachte, es ist eine Sache, an der Spitze des Prozesses zu stehen und auf alle Fehler hinzuweisen, aber eine andere, sich an der Front des Projekts zu befinden und die Probleme zu antizipieren und jene, die auftauchen würden, zu lösen. Die Stunde der Wahrheit war gekommen, um zu beweisen ob die Dinge anders sein könnten oder nicht.

Prinzipiell sollte ich nur für den audiovisuellen Teil dieses Projekts verant-wortlich sein, aber in einer Besprechung, in der ich erste Vorschläge und vorherige Erfahrungen schilderte, wurde entschieden, dass ich als Projek-tmanager fungieren würde. Ich spürte, dass die Verwaltung aufgrund der Größe des Projekts jemanden mit Erfahrung suchte, der diese neue Phase der Umsetzung koordinieren könnte.

Kleine Fische, große Fische

Kurz nachdem ich das Projekt zu lesen begann, erinnerte ich mich an etwas, dass mich als Lehrer besonders gestört hatte: In der ersten Phase verdi-enten die Lehrer für vier Arbeitsstunden den Betrag von vier Unterrichtsstun-den. Das ist extrem falsch, denn eine Unterrichtsstunde dauert zwischen 45

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und 50 Minuten. Als Lehrer wies ich damals meinen Pädagogen darauf hin, welcher mir versicherte, mal nachzuschauen, was sich tun ließe. Allerdings erhielt ich nie eine Antwort und angesichts seines Schweigens, hielt ich es für besser, die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen, denn wenn man ein kleiner Fisch ist und sich zu viel beklagt, wird man höchstens als nerviger Typ in Erinnerung bleiben.

Doch die Welt dreht sich und so wuchs der kleine Fisch ein wenig und nun würde ich dieses Thema nicht länger unbeachtet lassen.Als ich begann, die Planung für das gesamte Projekt zu machen, kalkulierte ich die Unterrichtsstunden auf etwa 45 Minuten, wie es das Gesetz zu Recht vorschreibt. Dies zog eine bedeutende Veränderung bezüglich der Bezah-lung der Lehrer mit sich, welche von der Projektleitung nachvollzogen und genehmigt wurde.

Entfaltungschancen

Da die CUFA selbst bereits große Events produziert hat, öffnete sich da-durch die wichtige Möglichkeit, die theoretische Lehrzeit mit der praktischen zu verbinden. Für den Fall, dass es Schwierigkeiten bei der Unterbringung unserer Schüler in Praktika bei externen Unternehmen gäbe, könnten wir Praktikumsstellen innerhalb unserer eigenen Events anbieten. Dies würde nicht nur eine Verschönerung in den Lebensläufen der Schüler, sondern auch ein Gewinn an Erfahrung, sowie an menschlichen und professionellen Werten bedeuten.

Von dann an, begannen wir, mit der Produktionsleitung der CUFA, welche u.a. für Events wie das Musikfestival HUTÚZ, das Filmfestival CineCUFA, oder die LIIBRA verantwortlich ist.

Auf diese Weise erfuhren die Schüler in der Praxis, was es bedeutet, an der Produktion eines großen Events mitzuarbeiten. Schüler der Modelkurse arbeiteten am Empfang, Schüler mit dem Schwerpunkt Mode produzierten

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Drucke und spezielle Shirts für Aktionen, Schüler der audiovisuellen Medien filmten und fotografierten, Schüler der Gastronomie kümmerten sich um das Büfett bei Eröffnung und Schließung, und Schüler der Theaterkurse zeig-ten Aufführungen und verhalfen den Events somit zu einer größeren kün-stlerischen Dynamik.

Und nach diesem breitgefächerten Angebot von Möglichkeiten innerhalb der CUFA, war es zudem nötig, das Netzwerk zu erweitern und den Schülern Zutritt zur formellen Welt des Arbeitsmarktes zu gewähren. Nicht zuletzt weil die Jugendlichen der Peripherie meist nicht die nötige Ausbildung haben, um beim Wetteifern um Arbeitsstellen mithalten zu können, ist diese Welt häufig sehr weit von ihrer eigenen Realität entfernt.”

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ERSTELLUNG UND PRODUKTION VON THEATERSCHAUSPIELEN

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„Unser Kurs hatte als Zielsetzung nicht nur die Ausbildung von Schauspielern, sondern vor allem auch von Künstlern, die ihr ei-genes Schauspiel komponieren können – vom Textentwurf bis zur Premiere müssten Szenarien kreiert, Kostüme gestaltet, und Pläne für Ton und Licht erstellt werden. Aus dem Kurs sollten Künstler hervorgehen, die ihr Publikum kennen und es ganz bewusst berüh-ren können, da sie nicht nur den zu interpretierenden Text, sondern auch dessen Wirkung auf die die Zuschauer begreifen. Wir suchten nach Ausdrucksformen für Gefühle, was aus der gesellschaftlichen Routine heraus oft im Geheimen geschieht. Insgesamt wurden vier Klassen ausgebildet, aufgeteilt auf die Standorte Complexo do Alemão, Cidade de Deus und Madureira.

Es folgt eine Darstellung der repräsentativsten Aktionen, die während des Kurses verwirklicht wurden.

Wir heißen Sie recht herzlich willkommen zu diesem wunder-schönen Schauspiel!

Beste Theatergrüße!

Ana SabbagKoordinatorin

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Die Theaterausbildung ist mehr als nur Unterhaltung, denn sie er-möglicht dem Schüler, ein Selbstwertgefühl zu entwickeln, neue Kommunikationsmethoden kennen zu lernen und weckt sein Inter-esse nach Wissen.

So kam es zu Darbietungen der Schüler auf folgenden Events: CUFA Cri (Feierlichkeiten zum Kindertag), Dia da Favela (zur Einweihun-gsfeier der CUFA-Niederlassung Manguinhos am Favelatag), Rap Festival, Filme Festival, Prêmio Hutúz und CineCUFA. Eine der vom Theaterteam entworfenen Kommunikationswerkzeuge ist der Blog Teatrurismo.

Weitere Informationen gibt es auf www.teatrurismo.blogspot.com

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Erlebnisberichte

Die folgenden Blogeinträge blieben in der brasilianischen Originalver-sion dieses Buches bezüglich Inhalt und Schreibweise unverändert, um ihre Authentizität und die zum Ausdruck gebrachten Meinungen ihrer Autoren zu bewahren. Die deutsche Fassung ist daher ebenso bemüht, die Aussagen möglichst unverfälscht wiederzugeben.

11. OKTOBER 2008Kindertag Turismático„Samstag, 11. Oktober 2008: Vorabend des Kindertages...Ein gewöhnlicher Tag? NEIN!!!Nach einer aufregenden Woche kam dieser Samstag gerade richtig. Ich habe keine Ahnung, wie viele Kinder sich unter dem Viadukt Ne-grão de Lima versammelt haben, 300 oder mehr, jedenfalls waren alle da an einem traumhaften Tag, oder besser an einem Tag, an dem Träume verwirklicht werden! Musik, Tanz, Basketball, Skating, Theater, Geschichten erzählen, Schminken, witzige Fotos, Imbiss, Mittagessen, ein Riesenkuchen, DJ, kulturelle Animation, Modenschau... Wow! So viel coole Sachen!

Aber warte mal! Wer stand hinter all diesen Aktivitäten? Wer hat sich um all die Kinder gekümmert? Da liegt der Schlüssel zum Erfolg, zum Glück... Jugendliche und neue Schüler, Lehrer und Koordinatoren aus den Kursen Gastronomie, Kulturproduktion, Mode und Modeln, Au-diovisuelle Medien und Theater, abgesehen von den hervorragenden CUFA Mitgliedern, die schon länger dabei sind!!!! Diese standhafte Truppe aus vergnügten Erwachsenen – die hatten mehr Funkeln in ihren Augen, machten mehr Luftsprünge und verteilten liebevolle Umarmungen als alle Kinder zusammen! Nicht dass die Kinder nicht überglücklich gewesen wären!Ich bin mir sicher, dass jeder einzelne mit tausend Geschichten nach Hause ging, die ganze Zufriedenheit von tausenden widerspiegelte.Ich werde meine Geschichte erzählen: die Geschichte des Theaters...

Die Jugendlichen, die im Viadukt und in Ramos Unterricht haben, mel-deten sich freiwillig und trafen sich sehr früh als Puppen und ähnli-

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ches verkleidet, um die Kinder zu empfangen und hatten fast mehr Spaß als sie... Aber dann kam die Aufregung, das Hineinschlüpfen in die Kostüme für die Abendvorstellung. Konzentration, Verlust von Hun-gergefühl, zitternde Hände, normal...

Was nicht normal war, war die Schönheit und das Entzücken, dass sie in allen hervorriefen, die sich hingesetzt hatten, um das Theaterstück „Feengeschichten auf unsere Art“ zu sehen.

