der kompaß - amigbrasil · 2019. 5. 23. · donnerstag. de« 21. januar 1015. erscheint jeden...

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Donnerstag. de« 21. Januar 1015. Erscheint jeden DienStag. Donnrrstun »»d SamStag jöksug«pr»i« : (flr Brasilien haibtührlich ............................................................. siSooo für» Stwtftnb sähnich ..............................................................16 W art Hdoitntm title werden jederzeit angenommen, endigen jedoch nur mit Semester ich' ufe. — Bei tiielicn «citetlungcn, Zühlun- gen und Zuschriften adressiere men : À* redacçlo do •,!><•» Cafxa do Cnrrtio A. t’drlljrb» — Betado do Furanä. Verantwortlicher Redakteur: kml! RtittS. Der Kompaß Curityba Staat Paranä Brasilien____________ 14. Jahrgang. «r. 9 Anzeigen werben in lu tiln b a bis Montag bezw. Mittwoch u. Freitag mittag angenommen l. b. Redaktion u. b. Alfredo Hosf- mann, Rua do Rlachuelo Nr. 66, — außerhalb ffuritijba» von den Agenten der Blattes. ^njelgenprei«: Die Belltzclle ober beten R a u m ........................................... 100 rs. Mindestpreis einer Anzeige ......................................................... 1*000 Sei wiederholter Veröffentlichung entsprechender Rabatt. Veröffentlichungen aus Verlangen die Zeile . . . 100 rs. Redaktion und Expedition: Rua 24 de Mato Rr. 39. Telephon Nr. 188 — Telegrammadresse „Der stompaV|__ (SefchAftsfiibrcr: DlUolflUS ReufCP. Staat paraná. poma Grossa: p*t« Sdfambtt. — Lastro: Ewald Garrtner. — 3 m b 11 u o a fCuotm): lafob Brennet. — — p r u b e n t o p o i l s : ITllgiicl Noth. Guarapuava: Carlo» ßiVimtclgcn. Uni Io da Victoria : Fritz Klenafl (Casa )oloLenlu»)— Capa: («Herr Karl IVtil. —VI llu 3 ru 17 : Cniefto UVIrft. --C o I o « i a 3 t o i 7 : paul lllflj tvaaner. — Rio Zteg ro und passatres: 3gnaz 5d>tlbou«r. — 3 ta 7 o p o l I s (Cucrno): flnbttu» Mastes. — Serro fl _3u I : MajlntJUan <Z>fttn. — p c lr n d s : PP. Franziskaner. — K lo preto: Carlos Srey — palmeira: )olo 5d?oen. — 51 0 3 ' ~ ~ Baut. — Klo Matheus: 3w an Ulbrldy. — 5 flo 3os6 dos pinhars: Vlgorlo. — p a p a g a i o s N 0 0 bo te n e n te : Carlos Zornig. _ S taat S. Paulo. — K. p a u l o : Oscar Kulifoff (Mosteiro de 5. Bento) praça de S. Benlo. — C a m p i n a » , 3 t a 1c 7 , Kolonie Helvetia : Bntonlo Mlng. Staat Klo de Janeiro. — peiropolls: PP. Franziskaner. Staat Babia. — Bahia: FF. Franziskaner. ____________________________________________________ ._ Agenten des „Kompaß": bo Criumpho: P. Nicolau Gottfried 3utf. — Ctimpo Staat Sta. Catharlna. — 5E 0 Btnlo: F. Fendrich fr. — Cençol : Engelbert Stüber. Joinoille: P. Josl Sundrvp. Jaragul Vlgorlo. — 3 t o j o b f : Bruno Malburg. — ( 111j NIv r »: Cfbrrr l> Vurdhort Go spar: perer Scheidt. v I n m e n a u : PP. Franzis« faner. $ o 11 o (Blumenau): Carlos Kramet. - 3n b o 70 I : Carlos Gri :tet (Kgeute do Correio). B c u s q u e : Vlgorlo. Flortanopolfs: Kugust Brüggemann — S. 3 0 Í 6 : 1*1'- Franziskaner. p a l h o ç a : 3^eph Gr. Krebs. Sant' Kmaro d 0 Cudatlo: PP. Franziskanerr Sfl 0 pedro d'ttlrantara: pedro 3 . Klafen. — S ta . phllornena: Cebrer Schnitzler. — L h e r e I o p o 11 s : pedro Sd'rniy Campo st legre ; Friedrich Köhler. —Va rgem bo Ceb ro: Union Cfftlng jun. — SEo Martinho do C 0 pi 00 rs: 30L0 Horper». — Grao a tL : tlbolf Kindermann. — Lubarfl 0: Hermann Siebert. — Braço do Zlorte (M.mlzlpium Cuborflo): P. Frederico Lombrock. — C o g e s : 3°*° 3°^ Karh. Curitsbanos: PF. Franziskaner. — C I j u c o s : 3 ° r4e tVollinger. — V n r g e m G r a n d e : lNanoel Felippe. K il o do C a p i v a r i : F. Schaden. Staat Minas Gcvac». Lstoçflo Marian 0 procoplo: phMpv Griese. Staat Espirito Santo. — Sta. 3za bei : P. Mathias Esser. — Li rol de Sta C c o p o l b t n o : P. ctlbrrtp ITlfiller. t ___________ ventsct'land Cebrer B. Lange. Gsrernburg. Charlottenstr. Z, O l d e n b u r g i. Gr. __________________________________ Gs sieht gut. Von Otto v. Süd. Nur spärlich flössen seit geraumer Zeit die Meldungen über den Gang der Operationen auf den europäischen Kriegsschauplätzen. Seit vier Monaten wogt in den Argonnen und an der Maas, um Verdun und an derAisne. seit 3 Monaten auch in Flandern das blutige Ringen um die Entscheidung hin und her. Warum, so wird manchmal im geheimen . die zage Frage ge. stellt, geht's jetzt so schwer, so langsam, da doch a n fangs die Ereignisse sich förmlich überstürzten, ein Sieg den anderen ablöste? Wohl haben uns Zeitungsbe richte das Wesen dieses Gigantenkainpfes geschildert, darauf'hingewiesen, daß es sich bei diesem Stellungs kampf mit seiner Anwendung der modernen Feldbe festigungen, seiner Riesenfront, deren beide Flügel vor Umgehungen sichergestellt sind, um einen regelrechten Lelagerungskrieg handelt, bei dem ein allgemeiner Frontalangriff, bei der Zahl der Opfer, die er kosten müßte, nahezu ausgeschlossen ist, ein Durchbruch der feindlichen Linien aber nur dann mit Aussicht auf Erfolg versucht werden könnte, wenn ungeheure Reser ven für diesen Zweck bereitgestellt würden. Daß Deutsch land solche Truppenmassen, angesichts der schweren Kämpfe, die es bislang in Rußland Schulter an Schulter mit seinem treuen Verbündeten ausgefochten hat, nicht aufstellen konnte, leuchtet ohne weiteres ein. Somit mußte sich das Ringen auf der ungeheuren Front von Belfort bis zum Kanal im großen und ganzen auf den Kampf um die wichtigsten Positionen, die haupt sächlichsten Stützpunkte des Feindes beschränken. Aber auch hier ging es recht langsam nur vorwärts. Bei Verdun ist es in letzter Zeit überhaupt ziemlich ruhig geworden. Jedenfalls ist der deutsche Angriff dort selbst noch nicht soweit vorgetragen worden, daß man von einer bevorstehenden Bedrohung dieser Riefen» festung durch deutsche Waffen sprechen könnte. Und doch schien es anfangs, als ob gerade hier der Schwer punkt des deutschen Vorstoßes einsetzen sollte. Auch Reims, das oft bombardierte, befindet sich noch in französischen Händen, wiewohl ein Teil seiner äußeren Vorwerke unseren deutschen Truppen überlassen werden mußte. Nicht anders steht es bei Ppern. Bei Rieu- pon hatten ohnehin die Ueberschweiumungcn alle Ope rationen unmöglich gemacht. Wiewohl man sich selbst immer und immer sagte, daß viel Zeit und straft erforderlich sei für die Nieder- kämpfung dieser wichtigen Schlüssclpunkle der feindlichen Stellung, die von einem hartnäckigen Feind verteidigt werden, der wohl weiß, was der Verlust dieser Plätze sür seine augenblickliche Situation, ja vielleicht für den Ausgang des Krieges und die Zukunft seines Landes bedeuten mußte, so wartete man doch Tag um Tag aus bedeutsame Ereignisse, die an dein einen oder an deren Punkte eine Entscheidung herbeiführen könnten. Manchmal schien sie nahe bevorstehend. Aber sic blieb aus. Ist es da nicht natürlich, daß vielleicht manchen unter uns, da wir so wenig zuverlässige Nachrichten nur erlangen, manchmal die Unruhe ge schüttelt, öfters auch die bange Frage entschlüpfte: Wie mag das schließlich enden? Erwischen wir uns doch täglich dabei, daß unsere Gedanken hinüberirreu in die liebe, alte, teure Heimat und von dort hinaus auf die blutgetränkten Stätten, auf denen unseres Volkes, ganz Europas Geschick geprüft und gewogen wird. Und wenn wir so Tag um Tag die glückliche W e n dung erhoffen und erflehen, und es packt dabei den einen die Ungeduld, weil er mit einem Schlage die Entscheidung erwartet, während andere im Herzen frieren und ob der lange dauernden Kämpfe um den schließlichen Ausgang bangen: wer mag es ihnen ver argen ? Ihre Unrast, ihre Angst und Sorge entsprin gen nicht weniger einer reinen heiligen Liebe zum deutschen Volk und Vaterland als die ungetrübte, fel senfeste Zuversicht, die nie zweifeln kann an dem end gültigen Sieg unserer gerechten Sache. Viele Ueberraschungen hat uns dieser Krieg schon bereitet. Die gewaltigen Heeresmassen, die ungeheure Ausdehnung des Schlachtfeldes, die furchtbare Erbitte rung in den langandauernden Kämpfen: alles ist neu, unerwartet, fast beängstigend. Man sucht vergeblich nach einem Beispiel in der Geschichte. Was wunder, wenn man sich mit einem Bilde behilft: vor dem geistigen Auge entstehen zwei Ringkämpfer, die in zähem, furchtbaren