Die Schüler gingen voll ab! Und als sie sich später im Klassenzim-mer trafen, nach all dem Beifall, weinten sie alle (Jungs und Mädchen) während sich in einer Runde gegenseitig erzählten, wie glücklich sie während ihrer ersten Aufführung waren, als jeder dem anderen auf der Bühne half, wie wichtig jeder für den anderen war, da sie von dienstags bis freitags gemeinsam Theater machen.Worte der Ermutigung, Selbstwertgefühl, Wiedergabe des Erlebten sorgten für Tränen (die über meine Wangen und über die der anderen flossen), die für immer in ihren jugendlichen Herzen bleiben werden.”

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Die erste Premiere des Kurses!

„Wow, wir hatten Premiere!

Bevor ich von dieser einzigartigen Erfahrung spreche, würde ich mich gerne im Namen der gesamten Gruppe bei der CUFA, der Regierung, den Lehrern und Koordinatoren für die Möglichkeit bedanken, an die-sem großen Projekt der Schulung und sozialer Eingliederung teilge-habt haben zu dürfen. Wir wünschen uns, dass hierzu immer mehr Leute Zugang bekommen!Am Samstag ging die Sonne anders auf. Alles schien eine Art innere Unruhe und Erwartungshaltung zu haben, und ich bin mir sicher, dass dies nicht nur auf die Gruppe, sondern vor allem auf alle Kinder zutrifft, die bei dem Fest unter dem Viadukt Ne-grão de Lima erschienen.Zum ersten Mal auf der Bühne zu stehen ist nicht leicht!Zum ersten Mal auf der Bühne zu stehen, um gleich vor 300 Kindern aufzutreten also erst recht nicht...

Das Lampenfieber erreichte seinen Höhepunkt, man konnte jedem aus der Gruppe im Gesicht die unbeschreibliche Energie, die in einer solchen Bühnensituation entsteht, und die Verantwortung, all diesen Kindern die Magie des Theaters vorzuführen, ansehen. Es wurde Zeit! Man konnte nicht mehr zurück, und dieses kindliche Publikum, das im-mer so gefürchtet wird, vergnügte sich und beobachtete uns ununter-brochen. Wir vergnügten uns auf der Bühne! Wir haben´s geschafft!Der erste Schritt war gemacht, jetzt gilt es neue Wege zu erproben und aufzuzeichnen! Andere Herausforderungen werden folgen und ich bin mir sicher, dass wir es mit unserer Energie, unserem Willen, unserer Kreativität und der Hilfe unserer Lehrer sehr weit bringen können! Wir glauben daran!

Wir haben die Story auf unsere Art rübergebracht und es hat super geklappt!”

Mariana Karla de Jesus SantosSchülerin des Kurses – Gruppe Madureira

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Einige Posts im Blog:

Yasmin Souza Meirelles sagt...

Unsere Premiere war einfach spektakulär!! Das Unglaubliche war, auf Kinder zu treffen, die nie zuvor die Chance hatten, ein Theater-stück zu sehen, letztlich hat sich unser Traum also verwirklicht...Unsere Herzen liefen vor Freude über, diesen Kinder einen mit GLÜCK und FREUDE gefüllten Tag verschafft zu haben!!! Ich halte deine Hand, damit wir gemeinsam tun können, was wir al-leine niemals tun würden, wir versprechen, das Theater auf hohem Niveau in alle Ecken des Landes zu tragen!!!Und das war es, was wir taten und weiterhin tun werden!!!!!!!!An alle, die zu diesem Riesenerfolg beigetragen haben...mann, vielenDAAANNK!!!!! BY:Yasmin Souza Meirelles21. Oktober 2008 19:16

Lorena sagt...Dieser Tag war mehr als nur besonders, er war magisch, es war eine Feengeschichte, die Wirklichkeit wurde. Das auf-unsere-Art-erzählen war eine wunderbare Arbeit, in der wir 300 Kindern zeig-ten, die noch nie zuvor im Theater gewesen waren und vielleicht noch nie ein Stück gesehen hatten, was qualitativ hochwertige Kunst ist, und wir machten diese Arbeit von Herzen und mit all un-serer Liebe und Hingabe.Das Theater hat in meinem Leben Wunder geschehen lassen und ich glaube, dass es alle Beteiligten auf irgendeine Weise bestärkt hat, dort lernten wir, Schauspieler und vor allem ein guter Bürger zu sein. Ich möchte der ganzen CUFA-Familie dafür danken, diesen Kindern einen Tag voll von Freude verschafft und meinem Leben zu einem Sinn verholfen zu haben, ich glaub ich hab meinen Weg gefunden ! hehe ^^Viele Grüße und vergesst nicht, unseren Blog zu besuchen !

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4 November 2008 15:34

Lorena de Sá sagt...Ahhhh ich durfte nicht vergessen zu erwähnen, dass der Traum gerade erst begonnen hat und ich bin hier, um euch alle einzuladen,euch Besucher,damit ihr gemeinsam mit uns an Bord dieses Traums geht !4 November 2008 15:40

Die zweite Vorstellung: Theater in der öffentlichen SchuleAm 22. Oktober 2008 wurden die Schüler des Theaterkurses Er-stellung und Produktion von Theaterschauspielen aus der Klasse des Viadukts in Madureira eingeladen, sich während der Projekt-woche „Semana da Normalista” in der öffentlichen Schule Carmela Dutra in Madureira vorzustellen.

Den gesamten Nachmittag über zeigte Janaina Rodrigues, Koor-dinatorin für die Umsetzung von Projekten, und die Theaterprofes-soren Juliana Moraes und Ricardo Andrade den dortigen Schülern, was die CUFA ist, welche unsere Projekte sind, warum man sich als Jugendlicher an Aktivitäten wie diesen beteiligen sollte und wie sie als zukünftige Lehrer diese Erfahrungen in den Unterricht ein-bringen können.

Nach einer langen Unterhaltung zeigten die Schüler des Viadukts einen Theatersketch und daraufhin gingen alle eingeladenen in ei-nem dynamischen Workshop der TEATruRismáticO-Lehrer voll auf.Ergebnis: Noch mehr verwirklichte Träume; noch mehr ausgeheck-te und gehegte Träume; noch mehr herausgearbeitete Kraft; noch eine Klasse offenen Theaters – jetzt im Instituto Carmela Dutra!Anders gesagt: Das ist die CUFA, die die öffentliche Sekundar-schule ergänzt.

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Erfahrungsbericht von der Schülerin Anastácia

„Wer hätte gedacht, dass diese Angst vor der Premiere zum Treibstoff für viele weitere Arbeiten wird? Jetzt kann uns niemand mehr aufhalten! Eine weitere Aufführung idealisiert mit viel Liebe und durchgeführt mit viel Leidenschaft! Denn darüber sprachen wir mit Jugendlichen wie uns an der Schule Carmela Dutra, über LIEBE und LEIDENSCHAFT, mit Hilfe von bekannten Liedern. Wir stellten die Frage, was besser sei, LIEBE oder LEIDENSCHAFT? Nach vielen Diskussionen über das Thema und Darbietungen von Sketchen , die sich an Lieder lehnten, in denen es um Liebe und Leidenschaft und nichts flüchtiges geht, ka-men wir zu dem Schluss, dass die Liebe die Leidenschaft beinhaltet, die Leidenschaft aber nicht die Liebe!So ist es, mit viel Liebe und Leidenschaft beschreiten wir den Weg der Kunst! Auf dass noch mehr Aufführungen folgen!”

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„Das zweite Publikum der Schüler aus Madureira”

Mariana sagt...Jedes Publikum eine andere Emotion und Reaktion!Und, ein weiteres Mal schafften wir es, die Aufmerksamkeit der Leute zu fesseln...Darin sind wir inzwischen gut!Jetzt heißt es nur, immer und immer mehr Aufführungen vorzubereiten!

7. November 2008 10:36

Yasmin Meirelles sagt...Wie immer waren wir hammer!!Jetzt geht es darum, sich vorzubereiten auf das, was kommt!!!Also...

GLÜCKWUNSCH AN ALLE!8. November 2008 15:23

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Lorena de Sá sagt...Geile Aufführung ! Bescheidenheit beiseite wir haben gescheppert. Das Stück war über den Unterschied zwischen Liebe und Leidenschaft und wir haben das sehr gut in die Praxis umgesetzt! Ich fand diese Aufführung super und auf diese werden noch viele weitere folgen, das wars fürs erste, bis zum nächsten Mal ! ^^9. November 2008 22:15

Roberto sagt...

Ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll, aber ich denke ich be-ginne mit dem Punkt, der mich am meisten berührt hat. Ich weiß ich bin jung und wir kennen uns nicht, deshalb möchte ich , eben das möchte ich an alle weitergeben, die am Theater interessiert sind... Er-ster Tag herrschte Sympathie zwischen allen, dann folgten direkt Lob und Späße.

Also, das ist super, aber jeder einzelne mit seiner Denk- und Ver-haltensweise, brachte mich dazu, zu sehen, dass große Schauspieler und Schauspielerinnen wie ihr, mit so viel Entschlossenheit und Liebe einer für den anderen, jeder konnte erkennen, dass dort nicht nur eine Gruppe von Freunden geboren war, sondern auch eine Familie, die vereint ist.

Das Stück „O importante é ser feliz“ (Hauptsache glücklich). Ich bin jung, ich hatte nichtmals richtige Kenntnisse, um selbst eine so ein-fache Figur darstellen zu können, aber die Art von Enthusiasmus und Entschlossenheit in unserer „Künstlergarderobe” (Klassenzimmer) als wir bereit waren, rauszugehen und alles zu geben... ich sah, dass WIR sehr gut darin sind, und wenn wir so weitermachen, wird es noch bess-er weitergehen.

Wir hatten soo viel Spaß zusammen!!Grüße an alle, verbreitet und kommentiert das hier so viel ihr wollt.

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4. NOVEMBER 2008

Die Premiere des Theaters aus Ramos am Dia da Favela (Fave-latag)Vierter November:

Einweihung des CUFA Standortes in Manguinhos; Party, Party, Party... Gibt es einen spannenderen Termin für eine Premiere der zwei Theaterklassen aus Ramos?

Genau, zwei Klassen aus Ramos. Schüler aus Pedra do Sapo, Complexo do Alemão und Umgebung bildeten Gruppen, morgens mit dem Lehrer Ricardo Andrade, und nachmittags mit der Lehrerin Joyce Lynch.

Jede Klasse bereitete sich vor, erstellte ihr Kostüm, sowie ihre Texte und kam voller Träume, Angst, Lampenfieber, Bauchschmer-zen und Willen, großem Willen, erstmals auf der Bühne zu stehen...Letztlich gibt es keinen besseren, um hierüber zu berichten als die Lehrerin Camila Triches, welche die Proben die vorherige Woche über begleitet hat und uns auf Einladung der Lehrerin Joyce diese Verschmelzung der Gefühle in einer der Klassen beschrieb:

48„Das erste Mal vergessen wir nie...Anfangs Verzweiflung!Acht verschiedene Energien, in einem Mix aus Euphorie und Neu-gierde.Abwesenheit...

Die Augen geschlossen, aber die Ohren sehr aufmerksam auf eine Stimme anders als an anderen Tagen.

In den folgenden Stunden gab es schon Zusammenhalt. Wir alle machten uns auf dieselbe Reise, aber jede in seiner eigenen Ge-

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schwindigkeit. Die Sehnsucht nach dem ersten Mal, das in wenigen Stunden geschehen würde, hielt an.„Das stört!” - „Das hilft!”Wie schön es ist, den unverdorbenen Enthusiasmus zu sehen, in dem Blick eines jeden einzelnen, der dort war. Genau wie die Im-provisation, viele Gefühle waren da im Spiel; Freude, Einsamkeit, Misstrauen und Angst.

Aber der Zeitpunkt rückte näher...„Also, kommt ihr oder nicht?Nein! Ich hab Angst.Angst wovor?Angst, dass die Leute es wissen könnten.Aber niemand wird es wissen. Wie wissen?”.Und es ist wirklich gut, dass jeder weiß, dass selbst wenn man sich sechzehn Stunden lang wünscht, was in fünf Minuten vorbei sein würde,die Empfindung des ersten Males unvergesslich ist.Denn das erste Mal ist und bleibt für immer Das erste Mal!”Camila Triches,

Gastprofessorin Theater – verantwortlich für die Aufgabe in Man-guinhos

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Zu diesem Event wurden gedruckte Artikel veröffentlicht, sowie Fernsehbeiträge in Sendungen von Rede Globo gesendet:

http://www.cufa.org.br/in.php?id=materias2008/mat08-0141

http://busca2.globo.com/Busca/?query=hutuz

Videos TV Globo:

http://video.globo.com/Videos/Player/Noticias/0,,GIM906690-7823-CUFA+INAUGURA+SEDE+EM+MANGUINHOS,00.html

http://video.globo.com/Videos/Player/Noticias/0,,GIM906425-7823-CUFA+INAUGURA+UNIDADE+EM+MANGUINHOS,00.html

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„Die Premiere des Theaters aus Ramos am Favelatag”mariana sagt...

Glückwunsch an die Leute aus Ramos!Auf die Anspannung bei der Premiere folgt der schöne Geschmack der nächsten Aufführung, die nicht lange auf sich warten lassen wird!Macht´s gut!11. November 2008 21:50

Yasmin Meirelles sagt...Meine Glückwünsche, Leute!!!!Auf dass ihr noch viele Inszenierungen habt!!!passt auf euch auf!

18. November 2008 10:52

6. NOVEMBER 2008Die Theaterschülerinnen schrieben einen Rap!!! Und präsentierten ihn der Instituiçao Panamense live.

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Eine Organisation aus Panama, sowie ein Vertreter des Ministeri-ums für Tourismus kamen an diesem 6. November zur CUFA, um die Projekte zu besuchen und die Kurse aus der Nähe zu sehen.

Zu ihrer Überraschung startete die Theaterklasse vom Viadukt in Madureira eine exklusive Aufführung einer Übung, die die große musikalische Arbeit der Woche darstellte: Ein Rap von den Schül-erinnen Lorena Peixoto de Sá und Yasmin Meirelles.

Leider können Sie es nicht hören, aber dennoch können Sie den Text der beiden talentierten Schülerinnen unseres Kurses bewun-dern.

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sinngemäß:

„Das ist die CUFA, die repräsentiert

die Theaterbewegung, die im Kommen ist

So funktioniert´s

Jeden wird zu Chancen verholfen

Ohne Vorurteil und mit Respekt

Das ist die CUFA, sie erzählt auf unsere Art

Das ist die Kunst auf die schönste Weise erzählt

Das ist die CUFA, Central Única das Favelas

Ich hatte den Traum, Schauspieler zu sein

Aber im Laufe der Zeit beraubte mich das Schicksal

Und ich dachte, ich wär nie mehr glücklich

Dann kam die CUFA und tat alles, was ich wollte

Ich kam an mit großem Willen

Zeigte mein Talent, aber mit viel Demut

Vorher dachte ich: Was werd ich tun?

Dann trat ich ein in die CUFA

Ah, ich hab mich gefunden

Ich hatte einen Traum und du hast nicht dran geglaubt

Jetzt guck, wer der Dumme ist

Wenn du einen Traum zu verwirklichen hast

Trete in die CUFA ein

Denn hier ist dein Platz!”

Komposition:

Lorena Peixoto de Sá

Yasmin Meireles

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13. NOVEMBER 2008

Jungen des Theaters nehmen Teil am Videodreh der Rapperin Nega Gizza.

An diesem 13. November nahmen die Schüler mit Nega Gizza das zu ihrem neuesten Erfolg gehörige Musikvideo „Testa de Ferro” auf, welches bald darauf auf verschiedenen Kanälen laufen würde!

Über den Tag hinweg, beteiligten sich zahlreiche Schüler der Kurse Kulturproduktion, Mode und Modeln, sowie Theater an den Aufnahmen dieser Arbeit, die abgesehen von Cintia Maura, Koordinatorin der Gas-tronomiekurse, auch auf Kostüme von Raquel Azevedo, Koordinatorin des überaus erfolgreichen Kurses Mode und Modeln, zählte.

Abgesehen von dem Team der Medienproduktion, schauten auch un-sere Basketball-Athleten vorbei und beteiligten sich am Videodreh.

Nun gut, all das betont, dass die CUFA verschiedene Aktionen gemein-sam mit den Schülern umsetzt, da unsere tägliche Arbeit, in die wir all unsere Kraft und Gefühle setzen, ja schließlich ihren Erfolg bezweckt!Wir heißen alle herzlich willkommen, die sich unter uns mischen möchten und aus unserer Welt, aus unserer Zukunft die eine Gegen-wart schaffen wollen, die wir verdienen!!!

Das Musikvideo „Testa de Ferro” der Rapperin Nega Gizza mit der Be-teilgung der Schüler dieses Kurses wurde erstmals am 14. April 2009 von MTV ausgestrahlt und kann auf MTV oder auf der MTV Homep-age, auf Youtube, sowie auf der Homepage von Nega Gizza (www.negagizza.com.br) angeschaut werden.

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„Jungen des Theaters nahmen an Nega Gizzas Videodreh teil”

Yasmin Meirelles sagt...

Der Hammeeer!!!Alle haben gescheppert...Aber ich darf nich vergessen, DEN CUFA-SOHNPABLO zu erwähnen!!!Unser großer Basketballspieler!!!Junge, du hast überragt!!!Leute, das ist der, der im Fernsehen kommt, der ist das Leute!!!Glückwunsch Pablo!!!Glückwunsch an alle!!!

Lorena de Sá sagt...

So siehts aus, Leute ....alle waren hammer aber ...Pabblo, du warst der Knaller !Er ist wie ein Maskottchen, macht immer seinen Job und verbreitet die CUFA in alle Richtungen, sogar im Sender rede globo !Mein Freund du bist der Beste und Glückwunsch auch an Rafa und Rei !Pabloooooooo das war wiedermal unglaublich !