Ringen sich gegenseitig erschöpfen. Keiner gibt nach- Ist da der Ausgang nicht schließ lich Zufall ? Nur gemach! S o bestechend auch das Bild ist, es stimmt für unseren Fall nicht! Unsere deutschen Trup pen sind keineswegs erschöpft, auch an der Westfront nicht. Roch besitzt Deutschland Ueberfluß an frischen Truppen, die Lücken auszufüllen, die müden Kämpfer abzulösen. Und gerade darin sind wir unseren Geg nern überlegen, gerade diese Ucberlegenheit wird und muß uns das Uebergcwicht verschaffen. Die deutsche Heeresleitung kann selbstverständlich über Neuformationen frischer Truppen keine Angaben machen, auch über ihre Verwendung nicht. Wir werden aber nicht fehl gehen, wenn wir annehmen, daß bis jetzt der größte Teil dieser Truppen im Osten benötig! wurde. Wissen wir doch, daß dort Riesenschlachten geschlagen, glänzende Siege von unseren braven Heeren erfochten wurden. Das wird voraussichtlich zu einer vorläufigen Entscheidung auf diesem Kriegsschauplätze bald führen müssen. Schätzt man doch die russischen Verluste bis jetzt auf insgesamt 2'/s Millionen Mann. Dazu wird sich der Riesenverlust an Kriegsmaterial bei den Russen schwer fühlbar machen. Die heimische russische Industrie reicht für die Beschaffung des Er satzes in keiner Weise aus. Zum Bezug aus dem Auslande besitzt Rußland gegenwärtig keinen einzigen offenen Hasen. Es ist nur auf die einzige Bahnlinie durch Sibirien und die Mandschurei angewiesen. Aber ob ihm, auch wenn die Bahn den Bedarf bewältigen könnte, Japan wirklich soviel Material liefern kann und will, als Rußland benötigt, ist mehr als zweifel haft. Das läßt den Schluß zu, daß Rußland bald so mürbe gemacht ist, daß. unser Bundesgenosse mit ihm allein fertig wird. Nun aber den ungünstigsten Fall geletzt: unser Ost heer müßte für den Verlauf des ganzen Krieges gegen Rußland in 'Aktion bleiben. Haben wir dann auf dem westlichen Kriegsschauplatz zu Befürchtungen Anlaß? Keineswegs. Seit 4 bezw. 3 Monaten halten unsere Heere ganz Belgien mit Ausnahme weniger Quadrat kilometer besetzt und dazu noch 10 Departements in Frankreich entweder ganz oder teilweise. Der Inspek tor des Credit Foncier in Paris, E. Michelet, hat eine Aufstellung gemacht, die ergibt, daß der 25. Teil von ganz Frankreich mit einer Bevölkerung, die den 12. Teil der Seelenzahl der Republik ausmacht, in deut schen Händen sich befindet. Den Wert des besetzten Gebietes schätzt Michelet aus rund 25 Milliarden Fran ken. Alle Anstrengungen der Verbündeten, die Deut- fixlSen 6er pjltdpL Ein Roman aus dem Lande der Mitternachtssonne von Erich Friesen. 14 „Nun wohl. Er gefällt mir nicht. Ich halte ihn für keinen Gentleman. Er hat etwas Gewöhnliches an sich, trotz seiner gesuchten Höflichkeit. Es w ar sehr liebens würdig von ihm, daß er sich hierher in unsere Ein samkeit bemühte; aber ich werde ihm noch dankbarer sein, wenn er uns wieder verlassen hat. Er paßt nicht hierher . . . Sie sind mir böse?" „Durchaus nicht. Ich bewundere nur Ihren Scharf blick." In diesem Moment erschallt aus dem Empfangssa lon helles Lachen. Rasch legt Erik Hut und Stock ab und tritt an Sig rids Seite ein. Ein ungewöhnlicher Anblick bietet sich ihnen. I n der Mitte des Zimmers steht Lorenz Jespersen. Nach Art der Taschenspieler wirst er zwei Wachsäpfcl, die er vorn Kaminsims genommen, abwechselnd rasch hintereinander hoch in die Luft und fängt sie geschickt wieder auf. Jngeborg und Madame Worse sitzen auf dem Sofa und begleiten seine clownartigen Bewegungen mit hellem Auslachen. Beim Eintreten der beiden stellt er sofort sein Spiel ein. Nach einer tiefen Verbeugung vor der Schloßherrin begrüßt er Erik freundschaftlich kordial — etwas zu kordial, wie es Sigrid dünkt. „Hallo, alter Junge, da bist du ja! Hab' dich schon in Tromsö von weitem gesehen. Wollt' mich zuerst be merkbar machen. Aber du warst in ein mächtig ernstes Gespräch mit einem Herrn vertieft. Na, schadet nichts! Können das Versäumte nachholen." D a das Kssen bereit steht, geht man sofort zu Tisch. Erik führt Fräulein Arnoldsen, Lorenz Madame Worse und Jngeborg. Mit wenig Worten erklärt Lorenz der würdigen Dame, was sie zu tun habe, um das Leben ihres En kels zu versichern; es geschieht dies in solch klarer, po pulärer Weise, daß selbst Madame Worscs nicht allzu bedeutende Geisteskräfte die Sachlage vollkommen er fassen. Dann geht man zur allgemeinen Unterhaltung über. Auch hier beherrscht Lorenz jedes Thema. Stets weiß er ein treffliches W on, eine passende Auskunft. Je mehr das Diner sich seinem Ende zuneigt, je mehr Wein er hinabstürzt, um so lebhafter wird Lorcuz. Schon ein paarmal glaubte Erik zu bemerken, wie In gcborg das sich zusehends rötende Gesicht ihres Nach bars betroffen von der Seite anblickte, um dann mit einem ängstlichen Ausdruck die Augen rasch zu schließen. Erik erschrickt. W as ihm bereits damals nebelhaft vorschwebte jetzt überfällt cs ihn mit peinigender Gewißheit: die merkwürdige Aehnlichkcit zwischen Lorenz und jener scheußlichen Fratze, die Jngeborg in ihren nervösen A n fällen stets verfolgte. Soeben wendet der junge Jespersen dem Mädchen sein volles Gesicht zu. Etwas Komisches muß ihm durch den Kopf gehen; ein zynisches Lachen verzerrt seine durch den reichlich genossenen Wein bereits rotaufge- dunscnen Züge. Erik sieht, wie Jngeborg mit ihrem Oberkörper zu rückweicht ; wie ihre weitaufgerissenen Augen angstvoll aus das grinsende Faungesicht starren; wie sic sich mit zitternder Hand ein paarmal über die Stirn fährt, als wolle kje eine fürchterliche Vision wegwischen, und wie sie schließlich den Kops senkt und krampfhaft auf ihren Teller niederblickt, während die Zähnchen fest aufein ander beißen. Eiskalt überläuft es ihn. Diese fatale Aehnlichkeit! Wenn nur das Diner erst vorbei wäre ! Auch Sigrid scheint sich nicht recht wohl zu fühlen. Sie kürzt die Unterhaltung möglichst ab und hebt die Tafel sofort nach dem Nachtisch auf, ohne den Kaffee abzuwarten ; man könne ihn nachher im Salon trinken — meint sie. Ist auch ihr Jngeborgs Unruhe aufge fallen ? . . . Als die drei Damen den Speisesaal verlassen haben, gilt Eriks erste Frage seiner Braut. schen daraus zurückzudrängen, sind vollständig geschei tert. Dürfen wir annehmen, daß Frankreich diese un geheueren, reichen und dichtbevölkerten Länderstrecken 4 Monate lang in deutschen Händen gelassen hätte, wenn es nur die geringste Möglichkeit gehabt hätte, diese Gebiete zurückzuerobern? Frankreich hat in der Tat die äußerste Kraft für diesen Zweck eingesetzt. Nicht nur sein ganzes ausgebildetes Truppenmaterial hat es zu diesem einen Zweck einsetzen können es kämpft ja nur gegen eine Front, den einen Feind auch alle Neuaushebungen und frischausgebildeten Trup pen, dazu die Farbigen aus Afrika, die englischen Söld linge, die die verzweifeltsten Anstrengungen zum Aus halten des deutschen Vormarsches machen, weil sie wissen, daß der deutsche Vorstoß in Flandern in erster Linie ihrem eigenen Lande gilt, dann die englischen Kolonialtruppen aus Kanada und Indien nebst sonsti gem Gesindel, der Rest des belgischen Heeres, der mit dem Mute der Verzweiflung um die (Existenz, den letz ten Flecken seines Vaterlandes kämpft: sie alle wurden gegen die e i n e deutsche Front geworfen,währei.d Deutsch land kaum mehr als die ursprüngliche Einmarsch-Armee entgegenstellen konnte, weil es eben seine Neuformationen gegen Rußland benötigte. Aber alle Bemühungen der Verbündeten sind vollständig fehlgeschlagen- Dagegen hat Dcutschlgnd noch lange nicht, röie schon gesagt, seine letzten Reserven aufgeboten. Es geht mit seiner Kraft haushälterisch um, weil es auch noch für den verschlagensten und stärksten Feind, sür Eng land, einen Trumpf aufsparen will und muß. Und diese Reserven werden, soweit die Lage im Osten es zuläßt, zetzt auch in Frankreich eingesetzt werden. Am sterdamer Nachrichten melden bereits von großen Neu aufteilungen zwischen Reims und Flandern. Offiziell werden wir wohl schwerlich etwas d a r ü b e r erfahren. Aber glaubwürdig ist die Nachricht immerhin. Trifft sie doch zusammen mit einer erfreulichen Offensive un serer Truppen bei Soissons. Ein glänzender Sieg ist dort errungen, die deutsche Front weit vorgetragen worden. Auch gegen