24. November 2008 14:11

rafa sagt...

Was?welcher Pablo?Der Clip war super...MTV ich komme...7. Dezember 2008 16:29nival sagt...

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hallo Ana...es ist was besonderes, die Arbeit deines Teams zu sehen.

Hier in Tocantins bin ich Kultur-Koordinator der CUFA, und ich wünsche mir, auch solche Arbeiten machen zu können. Ich mache Projekte, um an Prei-sausschreibungen des Kultusministeriums, Petrobrás u.a. teilzunehmen.

Falls du uns mit Vorschlägen und Kontakten unterstützen kannst, bitte.Ich bin Schauspieler und produziere auch..

Meine Glückwü[email protected]

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Das Schauspiel „O Importante é Ser Feliz” am Viadukt Negrão de LimaBrief der Schülerin und Schauspielerin Yasmin Souza Meirelles an euch alle, Freunde und Fans unseres Theaterkurses:

Rio de Janeiro, 18/11/2008.

Am 18. November 2008 hatten wir unsere 3. Aufführung mit dem Stück „O importante é ser feliz”, unter dem Viadukt Negrão de Lima in Madu-reira.

In dem Stück erzählen wir die Geschichte von einer Fernsehsendung, in der sich zwei Moderatoren namens Paulo Roberto und Roberto Pau-lo befinden.

Im Laufe des Stücks kommt es zu zahlreichen Überraschungen, wie der Auftritt der Tänzerin und ihrer maskulinen Schwester; der Besitzerin der Parterre und der Sicherheitsleute, die diese Einfahrt bewachen.

Dieses Schauspiel ist eine Mischung aus einer Funk-Party und afri-kanischen Zeremonien, abgesehen von der großen Überraschung am Ende, wo wir herausfinden, dass der wahre Schwule Paulo Roberto und nicht Roberto Paulo ist, der von Beginn an schwul schien. Und... der Schein trügt tatsächlich.

Es war ein großer Spaß, dieses Stück gemacht zu haben, denn wir haben uns in Gruppen aufgeteilt, und so durchliefen wir von der Or-ganisationsleitung bis zur Werbung alle Abschnitte der Produktion. Das war sehr gut, ein weiterer Erfolg.

Am Ende des Schauspiels hatten wir unsere großen selbstgemachten Standbilder. Durch sie übermittelten wir dem Publikum unsere Vorstel-lung von Bürgerrechten, Menschlichkeit und gesellschaftlicher Ethik.„Wie trägst du zu einer besseren Welt bei?”

„Was tust du für dein Leben und die Gesellschaft?”

Wir stellten diese Fragen, damit alle über die Welt, in der wir leben kön-nen, nachdenken und reflektieren konnten.

„Wir verändern die Welt nicht alleine, wir verändern die Welt, wenn wir zuerst uns selbst verändern.”

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Ein weiteres Schauspiel gemacht;Eine weitere Schlacht gewonnen;Eine weitere Schranke durchbrochen.So bauen wir Stufe für Stufe eine große Leiter für den Erfolg!

5. DEZEMBER 2008

Die Theaterschüler besuchten ein bedeutendes Schauspiel in Gávea.An diesem Freitag, dem 5. Dezember, stiegen alle Schüler in einen Bus, der mit Unterstützung den Ministeriums für Tourismus gemietet worden war und fuhren in das Theater Teatro dos Quatro, im Einkauf-szentrum von Gávea, um das Schauspiel „O Inventario” (Das Inven-tar) der bekannten Gruppe Doutores da Alegria (Ärzte der Freude) zu bestaunen.

2006 mit dem Preis Myriam Muniz und dem der Caixa EconômicaFederal ausgezeichnet, transportiert „Inventário” unvergessliche Szenen aus acht Jahren Tätigkeit der Freudenärzte in den Kranken-häusern Rio de Janeiros auf die Bühne.

Bewegende, sowie witzige Erlebnisberichte offenbaren einige Einblicke in diese ungewöhnlichen Erfahrung, ein Clown auf einer Krankensta-tion zu sein. Ein Spiel aus Improvisation basiert auf den Erinnerungen der Schauspieler vermischt Wirklichkeit und Fiktion in der Sprache des Patienten, des Künstlers, des Arztes und des Clowns.

„Inventário” – das, was in Vergessenheit geriete, wenn wir es nicht er-zählten...

Technische Daten:Leitung: Andrea Jabor, Beatriz SayadBesetzung: César Tavares, Dani Barros, Flávia Reis, Marcos Camelo, Sávio MollBeleuchtung: Djalma AmaralKostüme: Flávio SouzaProduktion: Alexandre Boccanera, Flávia ReisInszenierung: Doutores da AlegriaÜber die Unterrichtsstunden und die Aufführungen hinaus profitierten die Schüler auch von der Anwesenheit von Gastprofessoren, zu denen u.a. die Schauspieler Caio Blat und George Sauma gehörten.

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GASTRONOMIE

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Die Gastronomie ist die Kunst, so zu kochen, dass sich jener freut, der einen guten Teller zu schätzen weiß.

In unseren Kurs nahmen wir viele Lehrinhalte auf, wie z.B. brasil-ianische, italienische, und französische Küche, Brotherstellung,

Konditorei, Hygiene, Gesundheitsüberwachung sowie weitere fun-damentale Aspekte, die zur guten Ausübung der gastronomischen Tätigkeit nötig sind.

Guten Appetit!

Cintia Maura da Silva Knighten, Koordinatorin des Kurses

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Der Gastronomiekurs der CUFA wurde in folgenden Standorten verwirklicht:

Igreja São Sebastião, SESC Ramos, SESC Madureira, CSU (Centro Social Gabinal Margarida), Lona cultural Jorge Benjor in Realengo, CEASA und in der Sambaschule Império Serrano.

Unsere Schüler beteiligten sich nicht nur an der Ausarbeitung von Speisek-arten und an der Vorbereitung von Veranstaltungen, wie dem Videodreh der Rapperin Nega Gizza oder der Kulturmesse in der CUFA-Basis Cidade de Deus, sondern sie konnten auch Restaurants besuchen und ihre eigenen Essgewohnheiten z.B. mit Hilfe von Informationen über die Wiederverwer-tung von Lebensmitteln neu überdenken.

„Der Gastronomiekurs hat die Mission, das Ernährungsverhalten der Leute zu verändern, indem jedes Nahrungsmittel optimal genutzt wird. Es ist not-wendig zu lernen, dass man auch mit einem einfachen

Einkommen seinen Speiseplan bereichern kann.”

Cintia Maura da Silva Knighten

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Feier am Kindertag

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Schüler im Klassenzimmer mit den Schreibblöcken des Kurses

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Event zu den Feierlichkeiten des Favelatages (4. November 2008)

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Rap Festival

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Weihnachtlicher Gastronomie-Unterricht

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Schüler besuchen Restaurant

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Abschlussfeier der Schüler (3. April 2009)

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„Dieser Gastronomiekurs hat sich über die Schüler auch in vielen der Familien ausgebreitet. Die Beziehung zwischen Schülern und behandeltem Thema sorgte dafür, dass jede Unterrichtsstunde eine Fortsetzung bei ihnen zu Hause fand.

Dank dieses Projekts befinden sich heute viele Jugendliche im Arbe-itsmarkt, was hauptsächlich auf ihre Anstrengungen und ihre Wissb-egier zurückzuführen ist.”

Cintia Maura da Silva Knighten

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KULTURPRODUKTION

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Der Kurs der Kulturproduktion wurde in den Standorten Centro Cultural Jorge Ben Jor in Realengo, SESC Madureira, Viadukt Negrão de Lima in Madureira und in der CUFA Cidade de Deus realisiert. Insgesamt wurden fünf Klassen im Nachmittags- und Abendunterricht ausgebildet.

Abgesehen von den Grundbegriffen der Kulturproduktion, bestanden die Lehrinhalte zudem aus Themen wie Massenkultur, Gesetze zur Förde-rung von Kultur (von der Erarbeitung bis hin zur Umsetzung eines Pro-jekts), Annäherung an mögliche Sponsoren und Postproduktionsprozess. Alles geschah immer vor dem Hintergrund, den Unternehmungsgeist eines jeden einzelnen zu führen und zu motivieren.

Jede dieser Unterrichtsstunden wurde von speziellem Lehrmaterial begleitet und es gab immer eine konstante Interaktion zwischen Theorie und Praxis.

Die Schüler beteiligten sich an Events, wie dem internationalen Film Fes-tival CineCUFA, und statteten dem Kulturzentrum Banco do Brasil und PROJAC, den Fernsehstudios von Rede Globo fachliche Besuche ab.