Amiens sollen deutsche Hecres- körper vorgedrungen sein. Das deutet an, daß nun mehr genügend Truppenkörper in jener Gegend ange sammelt sind, um einen durchgreifenden Schlag zu führen. Alles in allem können wir also dem Kommenden mit Ruhe und fester Zuversicht entgegensehen. Die lange Dauer des Krieges braucht Deutschland am wenigsten zu fürchten. Ihm stehen Truppen und Kriegsmaterial noch auf lange Zeit zur Verfügung. Hub auch seine finanzielle und wirtschaftliche Lage ist für eine noch längere Dauer des Krieges gar wohl gewappnet. Da gegen erwachsen unseren Gegnern, je länger der Krieg dauert, immer neue Schwierigkeiten, ganz besonders in ihren Kolonien. Das Eingreifen der Türkei macht ihnen mehr Sorge, als sie eingestehen mögen. Auf neue Bundesgenossen werden sie aber, besonders wenn ihre Stellungen in Flandern und an der Aistie zu wanken beginnen, vergeblich warten dürfen. (Eine 11li torrei uitcj; mit (Großadmiral v. Tirpitz. Großadmiral v. Tirpitz hat im Kroßen Hauptquar tier dem Berliner Vertreter der „United Preß , die 700 amerikanische Blätter mit Nachrichten versieht, Karl von Wiegand, eine Unterredung gewährt, die in „Wie geht cs ihr ? W ann hast du sie zuletzt ge sprochen ?" „Gut. Vorigen Montag", lautet die bündige Ant wort. „Hier ein paar Zeilen von ihr. „Er greift in die Rocktasche und zieht ein nicht ganz sauberes Brieschen hervor. „Violen Dank und tausend Grüße meiner kleinen Gerda!" ruft Erik innig, indem er das Kuvert öffnet und die wenigen Liebcszeilen überfliegt. Lorenz hat sich in seinem Stuhl zurückgelehnt und die Beine übereinander geschlagen. Leise einen Gassen hauer pfeifend balanzicrt er eine Orange auf dem Rücken seines Messers Plötzlich stellt er da- Pfeifen ein, wirst Messer und Orange aus den Tisch und schlägt sich geräuschvoll auf die Schenkel. „Hol's der Kuckuck! Du bist ein Glückspilz! Hast dir ein'verflixt molliges Rest zurechtgemacht !" _ „Ich fühle mich wohl in meiner Stellung . erwidert Erik, unangenehm berührt durch den frivolen Ton des anderen. „Das will ich glauben — hahaha ! Wenn die Schloß- herrin anders wäre, würde ich sagen: du hast das große Los gezogen!" Erik zieht die Stirn kraus. Fast widerstrebt es ihm, zu dem rüden Menschen von dieser edlen Frau zu sprechen. „Fräulein Arnoldsen scheint nicht deine Sympathien zu besitzen", bemerkt er voll Unmut. „Nee", erwidert Lorenz mit brutaler Offenheit. „Dein Fräulein Arnoldsen ist mir unangenehm. Sic ist die erste Person, die mir imponiert, und das geniert mich. Ich glaube, der Böse selbst würde vor der seine Kral len einziehen. T a t a !" Unwillkürlich muß Erik lachen, obgleich er dem zy nischen Burschen da vor ihm am liebsten eine gelinde Ohrfeige versetzen möchte. „Die Kleine — " fährt Lorenz gemächlich fort, indem er die Orange wieder aufnimmt und sie zu schälen be ginnt „die Kleine scheint mir ein nettes Ding zu sein, nur scheußlich verliebt in ihre greuliche T a n te . . . Nordamerika veröffentlicht wird. W ir entnehmen dieser Veröffentlichung folgendes: Amerika hat seine Stimme zum Protest nicht erho ben und wenig oder gar nichts unternommen gegen die Schließung der Nordsee für die neutrale Schiffahrt durch England. W as wird Amerika nun sagen, wenn Deutschland einen Unterseebootkrieg gegen alle feind lichen Handelsschiffe erklärt? So fragte Großadmiral v. Tirpitz. „Erwägen Eure Exzellenz derartige Maß nahmen ?" „Warum nicht?! England rosll uns aus hungern ; wir können dasselbe Spiel treiben. England umzingeln, jedes englische Schiff oder jedes seiner Ver bündeten. das sich irgendeinem Hafen Englands oder Schottlands nähert, torpedieren und dadurch den größe ren Teil der Nahrungsmittelzufuhr abschneiden." Er wiederholte: „W as wükde Amerika dazu sagen? Hieße es nicht, England mit demselben M aß messen, mit dem cs uns mißt?" Der Amerikaner fragte : „Hat Deutsch land genug Unterseeboote, um durchzuführen, was auf cinfc teilweise Unterseebootsblockade Englands hinaus läuft ?" „Ja, in Unterseebooten größeren Typs sind wir England überlegen. W ir wissen, daß der große Typ biejer Boote um England herumfahren und sogar 14 Tage draußen bleiben kann." Und als der Ame rikaner bemerkte, es sei kein Geheimnis, daß Deutsch land 40 neue Unterseeboote vorn großen 900 Tonnen typ baue, hat Herr v. Tirpitz nicht widersprochen. Einzelne deutsche Blätter erblicken in diesen Aeuße rungen des Staatssekretärs des Reichsmarineamts die Ankündigung ganz bestimmter Pläne der deutschen Flottcnleitung für die weitere Kriegsführnng gegen England. „Sie zielen sogar", wie z. B. die „Kreuz- zeitung" bemerkt, „um es kurz zu sagen, auf eine im wesentlichen vermittels der Unterseeboote durchzuführende effektive Blockade von ganz England ab. Diesen Unter seebootkrieg hält Admiral v. Tirpitz sür noch wirksamer als eine Invasion Englands mit Zcppelinluftschisten. Diese Eröffnungen sind hochbedeuisam. Im deutschen Publikum ahnte man wohl, daß unsere maßgebenden Stel len für die Frage, wie wir auch an Englands Lebensnerv herankommen könnten, eine Antwort zur Hand hätten. M an erging sich in allerlei Vermutungen. Aber wenn diese zum Teil reichlich phantastisch erschienen, so wird man das von dem Plane des Admirals v. -tirpitz nicht sagen können. Gerade darin, daß der Staatssekretär keinen Anstand genommen hat. seine Absichten so rück haltlos preiszugeben, sehen wir eine Bürgschaft dafür, daß er seiner Sache vollkommen sicher ist. Auf die Kämpfe in 'Nordflandern fällt damit ein neues Licht. Sobald die Engländer merkten, daß es uns um die Kanalküste zu tun sei. haben sie alles aufgeboten, uns von dort zu vertreiben und auch ihre sonst so sorgsam geschonte Flotte zu diesem Zwecke eingesetzt. Das ist ihnen bisher nicht gelungen. In Ostende haben wir den Hafen, der als Stützpunkt für die von. Herrn v Tirpitz bezeichneten Unterseebootsunternehmungen in Frage kommt; ihn werden wir hatten, und sobald unsere Flottenleitung den Zeitpunkt für gekommen er achtet, werden wir den angekündigten Blockadekrieg mit jener Entschlossenheit und Rücksichtslosigkeit durch führen, die die Voraussetzung jedes militärischen Er folges sind." . Der amerikanische Journalist fragte ferner den Groß admiral : „Was sind Eurer Exzellenz Ansichten über das japanische Problem?" „Das ist ein Problem jür Sie 'Amerikaner; Sie werden sich damit beschäftigen müssen. Dann werden wir Zuschauer sein." Er fuhr fort: „Ich meinte das mit unserer Zuschanerrolle Ich verstehe sie nicht recht. Sie ist sehr hübsch, klug und liebenswürdig, aber — „Aber?" „Ich wette, sie ist verrückt: nicht etwa bloß nervös ttnd exaltiert, wie du Gerda schriebst, alter Junge nee. direkt verrückt." Erik steht auf und beginnt unruhig im Zimmer aut und ab zu gehen. Er weiß nicht, was er sagen soll. Zum Glück schlägt cs jetzt vorn Kamin her drei Uhr. , v „Schon drei!" ruft Erik erleichtert aufatmend. „Um fünf Uhr fährt die „Skandinavia". Wenn du also heule noch abfahren willst — " . „Möchtest mich wohl gern los sein, alles Haus, was?" spottet Lorenz, sich schwerfällig vom Stuhl er hebend. „Bist übrigens heute verflixt öde — die reine Trauerweide! 91a, da komm ! Langsam schlendern die beiden jungen Leute nach dein Salon, in dein die Damen bereits ihren Kaffee trinken. Sigrid Arnoldsen scheint ihre Antipathie gegen ihren Gast überwunden zu haben, oder sie zwingt sich we nigstens dazu, sie nicht zu zeigen; denn mit liebens würdiger Grazie dankt sie ihm sür die 'Mühe, deren er sich ihretwegen unterworfen. Ebenso liebenswürdig, wenn auch mit weniger Gra zie, erwidert er, daß es chm keine Mühe, sondern ein Vergnügen gewesen sei, nach Schloß «andsgaard zu kommen, er habe sich vortrefflich unterhalten. Während dieser kurzen Wechselrede sitzt Jngeborg aus einem niedrigen Schemel zu Füßen ihrer Tante. Ihr Gesichtchen zeigt einen »rüden, abgespannten Ausdruck. Soeben will Lorenz sich auch von ihr empfehlen, als Madame Worse vom Klavier her ruft: „Sie leben in der Großstadt, Herr Jespersen. und haben gewiß oft Gelegenheit, die Oper ^ zu besuchen. Kenne» Sie Eugen d'Alberts „Tiefland ? „'Natürlich, meine Gnädige." „Ich suche schon lange nach einer Melodie, die ich absolut nicht finden kann. Mochten mir vielleicht betten (Fortsetzung folgt.)

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    À* re d a c ç lo do •,!>t lbou«r. — 3 t a 7 o p o l I s (Cucrno) : f lnb t tu » Mas tes . — S e r r o fl_3u I : Maj ln t JU anfttn. — p c l r n d s : P P . Franziskaner . — K l o p r e t o : C ar lo s Srey — p a l m e i r a : ) o l o 5d?oen. — 5 1 0 3 ' ~ ~B a u t . — K l o M a t h e u s : 3 w a n Ulbrldy. — 5 flo 3 o s 6 d o s p i n h a r s : Vlgor lo . — p a p a g a i o s N 0 0b o t e n e n t e : C ar los Z o r n i g . _

    S t a a t S . P a u l o . — K. p a u l o : O s c a r Kul ifof f (Mostei ro de 5 . Bento) p r a ç a de S. Benlo . — C a m p i n a » , 3 t a 1 c 7 , Kolonie Helvetia : Bn to n lo M ln g .

    S t a a t K l o de J a n e i r o . — p e i r o p o l l s : P P . Franz iskaner.S t a a t B a b i a . — B a h i a : F F . Franz iskaner.____________________________________________________ ._

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    ___________ v e n t s c t ' l a n d Cebrer B. Lan ge . Gsrernburg . Char lo t tens t r. Z, O l d e n b u r g i. Gr . __________________________________

    G s sieht g u t .V o n O t t o v. S ü d .

    N u r spärlich flössen seit g e r a u m e r Z e i t die M e l d u n g e n ü b e r den G a n g der O p e r a t i o n e n a u f d e n europ ä ischen Kriegsschauplätzen . S e i t v ie r M o n a t e n w o g t in d e n A r g o n n e n u n d a n d e r M a a s , u m V e r d u n u n d a n d e r A i s n e . seit 3 M o n a t e n auch in F l a n d e r n d a s b lu t ige R i n g e n u m die En t sc h e id u n g h in u n d her . W a r u m , so w i r d m a n c h m a l im ge h e im en . die z ag e F r a g e ge. stellt, g e h t ' s jetzt so schwer, so l a n g s a m , d a doch a n f a n g s die Ereign isse sich förmlich übe rs tü rz te n , e in S i e g d en a n d e r e n a b l ö s t e ? W o h l h a b e n u n s Z e i t u n g s b e richte d a s W e s e n dieses G ig a n t e n k a in p f e s geschildert , d a r a u f 'h in g e w ie s e n , d a ß e s sich bei diesem S t e l l u n g s kampf m i t seiner A n w e n d u n g d e r m o d e r n e n F e l d b e fe s t igungen , seiner R ie s e n f ro n t , d e re n be ide F l ü g e l v o r U m g e h u n g e n sichergestellt s ind, u m e in e n regelrechten L e l a g e r u n g s k r i e g h a n d e l t , bei de m e in a l l g e m e i n e r F r o n t a l a n g r i f f , bei d e r Z a h l der O p f e r , die e r kosten m ü ß te , n a h e z u ausgeschlossen ist, e in D u rc h b ru c h der fe indlichen L i n i e n a b e r n u r d a n n m i t Auss icht a u f E r f o lg versucht w e r d e n könnte , w e n n u n g e h e u r e R e s e r v e n f ü r diesen Zweck bere itgestell t w ü r d e n . D a ß D eu tsch l a n d solche T r u p p e n m a s s e n , anges ichts d e r schweren K ä m p fe , die e s b i s l a n g in R u ß l a n d S c h u l t e r a n S c h u l t e r m i t seinem t r e u e n V e r b ü n d e t e n a u sge fo c h te n h a t , nicht aufs te l len konnte , leuchtet o h n e w e i te r e s e in. S o m i t m u ß te sich d a s R i n g e n a u f der u n g e h e u r e n F r o n t v o n B e l fo r t b i s z u m K a n a l im g r o ß e n u n d g a n z e n a u f d e n K a m p f u m die wicht igs ten P o s i t i o n e n , die h a u p t sächlichsten S tü t z p u n k te d e s F e i n d e s beschränken. A b e r auch h ier g i n g e s recht l a n g s a m n u r v o r w ä r t s . B e i V e r d u n ist es in letzter Z e i t ü b e r h a u p t ziemlich r u h i g g e w o rd e n . J e d e n f a l l s ist de r deutsche A n g r i f f d o r t selbst noch nicht sow e i t v o r g e t r a g e n w o r d e n , d a ß m a n v o n e ine r be v o r s teh e n d e n B e d r o h u n g dieser Riefen» fes tung durch deutsche W a f f e n sprechen könnte. U n d doch schien es a n f a n g s , a l s ob g e ra d e h ie r de r S c h w e r punkt d e s deutschen V o r s to ß e s einsetzen soll te. Auch R e i m s , d a s oft b o m b a rd i e r t e , befinde t sich noch in französischen H ä n d e n , w i e w o h l e in T e i l seiner ä u ß e r e n V o rw e rk e u ns e ren deutschen T r u p p e n ü be r la ssen w e r d e n m u ß te . Nicht a n d e r s steht es bei P p e r n . B e i R ie u - p o n h a t t e n o h n e h i n die U e b e r s c h w e i u m u n g c n a l le O p e r a t i o n e n un m ö g l ic h gemacht .

    W i e w o h l m a n sich selbst i m m e r u n d i m m e r sagte , d a ß viel Z e i t u n d s t r a f t erforder l ich sei fü r die N ie d e r - k ä m p fu n g dieser wich t igen Sch lüssc lpunk le der fe indl ichen S t e l l u n g , die v o n e in e m ha r tnäck igen F e i n d ve r te id ig t w e r d e n , d e r w o h l w e iß , w a s der V e r lu s t dieser P l ä t z e s ü r seine augenblickliche S i t u a t i o n , ja vielleicht fü r d en A u s g a n g des K r i e g e s u n d die Z u k u n f t seines L a n d e s be deu t en m u ß te , so w a r t e t e m a n doch T a g u m T a g a u s b e deu t sa m e Ereign isse , die a n dein e in e n o de r a n d e re n P u n k t e e ine E n t sc h e id u n g h e rb e i fü h re n könn ten . M a n c h m a l schien sie n a h e b e v o rs teh e nd . A b e r sic b l ieb a u s . I s t es d a nicht n a tü r l i c h , d a ß vielleicht m a n c h en u n t e r u n s , d a w i r so w e n i g zuver läss ige Nachr ichten n u r e r l a n g e n , m a n c h m a l die U n r u h e g e schüttelt, ö f te rs auch die b a n g e F r a g e e n t sc h lü p f te : W i e m a g d a s schließlich e n d e n ? Erw isc he n w i r u n s doch tägl ich da b e i , d a ß un se re G e d a n k e n h i n ü b e r i r r e u in die liebe, a lte, t e u re H e i m a t u n d v o n d o r t h i n a u s a u f die b lu tg e t rä n k te n S t ä t t e n , a u f d e n e n u n s e r e s Volkes, g a n z E u r o p a s Geschick g e p rü f t u n d g e w o g e n w i rd . U n d w e n n w i r so T a g u m T a g die glückliche W e n

    d u n g e rho f f en u n d erf lehen, u n d e s packt d a b e i den e in e n die U n g e d u ld , w eil e r m i t e ine m S c h l a g e die E n t sc h e id un g e r w a r t e t , w ä h r e n d a n d e r e im Herzen f r ie r en u n d ob der l a n g e d a u e r n d e n K ä m p f e u m den schließlichen A u s g a n g b a n g e n : w e r m a g es i h n e n v e r a r g e n ? I h r e U n ra s t , ih re A n g s t u n d S o r g e e n t s p r i n g e n nicht w e n i g e r e iner r e in e n he i l igen Liebe z u m deutschen Volk u n d V a t e r l a n d a l s die u n g e t r ü b t e , fe lsenfeste Zuvers ich t , die nie zweife ln k a nn a n d e m e n d g ü l t i g e n S i e g u n s e r e r gerechten S a c h e .

    V ie le U e b e r r a sc h u n g e n h a t u n s dieser K r ie g schon bere itet. D i e g e w a l t i g e n H e e r e s m a ss e n , die u n g e h e u r e A u s d e h n u n g d es Schlach t fe ldes , die fu rch tb a re E r b i t t e r u n g in d en l a n g a n d a u e r n d e n K ä m p f e n : a l l e s ist n e u , u n e r w a r t e t , fast b e ä n g s t i g e n d . M a n sucht ve rgeblich nach e in e m B eisp ie l in der Geschichte. W a s w u n d e r , w e n n m a n sich m i t e in e m B i l d e b e h i l f t : v o r demgeist igen A u g e en ts tehen zw e i R in g k ä m p f e r , die in z ä h e m , fu r c h tb a re n R i n g e n sich gegense i t ig erschöpfen. K e in e r g ib t nach- I s t d a d e r A u s g a n g nicht schließlich Z u f a l l ?