Das Hauptziel dieser Besuche bestand darin, die Schüler mit großen Produktionen vertraut zu machen. Die Schüler wurden von Luis Erlanger, dem Kommunikationsleiter von Rede Globo, empfangen, woraufhin es einen Vortrag über die Geschichte der PROJAC-Studios und die Partner-schaft mit der Central Única das Favelas gab. Anschließend lernten die Schüler die Aufnahmestudios der Telenovelas „Negócio da China” und „Três Irmãs”, sowie der Serie „A Grande Família” kennen.

Zusätzlich wurden die Schüler zu Praktika im Rahmen zwei großer Events entsandt: Eines war das von der CUFA produzierte HUTÚZ Fes-tival und das andere war die von der Nichtregierungsorganisation Banco da Providência produzierte Messe Feira da Providência. Nach Beendi-gung der Events wurden viele Schüler vom Arbeitsmarkt aufgenommen und einige starteten ihren eigenen Produktionsbetrieb.

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Die Lehrinhalte des Kurses wurden folgendermaßen aufgeteilt:

1. Monat

Grundlagen der KulturproduktionGrundbegriffe der Kultur, Massenkultur und PopkulturGrundbegriffe der FolkloreUnternehmertumAnregung: Die Klasse in Gruppen aufteilen, jeder Gruppe eine Region des Landes zuteilen, über die dann Informationen eingeholt werden.

2. Monat

Arbeitsabläufe (Vorproduktion, Produktion, Postproduktion)ProjekterstellungAktionsstrategie (Erstellung voraussichtlicher Zeitpläne)Gegenleistung an SponsorenAnregung: Ein Projekt ohne Budget entwerfen.

3. MonatCheckliste und ScheduleAuseinandersetzung mit kulturellen EinrichtungenUrheberrechtMarketingVerbreitungsmöglichkeitenRessourcengewinnungFörderungsgesetzeAnm.: Nutzung des Rouanet-Gesetzes

4. MonatKostenaufstellungAusgaben- und Aktionspläne

Anm.: Kostenaufstellung, sowie Ausgaben- und Aktionspläne für das Projekt des vorigen Monats erarbeiten, und dieses auf ein Förder-ungsgesetz ansetzen;

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Einen geringeren Betrag zur Eventumsetzung als den vorherge-sehenen bereitstellen und darum bitten, dass das Projekt den neuen Gegebenheiten angepasst wird. (Zweck der Übung: Wegen der Feiertage zu Jahresende muss das Projekt zumindest teilweise Anfang Januar realisiert werden.

5. Monat

Kulturelle Veranstaltungen (Bildende Kunst, Tanz, Musik, Film)DenkmalschutzAnregungen: Besuchen der geschützten Kulturdenkmäler; Vorstel-len von Arbeiten über die Geschichte der Musikstile.

6. Monat

PostproduktionRechnungslegungPrüfungAnregung: Rechnungslegung für das vorige Projekt; Fortsetzung der Vorstellung von Arbeiten über die Geschichte der Musikstile

7. Monat

Erarbeitung der AbschlussprojekteVorstellung der AbschlussprojekteUmsetzung der AbschlussprojekteProjektanalyseKursanalysePrüfung

Anregung: Ein neues Projekt vorstellen, angesetzt auf ein Förde-rungsgesetz. Bei der Vorstellung den Verkauf an einen Sponsor simulieren; Das Projekt realisieren und Rechnungslegung durch-führen.

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Besuch der PROJAC-StudiosVortrag mit dem Kommunikationsleiter von Rede Globo, Luis Erlanger

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Messe Feira da Providência

Ericka, Marketingleiterin der Messe

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Hutúz

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WEITERE EVENTSReis da Rua – São Paulo

Sopa Cultural SESC Madureira

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Conscientização Social (gesellschaftliche Bewusstseinsbildung) - São João de Meriti, RJ

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MODE UND MODELN

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Die Art sich zu kleiden war schon immer von Bedeutung und beglei-tet uns durch schwierige, aber auch euphorische Zeiten. Wenn wir Kleidung aus der Vergangenheit anschauen, wundern wir uns über so viele Kuriositäten.

Straßenkulturen, Drucke, Modezeitschriften und Gestaltung; all diese Aspekte machen die Reize der Endlosigkeit der Fashionwelt aus.

Wenn wir von Vorurteilen sprechen, sind wir hier richtig. Unsere He-rausforderung besteht darin, diesen Ruf zu ändern, denn die Mode ist zwar eine Eintagsfliege, unser Stil jedoch nicht. Und jeder hat seinen eigenen... Aber die große Neuigkeit, die nur wenige kennen, ist, dass Mode heute für VERHALTEN und ATTITÜDE steht, und das gilt auch für die CUFA.

Letztendlich lachen und spaßen wir, sind gerührt, und kommen zu dem Schluss, dass wir das Mode-machen lieben.

Raquel Oliveira de Azevedo, Kurskoordination

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Die Hauptintention des Kurses Mode und Modeln bestand darin, die Schüler zu Fachkräften auszubilden, die anschließend in den Arbeits-markt einsteigen und/oder selbstständig Tätigkeiten durchführen kön-nen, indem man ihren Unternehmungsgeist ankurbelt.

Im Unterricht wurden Themen wie Modegeschichte, Designer, Straßen-mode (durch Hip Hop in Umlauf gebracht), sowie die Kreation und An-fertigung von Kleidung angesprochen. Die Stoffdruckerei wurde durch die Vermittlung von Einfärbungstechniken, Transfer und speziellen Ver-fahren (Stickerei, Verzierung, Applikationen, Patchwork, Tinte u.v.m.) besonders hervorgehoben.

Außerdem wurden Primär-/Sekundärfarben der Farbskala, Gestaltung, Stoffkenntnisse, sowie Fertigungsabläufe vom Lehrplan abgedeckt.In dem Teil des Kurses, der sich aufs Modeln bezieht, standen Etikette und Aussehen im Vordergrund. Darüber hinaus erhielten die Schüler Kenntnisse in den Bereichen Laufsteg, Fotografie und Make-up, sowie Tipps zu Bewerbungsgesprächen.

Abgesehen von den Aktivitäten, die im Kultur- und Sportzentrum der CUFA (unter dem Viadukt Negrão de Lima in Madureira) durchge-führt wurden, fanden auch zusätzliche Veranstaltungen wie Mode-schauen an der Avenida Presidente Vargas (eine der Hauptstraßen im Stadtzentrum),sowie an Rios bekanntester Zugstation Central do Brasil statt.

Diese Aktionen sorgten für eine große Medienaufmerksamkeit und di-enten den Schülern als nützliche Erfahrung.

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Artikel veröffentlicht in der Zeitung O DIA vom 16.12.2008

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Teile der AusrüstungSchneidemaschine - Máquina de Corte - Overlock (3 bis 5 Fäden)

Wärme-/Transferpresse - Zigzag

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AUDIOVISUELLE MEDIEN

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Die Multimediaindustrie Brasiliens befindet sich in konstantem Fortschritt. Durch das Comeback und die Stabilität des nationalen Kinos, die Schaffung neuer Fernsehkanäle, die Ausbreitung des Internets, sowie die zunehmende Anzahl von unabhängigen Produktionen zählt dieser Kurs zu denen mit den größten Chancen zum anschließenden Arbeitseinstieg. Dies spiegelte sich auch in der großen Menge von Anmeldungen wider.

Die Klassen des Kurses Audiovisual, der im August 2008 startete, beteiligten sich aktiv an Debatten, Vorträgen und Veranstaltungen innerhalb des Festival do Rio, einem der größten Filmfestivals des Landes, sowie der CineCUFA (Filmfestival produziert durch die Central Única das Favelas), assistierten bei unzähligen Produktionen und brachten u.a.

Themen wie Arbeitsmarkt, die gesellschaftliche und politische Funktion von Filmen aus der Favela, die Funktion der neuen Medien und nationale Film-kanäle zur Sprache. Außerdem besuchten sie die Produktionszentrale von TV Globo (Central Globo de Produção) und einen Vortrag der Produzentin Paula Lavigne.

Ein weiteres Anliegen des Kurses bestand in der ständigen Bewertung durch die Schüler, d.h. anhand von Fragebögen sollten die Kursteilnehmer ihre Mei-nung zum Ausdruck bringen. Es folgt die Einschätzung der Schülerin Regina Brizio, die 2007 in Madureira ihre Ausbildung abschloss:

1. Wie wurdest du auf das Kursangebot der CUFA aufmerksam?Ich erfuhr über eine Freundin von den Kursen.

2. In welchem Standort wurde dein Kurs durchgeführt?Mein Kurs fand im SESC Madureira, einer der Partnereinrichtungen der CUFA, statt.

3. Was ist für dich das Ziel des Kurses?Das Ziel des Kurses besteht meiner Meinung nach darin, benachteiligten Ju-gendlichen durch Bildung ein würdigeres Leben zu ermöglichen, denn viele haben Träume, aber keine Chance, und die CUFA bietet diese Chance.

4. Vermittelte der Lehrer die Inhalte verständlich?Der Lehrer hat die Inhalte immer sehr deutlich rübergebracht und hat sie darüber hinaus sogar mit Büchern, Zeitungen und Zeitschriften ergänzt.