    N u r g e m a c h ! S o bestechend auch d a s B i l d ist, es s t im m t fü r u n s e r e n F a l l n i c h t ! U nse re deutschen T r u p p e n s ind k e in e sw e g s erschöpft , auch a n de r W e s t f r o n t nicht. Roch besitzt D e u ts c h la n d U e b e r f l u ß a n frischen T r u p p e n , die Lücken a u s z u f ü l l e n , die m ü d e n K ä m p f e r ab zu lö se n . U n d g e ra d e d a r i n s ind w i r u n s e r e n G e g n e r n ü b e r l e g e n , g e r a d e diese U c b e r le g e n h e i t w i r d u n d m u ß u n s d a s U e berg cw ic h t ve rschaffen.

    D i e deutsche H e e r e s l e i t u n g k a n n selbstvers tändlich ü b e r N e u f o r m a t i o n e n frischer T r u p p e n keine A n g a b e n m achen , auch ü b e r ih re V e r w e n d u n g nicht. W i r w e r d e n a b e r nicht fehl g e h en , w e n n w i r a n n e h m e n , d a ß b i s jetzt d e r g rö ß te T e i l dieser T r u p p e n im O s t e n benö t ig ! w u r d e . W isse n w i r doch, d a ß d o r t Riesenschlachten geschlagen, g l ä n z e n d e S i e g e v o n u n s e r e n b r a v e n H e er en erfochten w u r d e n . D a s w i r d voraussich t l ich zu e ine r v o r l ä u f i g e n E n t sc h e id u n g a u f d iesem K r iegsschau p lä tze b a ld f ü h r e n m üssen. Schä tz t m a n doch die russischen V e r lu s te b i s jetzt a u f i n s g e s a m t 2 ' / s M i l l i o n e n M a n n . D a z u w i r d sich d e r R ie s e n v e r lu s t a n K r i e g s m a t e r i a l bei d e n R u s s e n schwer f ü h l b a r m achen . D i e he imische russische I n d u s t r i e reicht fü r die B es c h a f fu n g d e s E r satzes in keiner W ei se a u s . Z u m B e z u g a u s dem A u s l a n d e besitzt R u ß l a n d g e g e n w ä r t i g ke inen e inz igen offenen H a se n . E s ist n u r a u f die e inz ige B a h n l i n i e durch S i b i r i e n u n d die M a n d s c h u r e i a n g e w ie s e n . A b e r ob ih m , auch w e n n die B a h n d e n B e d a r f b e w ä l t i g e n könnte , J a p a n wirklich soviel M a t e r i a l l ie fe rn k a n n u n d w i l l , a l s R u ß l a n d b en ö t ig t , ist m e h r a l s zweifel haft . D a s l ä ß t d e n S c h l u ß zu, d a ß R u ß l a n d b a ld so m ü r b e gemach t ist, d a ß . u n s e r B u n d e s g e n o s s e mit i h m a l l e in fert ig w i rd .

    N u n a b e r d e n u n g ü n s t i g s t e n F a l l g e le tz t : u n s e r O s t h eer m ü ß t e fü r d e n V e r l a u f d e s g a n z e n K r i e g e s g e gen R u ß l a n d in 'Aktion b le iben. H a b e n w i r d a n n a u f dem west li chen K r ieg sschaup la tz zu B e f ü r c h t u n g e n A n l a ß ? K e i n e s w e g s . S e i t 4 bezw. 3 M o n a t e n h a l t e n unsere H e ere g a n z B e l g i e n m i t A u s n a h m e w e n i g e r Q u a d r a t k i lometer besetzt u n d d a z u noch 1 0 D e p a r t e m e n t s in F ran k re ic h e n t w e d e r g a n z o d e r te ilweise . D e r I n s p e k to r des C re d i t F o n c i e r in P a r i s , E. M ichele t , h a t e ine A u f s t e l l u n g gemacht , die e rg ib t , d a ß der 2 5 . T e i l v o n g a n z F rank re ich mi t e ine r B e v ö l k e r u n g , die d e n 12. T e i l d e r S e e l e n z a h l d e r R e p u b l ik a u s m a c h t , in d e u t schen H ä n d e n sich befindet . D e n W e r t d e s besetzten G e b ie t e s schätzt M iche le t a u s r u n d 2 5 M i l l i a r d e n F r a n ken. A l le A n s t r e n g u n g e n der V e r b ü n d e t e n , die D e u t -

    fix lS en 6er pjltdpLE i n R o m a n a u s d e m L a n d e d e r M i t t e r n a c h t s s o n n e

    v o n E r i c h F r i e s e n . 1 4

    „ N u n w o h l . E r gefäl l t m i r nicht. I c h ha l te i h n fü r keinen G e n t l e m a n . E r h a t e t w a s G e w ö h n l i c h e s a n sich, trotz seiner gesuchten Höflichkeit. E s w a r sehr l i e b e n s w ü r d i g v o n ihm , d a ß er sich h ie rhe r in un se re E i n samkeit b e m ü h t e ; a b e r ich w e rd e ih m noch d a n k b a r e r sein, w e n n e r u n s w ie d e r verlassen h a t . E r p a ß t nicht h ie rh e r . . . S i e s ind m i r b ö s e ? "

    „ D u r c h a u s nicht. I c h b e w u n d e r e n u r I h r e n S c h a r f blick."

    I n diesem M o m e n t erschallt a u s d e m E m p f a n g s s a lo n he l les Lachen.

    R asch legt Erik H u t u n d Stock a b u n d tr i t t a n S i g r i d s S e i t e ein .

    E i n u n g e w ö h n l i c h e r Anblick bietet sich i h n e n . I n der M i t t e des Z i m m e r s steht L o r e n z J e s p e r s e n . N ach A r t d e r Taschenspie ler w i r s t er zw ei W a c h s ä p f c l , die e r vorn K a m in s i m s g e n o m m e n , abw echse lnd rasch h i n t e r e i n a n d e r hoch in die L u f t u n d f ä n g t sie geschickt w ie d e r a u f .

    J n g e b o r g u n d M a d a m e W o r s e sitzen a u f de m S o f a u n d begle iten seine c l o w n a r t i g e n B e w e g u n g e n m i t he l lem Auslachen.

    B e i m E i n t r e t e n d e r be iden stellt er sofort sein S p i e l ein . Nach e ine r tie fen V e r b e u g u n g v o r d e r S c h l o ß h e r r i n b e g rü ß t er Erik freundschaf tl ich k o rd ia l — e t w a s zu kordia l, w ie es S i g r i d dünkt .

    „ H a l l o , a l t e r J u n g e , d a bist d u j a ! H a b ' dich schonin T r o m s ö v o n w e i te m gesehen. W o l l t ' mich zuerst bem e rk ba r machen. A b e r d u w a r s t in e in mächtig e rns tes G espräch m i t e ine m H e r r n vert ie ft . N a , schadet n i c h t s ! K ö n n e n d a s V e r s ä u m te n a ch ho len . "

    D a d a s K ssen berei t steht, geht m a n sofort zu Tisch. Er ik fü h r t F r ä u l e i n A rn o ld s e n , L o r e n z M a d a m e W o r s e u n d J n g e b o r g .

    M i t w e n i g W o r t e n erklärt L o r e n z d e r w ü r d i g e nD a m e , w a s sie zu t u n ha b e , u m d a s L e b e n ih r e s E n kels zu v e r s ich e rn ; e s geschieht d ie s in solch kla rer , po

    p u l ä r e r W eise , d a ß selbst M a d a m e W o r s c s nicht a l lzu b e d eu t en d e Geis teskräfte die S a c h l a g e v o l lk o m m e n e r fassen.

    D a n n geht m a n z u r a l l g e m e i n e n U n t e r h a l t u n g ü b e r . A uch hier beherrscht L o r e n z jedes T h e m a . S t e t s w e iß e r e in treffl iches W o n , e ine passende A u sk u n f t .

    J e m e h r d a s D i n e r sich se inem E n d e z un e ig t , je m e h r W e i n er h in a b s tü rz t , u m so lebh af te r w i r d L o r c u z . S c h o n e in p a a r m a l g l a u b t e Erik zu bemerken, w ie I n g c b o r g d a s sich z use he n d s r ö te n d e Gesicht i h r e s N a c h b a r s bet ro ffen v o n d e r S e i t e anblickte, u m d a n n m i t e in e m ängst l ichen A usd ru ck die A u g e n rasch zu schließen.

    Erik erschrickt.W a s ih m b e re i t s d a m a l s n e be lha f t vorschwebte —

    jetzt ü b e r f ä l l t c s i h n m i t p e in ig e n d e r G e w i ß h e i t : die m e rk w ü rd ig e Aehnl ichkcit zwischen L o r e n z u n d jene r scheußlichen F r a tze , die J n g e b o r g in i h r e n n e rv ö s en A n fä l l e n stets verfolgte.

    S o e b e n w e n d e t der j u n g e J e s p e r se n de m M ä d c h e n sein vo l l e s Gesicht zu. E t w a s Komisches m u ß ih m durch d e n K o p f g e h e n ; e in zynisches Lachen ve rzer r t seine durch d e n reichlich g e nossenen W e i n be re i t s ro ta u fg e - d u n s c n e n Z ü g e .

    Erik sieht, w ie J n g e b o r g m i t i h r e m O b e rk ö rp e r z u rückweicht ; w ie ih re w e i ta u fge r i s se ne n A u g e n an g s tv o l l a u s d a s g r in s e n d e F a u n g e s ic h t s t a r r e n ; w ie sic sich m i t z i t te rn d e r H a n d e in p a a r m a l ü b e r die S t i r n fä h r t , a l s w o l le kje e ine fürchterl iche V is io n w egw ischen , u n d w ie sie schließlich d e n Kops senkt u n d k ra m p fha f t a u f i h re n T e l l e r niederblickt, w ä h r e n d die Z ä h n c h e n fest a u f e i n a n d e r beißen.