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5. Entsprach das angebotene Material deinen Bedarf?Also, was das Material betrifft, so hat es unseren Bedarf nicht ab-gedeckt, da wir kein Equipment für den praktischen Unterricht hat-ten, bzw. es dauerte lange, bis das vom Instituto Treinar gekaufte Equipment ankam. Und als es eintraf, war es für den Hausgebrauch.

6. War das Umfeld des Unterrichts angenehm?Das Umfeld war besonders angenehm. Das SESC stellte die Klas-senzimmer zur Verfügung und behandelte uns immer bestens

7. Gab es eine Interaktion zwischen Angestellten und Schülern?Das Zusammenspiel zwischen Angestellten und Schülern war aus-gezeichnet, sie waren immer bereit, uns zu helfen.

8. Dachtest du in irgendeinem Moment im Laufe des Kurses daran aufzugeben? Wenn ja, warum?Ich habe in keinem Moment ans aufgeben gedacht, denn in jeder Unterrichtsstunde lernte ich neue Dinge, was mir die Sicherheit gab, dass es das war, was ich wollte.

9. Welchen Nutzen ziehst du abgesehen von dem Gelernten aus dem Kurs?Ich nehme Werte wie Kollegialität, Teamwork und natürlich die un-vergänglichen Freundschaften mit, die ich schloss.

10. Auf einer Skala von eins bis zehn würdest du den Kurs insgesa-mt wo einordnen?Insgesamt ist der Kurs für mich eine acht. Die Kenntnisse und die Erfahrung, die ich erlangte, werden in meinem Arbeitsleben noch sehr wichtig sein.

11. Arbeitest du heute in einem Bereich, der dem Kurs entspricht?Heute arbeite ich im audiovisuellen Zentrum des CUFA in Madu-reira, also in dem Bereich, in dem ich auch den Kurs belegte und der mir letztendlich Türen öffnete, denn ich gehe zur Zeit in die

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Filmschule Darcy Ribeiro, um mich immer weiterzubilden.

Neben der Befähigung, in verschiedenen Tätigkeitsfeldern der au-diovisuellen Medien zu arbeiten, regte der Kurs auch zur eigen-ständigen Produktion von Kurzfilmen an (von der Diskussion der Anfangsidee über das Drehbuch, bis hin zur finalen Edition).Die von den Schülern produzierten Filme waren:

2007Titel: „SERrinha”

Eine Video-Übung von Schülern, die nach einem Konzept suchten, das die Definition einer Favela liefert. Vom Klassenzimmer aus machten sie sich auf zur Serrinha, einer der ältesten Favelas in Rio de Janeiro -ein Bezirk, der aus einem Quilombo (Wehrdorf flüchtiger Sklaven) entstand, wo die kulturellen Wurzeln durch Jongo (ländli-che Sambaform) und andere Traditionen fortbestehen.

Auf unprätentiöse Weise endet der Film in einem Schwätzchen mit Favelabewohnern, die dem Zuschauer ihre Ängste und Fürchte, sowie ihre Träume verraten.

Drehbuch: Daniel Braga, Édipo Pereira, Eduardo Alcantara, Ed-dugrau, Lucas Christian, Mariana Oliveira, Regina Brizio, Ricardo MarinsRegie: Tiago GomesProduktion: Mariana Oliveira, Regina Brizio, Rogaciano FilhoMitwirkende: Augusto José Domingues, Iraci Cardoso dos Santos, MariaAparecida Souza, Leandro Henrique de Araújo, Sandra Miguel NogueiraBildgestaltung: Alace Santos, Édipo Pereira, Eduardo AlcantaraArt Direction: Mariana Oliveira, Regina Brizio, Rogaciano FilhoTonkonzeption: Daniel Braga, Ricardo Marins Schnitt/Edition: Renato Borges.

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Titel: „Pelego Veríssimo”

Jugendliche mit vorgefertigten Stereotypen entmystifizieren in ein-er Favela den Blick der Gesellschaft durch die Attitüde von drei Freunden vom Pelego-Hügel, die den Kindern Literatur nahelegen und ihnen das Universum von Luis Fernando Veríssimo vorstellen.

Drehbuch: Alace Santos, Mariana Oliveira, Monique Mendonça, ReginaBrizio, Ricardo MarinsRegie: Ricardo MarinsProduktion: Regina Brizio.Mitwirkende: Tatiane Silva, Carlos Peixoto, Thynin MagalhãesBildgestaltung: Édipo PereiraArt Direction: Isac MaiaTonkonzeption: Daniel BragaSchnitt/Edition: Édipo Pereira, Lucas Christian

Wichtig: der Film „Pelego Veríssimo” gewann den Preis für das Beste Drehbuch bei der Erstvorführung bei der ABI (Academia Brasileira de Imprensa).

2008/ 2009Titel: „Até o Fim”

Erzählt die Geschichte von zwei Freunden, die gemeinsam in ei-nem bedürftigen Bezirk Rios aufwuchsen. Bob und Teco arbeiteten hart, und trotz der vielen Schwierigkeiten finden sie Zeit, Spaß zu haben und Witze über ihren eigenen Zustand zu machen.

Regie: Mariana Santos Andrade Silva, Raisa Luiz de MeloDrehbuch: Vitor Hugo da S. FrançaEdition: Adriano F. Vieira da CruzBildgestaltung: Adriano F. Vieira da CruzProduktion: Adriano F. Vieira da Cruz, Mariana Santos Andrade

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Silva, Raisa Melo, Thiago CamposTitel: Influenciado

Der Film schildert die Geschichte von Pedro, einem armen Ju-gendlicher, der ein Stipendium an einer Privatschule erhält. Wan-derley, der Anführer der Klasse und einer der beliebtesten der Schule, lädt ihn auf eine Party in seinem Haus ein, wobei Pedro die Einladung anfangs nicht annimmt, dann aber bemerkt, dass dies seine Chance ist, auf der neuen Schule von seinen Mitschülern akzeptiert zu werden. Pedro liefert sich der Welt der Drogen aus und schafft es, ein Teil der Gruppe zu werden. Um seine Sucht zu nähren, beginnt er zu stehlen und häuft Schulden bei Anführer Ca-beça an, der nicht zögert, diese um jeden Preis einzutreiben.

Regie: Luana MarianoDrehbuch: Rodrigo MarianoEdition: Luana Mariano, Fernando LimaBildgestaltung: Rogério Ignácio und Henrique OliveiraProduktion: Luana Mariano

Titel: „O Cerco à Presa”

Osiel, vorbildlicher Ehemann mit einfachem Leben, sieht in dem Kandidaten für das Rathaus, Ivan Salvação, die Hoffnung auf ein besseres Leben für seine Familie. Jedoch wird Osiel enttäuscht und ist außer sich, als er herausfindet, dass sich seine Ehefrau Márcia an den korrupten Kandidaten verkauft hat.

Regie: Alexandre BotelhoDrehbuch: Patrícia SavatoreEdition: Alexandre Botelho, Cadu Passos, Katia Fialho Senra, Pe-dro Felipe Coutinho, Robson Dávilla, Leandro Rodrigues, Jefferson Freitas, Patrícia SalvatoreBildgestaltung: Cadu PassosProduktion: Daniela Alfredo Nascimento

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Titel: „Atemporal”

Dieser Dokumentarfilm stellt sich die Frage: „Welche großen Verän-derungen hat die Kunst erlebt?” - Eine Unterhaltung zwischen zwei

Schauspielergenerationen, zwischen Jugendlichen und Senioren. Offenlegung der Fragen und Bedenken der jeweiligen Gruppe.

Regie: Sergio Roberto Batista JuniorDrehbuch: Sergio Roberto Batista Junior, Thaisy Chantal F.G. Pec-senEdition: Sergio Roberto Batista Junior, Thaisy Chantal F.G. PecsenBildgestaltung: Ladylaine Kelly Machado, Jenifer de Miranda AreasProduktion: Tatiana Pereira de Souza

Titel: „O Passo de Madureira”

Ein Vergleich zweier Zeitabschnitte, dem der 70er Jahre und dem gegenwärtigen. Madureira, einer der traditionellsten Stadtteile Rios, könnte als Hauptvorort der Stadt bezeichnet werden, der ab den 70er Jahren eine große wirtschaftliche Stärke entwickelte.