    E iska l t ü b e r l ä u f t e s ihn . Diese fa ta le A e h n l i c h k e i t ! W e n n n u r d a s D i n e r erst v o rb e i w ä r e !

    Auch S i g r i d scheint sich nicht recht w o h l zu fü h le n .S i e kürzt die U n t e r h a l t u n g möglichst a b u n d heb t die T a f e l sofort nach d e m Nachtisch a u f , o h n e d e n Kaffee a b z u w a r t e n ; m a n könne ih n nach her im S a l o n tr inken — m e in t sie. I s t auch i h r J n g e b o r g s U n r u h e a u f g e fa l len ? . . .

    A l s die dre i D a m e n d e n S p e i s e s a a l ve r la ssen h a b e n ,gil t Er iks erste F r a g e seiner B r a u t .

    schen d a r a u s zurü c kzu d räng e n , sind v o l l s t ä n d ig gescheitert. D ü r f e n w i r a n n e h m e n , d a ß Frankre ich diese u n g e h e u e re n , reichen u n d dichtbevölker ten Länders trecken 4 M o n a t e l a n g in deutschen H ä n d e n gelassen hätte , w e n n es n u r die ger ings te Möglichkei t g e h ab t hät te , diese G eb ie te z u rü c k z u e ro b e rn ? F rankre ich h a t in der T a t die ä u ß er s te K ra f t f ü r diesen Zweck eingesetzt. Nicht n u r sein g a n z e s a u s g e b i ld e t e s T r u p p e n m a t e r i a l h a t es zu diesem e in e n Zweck einsetzen k ön ne n — es kämpft ja n u r ge g en e i n e F r o n t , d en e i n e n F e i n d — auch al le N e u a u s h e b u n g e n u n d f r i s chausgeb i lde ten T r u p p en , d a zu die F a r b i g e n a u s Afrika, die engl ischen S ö l d l inge , die die ve rzweifel tsten A n s t r e n g u n g e n z u m A u s h a l t e n d e s deutschen V o rm a rs c h e s machen , w e i l siew is sen , d a ß der deutsche V o r s to ß in F l a n d e r n in ers ter L in ie ih re m e ig e nen L a n d e gilt , d a n n die engl ischen K o l o n i a l t r u p p e n a u s K a n a d a u n d I n d i e n nebst sonst i g e m G esinde l , d e r R es t d e s belgischen H eeres , der mi t d e m M u t e de r V e r z w e i f l u n g u m die (Existenz, d e n letzten Flecken seines V a t e r l a n d e s k ä m p f t : sie a l le w u r d e n g e g en die e i n e deutsche F r o n t g e w o r f e n , w ä h r e i . d D eutschl a n d kaum m e h r a l s die u rs p rü n g l ic h e E i n m a r s c h -A rm e e e n tgegen s te l len konnte , w e i l es eben seine N e u f o r m a t i o n e n g e g e n R u ß l a n d benö t ig te . A b e r al le B e m ü h u n g e n der V e r b ü n d e t e n s in d v o l l s t ä n d ig fehlgeschlagen-

    D a g e g e n h a t D c u tsc h lg n d noch l a n g e nicht, röieschon gesagt , seine letzten R e s e rv e n a u fg e b o te n . E s geht m i t seiner K r a f t h a u sh ä l t e r i s c h u m , w e i l e s auch nochfü r d e n ve rsch lagens ten u n d stärksten F e i n d , sü r E n g l a n d , e in e n T r u m p f a u f s p a r e n w i l l u n d m u ß . U n d diese R e s e rv e n w e r d e n , so w e i t die L a g e im O s t e n es z u lä ß t , zetzt auch in F ran k re ich eingesetzt w e r d e n . A m s te r d a m e r N achr ich ten m e ld e n be re i t s v o n g r o ß e n N e u a u f t e i l u n g e n zwischen R e i m s u n d F l a n d e r n . Offiziell w e r d e n w i r w o h l schwerl ich e t w a s d a r ü b e r e r fa h re n .A b e r g l a u b w ü r d i g ist die Nachr icht i m m e r h i n . T r i f f t sie doch z u s a m m e n m i t e in e r e rfreul ichen O ffens ive u n serer T r u p p e n bei S o i s s o n s . E i n g l ä n z e n d e r S i e g ist d o r t e r r u n g e n , die deutsche F r o n t w e i t v o r g e t r a g e n w o r d e n . Auch g e g e n A m i e n s sol len deutsche H ecres - körper v o r g e d r u n g e n sein. D a s deu te t a n , d a ß n u n m e h r g e n ü g e n d T r u p p e n k ö r p e r in j e ne r G e g e n d a n g e s a m m e l t s ind, u m e in e n d u r c h g re i f e n d e n S c h l a g zu fü h r e n .

    A l l e s in a l l e m k ö n n e n w i r also de m K o m m e n d e n mit R u h e u n d fester Z uv ers ich t e n tg e g en s e h en . D ie l a n g e D a u e r de s K r i e g e s b ra uc h t D e u tsc h la n d a m w e n ig s te n zu fürchten . I h m stehen T r u p p e n u n d K r i e g s m a t e r i a l noch a u f l a n g e Z e i t z u r V e r f ü g u n g . H u b auch seine f inanz ie l le u n d wirtschaft liche L a g e ist f ü r e ine noch lä n g e r e D a u e r de s K r i e g e s g a r w o h l g e w a p p n e t . D a g e g e n e rw a ch se n u n s e r e n G e g n e r n , je l ä n g e r de r K r ie g d a u e r t , i m m e r n e u e Sc h w ie r ig k e i te n , g a n z b eso n ders in i h r e n K o lo n i e n . D a s E in g r e i f e n de r T ü rke i macht ih n e n m e h r S o r g e , a l s sie e ingestehen m ö g e n . A u f n e u e B u n d e s g e n o s s e n w e r d e n sie a b e r , b e s o n d e r s w e n n ih re S t e l l u n g e n in F l a n d e r n u n d a n d e r A is t i e zu w a n k e n b e g in n e n , vergeblich w a r t e n d ü r f e n .

    (E ine 11 li to r r e i uitcj; m it ( G r o ß a d m ir a l v . T irp itz .

    G r o ß a d m i r a l v. T i rp i tz h a t im K r o ß e n H a u p t q u a r t ie r d e m B e r l i n e r V e r t r e t e r d e r „ U n i t e d P r e ß , die 7 0 0 amerikanische B l ä t t e r m i t Nachr ichten versieht , K a r l v o n W i e g a n d , e ine U n t e r r e d u n g g e w ä h r t , die in

    „ W i e geht cs ih r ? W a n n hast d u sie zuletzt g e sprochen ? "

    „ G u t . V o r i g e n M o n t a g " , l a u te t die b ü n d i g e A n t w o r t . „ H i e r e in p a a r Z e i l e n v o n ihr.

    „ E r gre if t in die Rocktasche u n d zieht e in nicht g a n z s a u b e r e s Br ie schen h e rv o r .

    „ V io l e n D a n k u n d t a u s e n d G r ü ß e m e in e r kleinen G e r d a !" ru f t Erik in n ig , i n d e m er d a s K u v e r t öffnet u n d die w e n i g e n Liebcsze i len ü be rf l i eg t .

    L o r e n z h a t sich in seinem S t u h l zurückgelehnt u n d die B e i n e ü b e r e i n a n d e r geschlagen. Leise e in e n G a s s e n h a u e r pfeifend b a la n z ic r t e r e ine O r a n g e a u f dem Rücken seines M es se rs

    Plötzl ich stellt e r d a - P f e i f e n ein, w irs t M esse r u n d O r a n g e a u s d e n Tisch u n d schlägt sich ge räuschvo l l a u f die Schenkel .

    „ H o l ' s d e r Kuckuck! D u bist e in G lücksp i lz ! H ast d ire i n ' v e r f l i x t m o l l i g e s Res t zurechtgemacht !" _

    „ I c h fü h le mich w o h l in m e in e r S t e l l u n g . e r w id e r t Erik, u n a n g e n e h m b e r ü h r t durch den f r iv o le n T o n des a n d e r e n .

    „ D a s w i l l ich g l a u b e n — h a h a h a ! W e n n die Sc h loß - h e r r i n a n d e r s w ä r e , w ü r d e ich s a g e n : d u hast d a s g ro ß e L o s g e z o g e n !"

    Erik zieht die S t i r n k rau s . F a s t w id e rs t re b t es ihm, zu d e m r ü d e n M ensc hen v o n dieser edlen F r a u zu sprechen.

    „ F r ä u l e i n A r n o ld s e n scheint nicht de ine S y m p a t h i e n zu besi tzen" , bemerkt er vol l U n m u t .

    „ N e e " , e r w id e r t L o r e n z mi t b r u t a l e r O ffen h e i t . „ D e i n F r ä u l e i n A r n o l d s e n ist m i r u n a n g e n e h m . S i c ist die erste P e r s o n , die m i r im p o n ie r t , u n d d a s g e n ie r t mich. I c h g l a u b e , der B ö s e selbst w ü r d e v o r der seine K r a l len einz iehen. T a t a !"

    U nw il lkür l ich m u ß Erik lachen, obgleich er de m z y nischen B u r s c h e n d a v o r ihm a m liebsten e ine g e l indeO h r f e ig e versetzen möchte.

    „ D i e K le ine — " f ä h r t L o r e n z gemächlich for t , i n d e m er die O r a n g e w ie d e r a u f n i m m t u n d sie zu schälen beg i n n t — „d ie K le ine scheint m i r e in ne t t e s D i n g zusein, n u r scheußlich ver l ieb t in ih re greuliche T a n t e . . .

    N o r d a m e r ik a veröffentl icht w i rd . W i r e n tn e h m e n dieser V e rö f fe n t l i ch u ng f o l g e n d e s :

    A m e r ik a h a t seine S t i m m e z u m P r o t e s t nicht e r h o b e n u n d w e n ig ode r g a r nichts u n t e r n o m m e n gegen die S c h l i e ß u n g d e r N ord see fü r die n e u t r a l e S c h i f f ah r t durch E n g l a n d . W a s w i r d A m erika n u n sag e n , w e n n D e u t s c h l a n d e in en Unterseebootkrieg gegen a l le f e in d lichen Handelsschif fe e r k l ä r t ? S o f r ag te G r o ß a d m i r a l v. Ti rpi tz . „ E r w ä g e n E u r e Exzellenz d e r a r t i g e M a ß n a h m e n ? " „ W a r u m n i c h t ? ! E n g l a n d rosll u n s a u s h u n g e r n ; w i r kön nen dasse lbe S p i e l t re iben . E n g l a n d u m z in g e ln , jedes englische Schiff oder jedes seiner V e r b ü n d e t e n . d a s sich i rg e n d e in e m H a fe n E n g l a n d s oder S c h o t t l a n d s n ä h e r t , to rp e d ie re n u n d d a d u rc h den g r ö ß e ren T e i l d e r N a h r u n g s m i t t e l z u f u h r abschneiden." E r w i e d e r h o l t e : „ W a s w ü k d e Amerika da zu s a g e n ? Hieße es nicht, E n g l a n d mit demselben M a ß messen, m i t dem cs u n s m i ß t ? " D e r A m e r ik a n e r f r ag te : „ H a t Deutschl a n d g e n u g Unte rseeboo te , u m du rc h z u fü h re n , w a s a u f cinfc te ilweise Unterseebootsblockade E n g l a n d s h i n a u s lä u f t ? " „ J a , in U n te rsee bo o te n g r ö ß e r e n T y p s sind w i r E n g l a n d ü be r le g e n . W i r wissen, d a ß d e r g ro ß e T y p b ie je r B o o t e u m E n g l a n d h e r u m f a h r e n u n d sogar 1 4 T a g e d r a u ß e n b le iben ka n n ." U n d a l s der A m e r ikane r bemerkte, e s sei kein G e h e i m n i s , d a ß D eutschl a n d 4 0 n e u e U n te rseeboo te vorn g ro ß e n 9 0 0 T o n n e n typ b a u e , h a t H e r r v . Ti rp i tz nicht widersprochen .

    E in ze ln e deutsche B l ä t t e r erblicken in diesen A e u ß e r u n g e n de s S t a a t s s e k r e t ä r s des R e i c h s m a r in e a m ts die A n k ü n d i g u n g g a n z best immter P l ä n e der deutschen F lo t t c n l e i t u n g fü r die wei te re K r i e g s f ü h r n n g gegen E n g l a n d . „ S i e zielen s o g a r " , w ie z. B . die „K re uz- z e i t u n g " bemerkt , „ u m es kurz zu sagen , a u f eine im wesentl ichen ve rm i t t e l s d e r Unte rseeboo te du rc h z u fü h re n d e effektive Blockade v o n g a n z E n g l a n d ab . D iesen U n t e r seebootkrieg h ä l t A d m i r a l v. T i rp i tz sür noch w irk sam er a l s e ine I n v a s i o n E n g l a n d s m i t Zcppelin luf tschis ten . Diese E r ö f f n u n g e n sind hochbedeu isam. I m deutschen P u b l i k u m a h n t e m a n w o h l , d a ß unsere m a ß g e b e n d e n S t e l len fü r die F r a g e , w ie w i r auch a n E n g l a n d s L e b e n s n e r v h e ra n k o m m e n könn ten , eine A n t w o r t z u r H a n d h ä t t e n . M a n e r g in g sich in a l le r le i V e r m u t u n g e n . A b e r w e n n diese z u m T e i l reichlich phantast isch erschienen, so w i r d m a n d a s v o n d e m P l a n e des A d m i r a l s v. -ti rpitz nicht s agen können . G e r a d e d a r i n , d a ß der S ta a t s s e k r e t ä r keinen A n s t a n d g e n o m m e n ha t . seine Absichten so rückh a l t l o s p re i s zug e be n , sehen w i r eine B ürg sch a f t d a f ü r , d a ß er seiner S a c h e vo l lko m m en sicher ist. A u f die K ä m p f e in 'N o rd f l a n d e rn fä ll t d a m i t e in n e u e s Licht. S o b a l d die E n g l ä n d e r merkten, d a ß es u n s u m die K ana lk üs te zu t u n sei. h a b e n sie a l le s au fg e b o te n , u n s v o n d o r t zu ve r t re ib e n u n d auch ihre sonst so so rgsam geschonte F lo t t e zu diesem Zwecke eingesetzt. D a s ist ih n e n b i s h e r nicht g e lu n g e n . I n O s t en d e h a b e n w i r den H a fe n , der a l s S tü t zp u n k t f ü r die von. H e r r n v Ti rp i tz bezeichneten U n t e r s e e b o o t s u n t e r n e h m u n g e n in F r a g e k o m m t ; ihn w e r d e n w i r ha t ten , u n d sobald unsere F lo t t e n l e i t u n g den Ze i tp u n k t fü r gekom m en e r achtet, w e r d e n w i r den a n g e k ü n d i g t e n Blockadekrieg m i t j ene r Entschlossenheit u n d Rücksichtslosigkeit durchf ü h r e n , die die V o r a u s s e t z u n g jedes mi li tär ischen E r fo lg es s ind ." .

    D e r amerikanische J o u r n a l i s t f r ag te f e rn e r den G r o ß a d m i r a l : „ W a s s ind E u r e r Exzellenz Ansichten ü b e rd a s ja panische P r o b l e m ? " „ D a s ist e in P r o b l e m jü r S i e ' A m e r i k a n e r ; S i e w e r d e n sich d a m i t beschäftigen m üssen. D a n n w e r d e n w i r Z u s c h au e r sein." E r fu h r f o r t : „ I c h me in te d a s mit un s e re r Z u s c h a n e r r o l l e

    I c h vers tehe sie nicht recht. S i e ist sehr hübsch, klug u n d l i e b e n s w ü r d i g , a b e r —

    „ A b e r ? "„ I c h wette , sie ist verrückt: nicht e tw a b lo ß n e r v ö s

    t tn d exal tier t, w ie d u G e r d a schriebst, a l te r J u n g e — nee. direkt verrückt."

    Erik steht a u f u n d b e g in n t u n r u h i g im Z i m m e r a u t u n d a b zu gehen. E r w e iß nicht, w a s er s agen soll.

    Z u m Glück schlägt cs jetzt vorn K a m i n her dre iU h r . , v „

    „ S c h o n d r e i !" ru f t Er ik erleichtert a u f a tm e n d . „ U m fü n f U h r fä h r t die „ S k a n d i n a v i a " . W e n n d u also heu le noch a b f a h r e n wil ls t — " .

    „ M öchtes t mich w o h l g e rn l o s sein, a l l e s H a u s , w a s ? " spottet Lorenz , sich schwerfä l l ig v o m S t u h l e r h e bend . „ B i s t ü b r i g e n s heute verf lixt öde — die re ine T r a u e r w e i d e ! 91a, d a komm !

    L a n g s a m schlendern die be iden j u n g e n Leu te nach dein S a l o n , in dein die D a m e n be re i t s ih re n Kaffee t rinken.

    S i g r i d A rn o ld s e n scheint ih re A n t ip a th i e g eg en i h re n G a s t ü b e r w u n d e n zu h a b e n , oder sie z w in g t sich w e n ig s te n s da zu , sie nicht zu z e i g e n ; d e n n mit l i e b e n s w ü r d i g e r G ra z ie dankt sie ih m sür die 'M üh e , d e re n er sich ih r e tw e g e n u n t e r w o r f e n .

    E b e n s o l i e b e n s w ü r d i g , w e n n auch m i t w e n i g e r G r a zie, e r w id e r t er, d a ß e s chm keine M ü h e , s o n d e r n ein V e r g n ü g e n gew esen sei, nach S c h lo ß « a n d s g a a r d zu kommen, er h a b e sich vortref fl ich u n t e r h a l t e n .

    W ä h r e n d dieser kurzen W echsel rede sitzt J n g e b o r g a u s e ine m n i e d r ig e n S c h e m e l zu F ü ß e n ih re r T a n t e . I h r Gesichtchen zeigt e in e n » rü d e n , a b g e s p a n n te n Ausdruck .

    S o e b e n w i l l L o r e n z sich auch v o n ih r empfeh len , a l s M a d a m e W o r s e v o m K la v i e r h e r r u f t :

    „ S i e leben in d e r G ro ß s t a d t , H e r r J e s p e rse n . u n d h a b e n g e w iß oft G e leg e nh e i t , die O p e r ^ zu besuchen. K e n n e » S i e E u g e n d 'A lb e r t s „ T i e f l a n d ?

    „ 'Natürl ich , m e in e G n ä d i g e . "„ I c h suche schon l a n g e nach e ine r M e lo d i e , die ich

    a b so lu t nicht f in d e n kann . M o c h te n m i r vielleicht bet ten (F o r t s e tz u n g folgt .)