Regie: Thiago Araújo, Marcos Vinícius de Araújo Silva, Leonardo GomesDrehbuch: Giovanni da Cunha Silva, Paulo Vieira, Ventolídio José de Almeida Neto, Maurício Santos de Oliveira, Thiago AraújoEdition: Andrew Cummings, Tatiana dos Anjos, Carlos Vinicius de Sousa Marriel, Julianne Gouveia, Giovanni da Cunha SilvaBildgestaltung: Diego LucenaProduktion: Adriana Santos da Silva

Titel: „Do Futebol ao Samba, Uma História de Bamba”

Die Entstehungsgeschichte der Sambaschule Mocidade Indepen-

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dente de Padre Miguel, geschildert von der alten Garde, in einer Erzählung, die Fußball und Samba miteinander verflechtet.Regie: André Luiz Barros da SilvaDrehbuch: André Luiz Barros da Silva, Leonardo Pereira NovaesEdition: André Luiz Barros da Silva, Leonardo Pereira NovaesBildgestaltung: Leonardo Pereira NovaesProduktion: Luciene Bonfim Gomes

Die Schüler des Kurses konnten abgesehen von den Kurzfilmen, u.a. auch folgende Produktionen durchführen:- Institutionelle Videos für das SESC Netzwerk;- Videoclip der Rapperin Nega Gizza;

Außerdem wurden die Schüler mit Stipendien der Filmschule Darcy Ribeiro unterstützt;

Alle Videos sind im Hauptsitz der CUFA verfügbar (Rua Carvalho de Souza, 137 sala 111 – Madureira – Rio de Janeiro – RJ).

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Festival do Rio 2008Schüler mit dem Schauspieler Selton Mello

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Praxisunterricht

Besuch bei „Tempo Glauber”

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ERGEBNIS DER SCHÜLERBEFRAGUNG

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Mittels einer Nachforschung bestehend aus zufälligen Stichproben war es möglich, relevante Antworten in Bezug auf die Entwicklung der Schüler zu bekommen und zu begreifen, auf welche Weise es möglich ist, diese Entwicklung zu vervollkommnen oder neue Techniken zur besseren indi-viduellen Aufnahme von Lerninhalten zu ermöglichen.

In einer Gesamtheit von 717 Schülern, nahmen 264 an dieser Stich-probe teil (37% aller Schüler). Man stellte fest, dass das weibliche Ge-schlecht unter den Teilnehmern überwiegt und dass die Mehrheit der Schüler zwischen 16 und 20 Jahren alt war. Die meisten Schüler, die an der Evaluierung teilnahmen waren alleinstehend, wohnhaft in der Zona Norte oder Zona Oeste (Nord-, bzw. Westgebiet) Rio de Janeiros, wo sie bei ihren Eltern lebten, und hatten die Grundbildung (in Brasilien bis einschließlich 8. Klasse) auf einer öffentlichen Schule abgeschlossen.

Hinsichtlich der Fragestellung, wieso man sich für das Kursangebot der Institution CUFA entschieden hatte, war der Hauptbeweggrund entweder die Qualität der Kurse, die Unentgeltlichkeit der Kurse, oder aber die Glaubwürdigkeit der Institution. Die Kurswahl erfolgte laut der Umfrage gemäß der persönlichen Eignung.

Auf das Kursangebot aufmerksam wurden die befragten Schüler über die Medienpräsenz des Projektes, auf Hinweis von Freunden und inner-halb der eigenen Bezirke.

Bei der Einschätzung des Schulbildungsniveaus der Eltern der Schüler, stellte sich heraus, dass dieses zwischen unvollendeter Grundbildung (8. Klasse) und vollendeter Sekundarbildung (11. Klasse) frei variierte.

Die Mehrheit der Schüler übte zum Zeitpunkt der Befragung keine vergütete Tätigkeit aus und wurde von ihrer Familie unterhalten, welcher ein monatliches Einkommen zwischen 1 bis 3 Mindestlöhnen (ca. 170€ - 510€) zur Verfügung stand.

Es folgt das Resultat der Umfrage:Sozioökonomischer FragebogenSumme ausgebildeter Schüler: 717Anzahl der an der Umfrage teilnehmenden Schüler: 264

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FRAGEN ANTWORTEN.1. Was ist dein Geschlecht?

Männlich 123

Weiblich 141

2. Was ist deine Ethnie?Weiß 74Afrikanischer Abstammung 109Indio 14Sonstige 58Keine Antwort 93. Was ist dein Alter?16 bis 20 Jahre 12321 bis 25 Jahre 7826 bis 29 Jahre 59Keine Antwort 44. Was ist dein Familienstand?Alleinstehend 224Getrennt/geschieden 4Verheiratet 6Verwitwet 4Sonstige 2Keine Antwort 245. Was ist dein Wohnort?Zona Oeste (Westgebiet) 92Zona Sul (Südgebiet) 5Zona Norte (Nordgebiet) 105Zentrum von Rio 3Baixada Fluminense 47Keine Antwort 12

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6. Mit wem wohnst du zusammen?Eltern 193Allein 13Lebensgefährte 25Sonstige 29Keine Antwort 47. In welcher Art von Einrichtung hast du die Grundbildung (Ensino Fundamental) absolviert? Öffentliche Schule 184Privatschule 44Öffentliche Schule und Privatschule 31Gemeinschaftsschule (Escola Comunitária) 0Keine Antwort 58. Warum hast du dich für diese Institution entschieden?Wegen der Qualität des angebotenen Kurses 98Wegen der Unentgeltlichkeit 93Wegen der Glaubwürdigkeit der Institution 48Sonstige 59. Welcher Faktor brachte dich dazu, diesen Kurs zu wählen?Der sichere Arbeitsmarkt 55Persönliche Neigung, Begabung, Selbstverwirklichung 161Die Ausübung des Berufes lässt sich gut mit anderen Verpflichtungen in Einklang bringen

47

Gute Entlohnung 6Geringe Anforderungen und leichter Abschluss 7Keine Antwort 43

10. Was hat dich bei der Kurswahl am meisten beeinflusst?Familie 24Persönliche Eignung 165Freunde 27Massenmedien 32Berufsberater 9

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Berufstests 9Keine Antwort 711. Wie hast du von dem Kurs erfahren?RJ TV (Fernsehkanal) 34Bom Dia Rio (TV Nachrichtensendung) 10O Globo (Zeitung) 2Extra (Zeitung) 35Expresso (Zeitung) 4Internet 9Hinweis von Freunden/Familie 91Verbreitung im Bezirk 63Keine Antwort 1612. Welches Medium nutzt du am häufigsten, um dich zu informieren?Fernsehen 135Zeitung 34Radio 26Revista 13Zeitschrift 81Sonstige Quellen 313. Was ist das Schulbildungsniveau deines Vaters?Keins 10Unvollendete Grundbildung (8. Klasse) 71Vollendete Grundbildung (8. Klasse) 32Unvollendete Sekundarbildung (11. Klasse) 27Vollendete Sekundarbildung (11. Klasse) 72Unvollendete Hochschulbildung 7Vollendete Hochschulbildung 19Postgraduiert 6Keine Antwort 20

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14. Was ist das Schulbildungsniveau deiner Mutter?Keins 4Unvollendete Grundbildung (8. Klasse) 66Vollendete Grundbildung (8. Klasse) 38Unvollendete Sekundarbildung (11. Klasse) 47Vollendete Sekundarbildung (11. Klasse) 56Unvollendete Hochschulbildung 17Vollendete Hochschulbildung 15Postgraduiert 6Keine Antwort 1515. Gehst du einer vergüteten Beschäftigung nach?Nein 145Ja, regelmäßig in Teilzeit 41Ja, regelmäßig in Vollzeit 33Ja, gelegentlich 23Keine Antwort 2216. Was ist dein Beitrag zum Wirtschaftshaushalt deiner Familie?Ich arbeite nicht und meine Ausgaben trägt meine Familie 145Ich arbeite und erhalte zusätzlich finanzielle Unterstützung meiner Familie

41Ich arbeite und bin nur für meinen eigenen Lebensunterhalt verantwortlich

33

Ich arbeite und bin der Hauptverantwortliche 23Keine Antwort 2217. Was ist deine Berufsbranche?Industrie 6Handel 2Dienstleistungen 59Schüler/Student 122Keine 26Keine Antwort 30

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18. Was ist das totale Einkommen deiner Familie? Achtung: Addiere alle Gehälter deiner Familienmitglieder, die arbeiten und mit dir zusammenleben. Für den Fall, dass du arbeitest, rechne auch dein Gehalt hinzu. Falls du verheiratet bist, beziehe dich auf deine eigene Familie. (Aktueller Mindestlohn R$415 ≈ 170€)0 – 1 Mindestlohn 381 – 3 Mindestlöhne 1113 – 5 Mindestlöhne 635 – 10 Mindestlöhne 2010 oder mehr Mindestlöhne 7Keine Antwort 2519. Mit wie vielen Personen lebst du zusammen?Ich wohne allein 112 Personen 813 Personen 644 oder 5 Personen 616 oder mehr Personen 20Keine Antwort 2720. Wie lange benötigst du für den Weg von dir zu Hause bis zum Kursort?0 – 1 Std. 1831 – 1,5 Std. 471,5 – 2 Std. 152 oder mehr Std. 1Keine Antwort 1821. Welches Verkehrsmittel benutzt du am häufigsten?Keins 48Fahrrad 51Bus 141Motorrad 1Auto 1

Per Anhalter 5

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22. Auf welche Art beteiligst du dich an sozialer Bewegung?Kurse 157Gemeinschaftlicher Straßenkehrer (staatliches Projekt: Gari comunitário) 0

Künstlergruppe 21Nachbarschaftsverband (Associação de Moradores) 2Soziale Projekte 14Nichtregierungsorganisation 9Studentenbewegung 5Seelsorge 2Politische Partei 6Ich beteilige mich nicht 43Keine Antwort 523. Wurdest du bereits Opfer von Diskriminierung?Ja 135Nein 113Keine Antwort 1624. Welche Art von Diskriminierung hast du schon erlitten?Keine 92Aussehen 56Gesellschaftsschicht 46Rassismus 27Religion 15Niedrige Schulbildung 13Ex-Häftling 0Arbeitsstelle 7Behinderung 2Sexuelle Orientierung 625. Hast du bereits an einem von der CUFA veranstaltetem Event teilgenommen (z.B. CineCUFA, Prefeitáveis, o.a.)Ja 125

Nein 59Keine Antwort 80

111

Keine Antwort 17

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ERLEBNISBERICHT

Janaína RodriguesKoordinatorin des Projekts

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„Seit Beginn der Partnerschaft zwischen der CUFA und dem Ministerium für Tourismus, liegt unser Hauptaugenmerk darauf, unsere Schüler zu qualifizieren und sie durch Praktika oder wirkliche Anstellung in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Heute kann ich versichern, dass die Ergebnisse diese Zielsetzung überschritten haben: Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, eine wahrhaftige Veränderung im gesellschaftlichen Leben dieser Schüler hervorzurufen, indem man ein kritisches Bewusstsein in jedem einzelnen weckt.

Außer der Erfahrung, in großen Unternehmen und in der CUFA Praktika absolviert zu haben, sind sich diese Schüler heute der Wichtigkeit ihrer Rolle in der Gesellschaft bewusst.

Wohl wissend, dass es kitschig klingen könnte, muss ich an dieser Stelle betonen: Dieser Sieg war ein Sieg der Gemeinschaft.Es gelang uns zu beweisen, dass der Wille nach Veränderung tatsächlich den Unterschied ausmacht, uns zwar nicht nur im Leben der Schüler, sondern in unser aller Leben.

Ich würde gerne dem Ministerium für Tourismus und jedem einzelnen unserer Unterstützer, sowie allen in der CUFA danken, die in unsere Arbeit investiert und an sie geglaubt haben. Mein besonderer Dank gilt den Koordinatoren der Kurse, die keine Mühen gescheut haben und gemeinsam mit uns den Beweis bringen konnten, dass Stärke in der Gemeinschaft liegt.”

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ABSCHLUSSFEIER

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Die Abschlussfeiern fanden in drei Etappen statt: Die erste 2008 im

SESC, die zweite im April 2009 auf dem Platz von GRES Império

Serrano, und die dritte im November 2009 im Sport- und Kulturzen-

trum der CUFA (unter dem Viadukt Negrão de Lima) – alle Verans-

taltungsorte befinden sich in Rio de Janeiros Vorort Madureira.

Zu den Feierlichkeiten erschienen Familie und Freunde der Schül-

er, sowie Vertreter der Central Única das Favelas, des Ministeriums

für Tourismus und von Behörden und Unterstützern.

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„Lasst es uns wirklich machen, denn es lohnt sich.Ich weiß, es lohnt sich!”

Isabela Reis, Lehrerin des Kurses Audiovisuelle Medien

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EINIGE ERLEBNISBERICHTE VON SCHÜLERN

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„Der Kurs der Kulturproduktion, den ich bei der CUFA absolviert habe, war für mich von fundamentaler Wichtigkeit, da ich so den Bereich anschließend noch intensiver kennenlernen konnte: Nach einem Praktikum bei Feira da Providência, bot sich mir die Möglichkeit einer Festeinstellung.”

Juliana LeiteSchülerin der Kulturproduktion

„Gastronomie ist viel mehr als ich mir vorgestellt hatte und das bemerkte ich erst durch den Kurs, den ich bei der CUFA absolviert habe. Heute arbeite ich in einem angesehenen Restaurant in der Stadt.”

Jeferson VasconcelosSchüler der Gastronomie

„Ich hätte nie gedacht, dass ich in der Lage sei, auf eine Bühne zu steigen und meinen großen Traum zu verwirklichen. Dieser Kurs zeigte mir, dass es möglich ist, an unserer Träume zu glauben und alles zu geben, um sie zu verwirklichen. Diese Erinnerungen werde ich für den Rest meines Lebens mit mir führen. Vielen Dank.”

Yasmin MeirellesSchülerin des Theaters

„Nach Beginn des Kurses begann sich alles in meinem Leben zu verändern. Ich wuchs in meiner Persönlichkeit und darüber hinaus begann ich zu arbeiten, was mir mehr Verantwortung und Ernsthaftigkeit einbrachte.”

Bruno ArautoSchülerin von Mode und Modeln

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SCHLUSS

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Brasilien ist ein Land von kontinentalen Ausmaßen. Und fast genauso groß wie seine Fläche ist die touristische Kapazität unseres Landes: Naturschönheiten verbunden mit der zuvorkommenden Aufgeschlossenheit der Bevölkerung und einer Reihe von Freizeit- und Unterhaltungs-, sowie Geschäftsmöglichkeiten machen Brasilien zu einer der großen Versprechungen des Tourismussektors für dieses Jahrhundert. Deshalb können und sollten Investitionen auf diesem Gebiet als Investitionen in die Zukunft einer Nation angesehen werden.

Die Partnerschaft zwischen der Central Única das Favelas und dem Ministerium für Tourismus erzielte mittels des Projekts Berufsausbildung für Jugendliche zur sozioökonomischen Eingliederung in die Produktionskette des Tourismus unbestrittene

Resultate.

Diese Publikation präsentiert lediglich einen Bruchteil dieser Resultate, nämlich nur jene, die messbar sind.

Jedoch gibt es eine Reihe von Erfolgen, die nicht anhand von Zahlen gemessen werden können und dürfen – soziale Erfolge, Einstellungswandel, Steigerung des Selbstwertgefühls und Verbesserung der Lebensqualität, um nur einige zu nennen.

Auf diese Weise erkennen wir, dass diese Aktion von großer Wichtigkeit für die Stärkung der kulturellen Identität und für die Förderung von künstlerischer, sowie kultureller Aktivität in den beteiligten Bezirken war.

Projekte zur Berufsbildung und zur Unterstützung von Jugendlichen in ihrem Berufseinstieg treiben die Wirtschaft an und bringen Resultate, die für die gesamte Gesellschaft von Bedeutung sind.Wir hoffen, dass diese Publikation als Ermutigung und als Inspirationsquelle für die anderen Bezirke dient, sodass auch sie

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die Herausforderung annehmen, Aktionen bezogen auf soziale, ethische und kulturelle Angelegenheiten zu verwirklichen.

Brasilien besitzt einen enormen Reichtum an kultureller Vielfalt, welcher durch Aktionen und Projekte wie die der CUFA potenziert werden kann. Hier entsteht aus der Erfahrung mit und der Nähe zu der Lebensweise der Favela ein Anreiz, der das Erlebnis des Touristen in seinem Reiseziel bereichert und zu einem positiven Bild, sowie zu einer Wertsteigerung der Stadt Rio de Janeiro beiträgt.

Wir hoffen also, dass auf dieses erste Projekt viele weitere folgen mögen, dass weitere Schüler und deren Familien begünstigt werden und dass wir -Zivilgesellschaft und Machthaber- es gemeinsam schaffen, ein gerechteres und würdigeres Land aufzubauen.

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TECHNISCHE DATEN DES PROJEKTS

Exekutivdirektor

Celso Athayde

Verwaltungskoordination

Marilza P. Athayde und Jane Carvalho

Projektimplementierung

Viviane Nobre, Tiago Gomes und

Janaína Rodrigues

Projektausarbeitung

Fernanda Borriello

Projektpädagogin

Ana Cláudia da Costa

Danksagungen

Irene Ferraz (Filmschule Darcy Ribeiro),

Espaço Cultural Jorge BenJor, SESC

Madureira, SESC Ramos, Yuri Graneiro,

Feira da Providência, GRES Império

Serrano, SindRIO und Igreja São

Sebastião

TECHNISCHE DATEN DES BUCHES

Ausarbeitung und Publikation

Exekutivdirektor

Celso Athayde

Verwaltungskoordination

Jane Carvalho und Marilza P. Athayde

Text

Rogério Garcia und Tiago Gomes

Fotos

Simone Soares und Acervo CUFA

Projektausarbeitung

Fernanda Borriello

Layout & Final Art

Galdino, Filipe Silva und Leandro

Fernandes

Übersetzung

Titus M. Lambertz

Mitarbeiter

Viviane Nobre, Ana Sabag, Cintia Maura,

Raquel Oliveira, Juliana Dionísio, Flávia

Caetano, Tatiana Sousa und Janaína

Rodrigues

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