  • nftfS rtid) n u r im Scherz. D a s w ürd« g an z vo n den U m ständen . . . . ! E in es kann ich S ie versichern - Deutsch* la n d w irkn n ie m a ls die w eiße R asse ausgeben ! J a p a n w ird C h in a zu seinem V asa llen m achen u n d seine M il- lio n en v o n L eu ten m ilita ris ie ren . D a n n w ird I h r L a n d a u f d e r H u t sein müssen. A d m ira l T o g o sagte e in m a l einem E u r o p ä e r : » D e r nächste K rieg w ird ein a llg em e in e r europäischer sein. u n d b a n n kommt der groß« K rieg zwischen m einer Rass« u n d der I h r e n ." j A u f den K rieg zurückkommend, frag te der A m erikaner. : w ie la n g e der K rieg d a u e rn m öge. „ D a s h ä n g t v o n ! E n g la n d ab . M a n ja g t, E n g la n d w olle den K rieg bis | au f« M esser. W e n n E n g la n d d a ra u f besteht, so können | w ir ihm b ie n e n ; ober es g ib t etliche, die da hoffen, j E n g la n d w erde vers tänd ig sein u n d a u f die S tim m e | d e r V e rn u n ft h ö ren ." » D a s W o r t „ v e rs tän d ig " klang

    D0rf " 0™ " '" ®°ri>en - « n e S ah t. die m an « . à n Uit dem Kriegsausbruch nicht mehr gekannt.S n S r ? h "?■ « « fe ro e fo rm a tio n en inden M ilitä rbezirken von W iln a , K iew u n d O dessa iil m an von behördlicher S e ite au f neugebildete O rg a n i- la tto n en des berüchtigten „W o jen n r , S io ju s " gestoßen der vo r n e u n J a h r e n zu beh M .litä ra u fs tä n d e n von

    , R r0 n h a i ,t U" b S eb as to p o l geführt hatte . i> e,tungen von K o w n o u n d G ro d n o hat m an

    eine leh r g roße A nzah l von hektographierten A u fru fen des re v o lu tio n ä re n V erb an d es beschlagnahm t, die mit den W o rte n schließen : „(Entledigt Euch E u re r O ffiziere d,e Euch E u e r B lu t fü r R änke der J a re n fa m ilie v e r’ g ießen la g en w o l le n ! B e i den dieser T ag e verhas

    • n l Un ^ u m a in .tg lie d e rn der sozialdemokratischen

    m ir sehr bed eu tsam ", schreibt der am erikanische 3 o u r 1 A u fru fs - - ' u n t” a , ,derem den E n tw u rf einesn a l ijt , „ich frag te w eiter

    „ S in d (Eure Exzellenz e iner von denen , die diese H o ffn u n g hegen ? “ E r a n tw o rte te m it der G e g e n fra g e : „ G la u b e n S ie , daß E n g la n d v ers tänd ig sein w i r d ? " „ D a s h ä n g t d a v o n ab , w a s (Eure (Exzellenz m it dem W o rte „ v e rs tän d ig " m einen könnten . F a l l s G eneig theit E n g la n d s zu einem frühzeitigen u n d angem essenen F rie - d en , so b in ich im Augenblick nicht besonders o p timistisch." „N e in , ich b in nicht e in er vo n d e n e n " , g ab er a ls A n tw o r t a u f m eine erste F ra g e , ohne dabei feine eigene zu defin ieren . „ D a n n nehm e ich a n , daß D eutschland deck K rieg nicht b is zuch bittersten E n d e od er. w ie E u re E rzellenz sag ten , b is a u fs M esser füh ren w ird ." „ D a s ist gew iß nicht unsere Absicht o d e r unser W unsch , a b e r w e n n E n g la n d d a r a u f besteht, den K rieg b is a u f s M esser zu fü h ren , so w erd en w ir na tü rlich m i ttu n .“ „W elche W irk u n g w ird K itcheners H eer au f den K rieg a u s ü b e n frag te ich ihn . „ W ir sind nicht im geringsten w egen K itcheners M ill io n e n b eu n ru h ig t, d en n w ir h ab en auch noch m ehrere M illio n e n vollkom m en taug licher L eute, a u f die w ir zurückgreifen k ö n n e n ; u n d w ir w erd en , fa lls nö tig , die nicht ganz dem gew öhnlichen D urchschnitt Entsprechenden nehm en u n d können somit w eitere M illio n e n in s F e ld stellen. D a ß m it, w en n diese N otw end igkeit a n u n s h e ran tritt , b is zum letzten E n d e käm pfen w erd en , w ird die W e lt, denke kch, nicht lä n g e r bezw eifeln .“

    Der moderne Belagerungskämpf.D e r überraschend schnelle V e rlau s der B e la g e ru n g e n

    t>rn Lüttich, N a rn u r , M a u b e u g e , des b e rü h m ten S p e r r - fo r ts vo n M a n o n v il le r s u n d v o r allem vo n A n tw erp en h ab en in w eiten K reisen die A nschauung entstehen lassen, den F es tu n g en sei durch die E ntw icklung der Geschütztkchnil d a s letzte W o r t gesprochen w o rd en . M a n w ird g u t tu n , diese Ansicht n u r b is zu einem gew issen G ra d e a ls richtig anzusehen . I n den jetzigen K rieg konnten D eutschland u n d O esterreich m it B e la g e ru n g s geschützen e in tre ten , die eine. vö llige U eberrafchung fü r den w e ita u s g rö ß te n T e il der eigenen H eere darste llten u n d sich jedem Schutzm ittel der F es tu n g sb au k u n s t ü b e rlegen zeigten, sobald sie erst e in m a l zu r V e rw e n d u n g kom m en konnten. U eber den B e g in n des artilleristischen A n g riffs entscheiden a b e r eine R eihe v on U m ständen , a u s denen h ie r n u r der Z u s a m m e n h a n g der O p e ra t io n e n a u f dem ganzen K riegsschauplatz e rw ä h n t sein soll. E r {teilt die V o rb e d in g u n g d a r , ohne die nicht d a ra n gedacht w erd en kann. zum artilleristischen A n g riff ü b e r zugehen , fü r den noch eine A n zah l w e iterer örtlicher S o rb e re h u n g e n zu erled igen sind. S in d diele V o ra u s setzungen nicht geschaffen, so können die jeden P a n z e r brechenden Geschütze ih re d rö h n en d e S tim m e nicht e rschallen lassen, u n d so lange b e h ä lt die F es tu n g ihre B e d e u tu n g a ls S tü tzpunk t fü r die L a n d esv e rte id ig u n g .

    D ie u n g eh e u re n K osten, welche die F ran zo sen feit J a h rz e h n te n fü r die B efe stigung ih re r O stgrenze durch d ie la n g e L in ie v o n F es tu n g en u n d F o r ts a u fg e w a n d t h ab e n , tra g e n jetzt reiche Z in sen . V o n V e rd u n bis B e lfo r t ist die Kette noch nicht durchbrochen. U nd es w a re n nicht d ie W erke a lle in , die so rg fä ltig a u s g e b a u t u n d au sg e rü s te t w u rd e n , um den V orm arsch feindlicher H eere au fzu h a lten . I h r e ganze U m g eb u n g w u rd e in fo lgerichtiger E ntw icklung der G edanken, die der g roße K rieg sb au m eis te r B r ia lm o n t festgelegt hatte , zu einer R e g io n fo rtifièe um gestaltet, die d a s gesam te S o rg e - lä n d e u n d die Z w ischen räum e um faß te, um den A u fmarsch e iner B e la g e ru n g s a rm e e nach M öglichkeit zu verzögern u n d au fzu h a lten . U n ters tände, M u n it io n s gelasse, betonierte B e ttu n g e n fü r schwere Geschütze, S te l lu n g e n fü r A rtille rie u n d In f a n te r ie , B ru n n e n , S chm alspurgeleise, unterirdische T e leg rap h en - u n d Tele-

    • p h o n a n la g e n , genaueste V o rb e re itu n g der E in w o h n e rschaft fü r die N ach rich tenüberm ittlung durch B r ie f ta u b e n u n d S i g n a l e ; a ll d ies u n d noch m ehr w a re n M itte l, die schon im F rie d e n bereitgestellt oder sow eit v o rb e reitet w a re n , d aß sie beim Erscheinen des G eg n e rs sofo r t in Tätigkeit tre ten konnten. A uf sie u n d den K ern der R eg io n , die eigentlichen W erke, gestützt, kann e in w illensstarker u n d entschlossener B e fe h lsh ab er den B e g in n des artilleristischen A n g riffs län g ere Z e it h in ausschieben, w en n die G esam tlage die K räfte des G eg n e rs zum g ro ß en T e il a n a n d e re r S te l le fesselt.

    R evolutionäre (ttäruitcjeit in Ruftland.

    E in M ita rb e ite r d e r „V oss. Z e itu n g " schreibt a u s S o f ia : „ D ie russischen V o rb e d in g u n g e n u n d B e w e g g rü n d e fü r den g eg e n w ärtig tobenden K rieg hatten v on v o rn h e re in m it e inem wirklichen n a tio n a le n S o lle n u n d M üssen n 'ch ts zu tu n , w ie denn ü b e rh a u p t d a s Z a ren re ic h f ti t des ersten N ap o le o n (Einbruch noch n ie e in en n a t io n a l berechtigten K rieg geführt. U nd so m ußte e r auch d ie sm a l — w ie noch jeder K rieg b isher — u n p o p u lä r bleiben. Im m e rh in , so lange die russischen T ru p p e n angeblich „ a u f B e r l jn zu " g ingen , hatte die zarische R e g ie ru n g keinen G ru n d , die F o lg en dieser U n p o p u la r i tä t zu befürchten, denn selbst künstliche S ie g eslo rb e e ren berauschen. A n d e rs w u rd e es jedoch, a ls B e r l in im n te r w eh er von den russischen A rm een zurfick- b lieb , a l s polnische S chü tzeng räben die Russenleichen nicht m eh r zu fassen verm ochten. U nd heute beg inn t in den w eiten R u ssen lan d en eine gefahrenschw angere (E rnüch terung P la tz zu greifen — d ies w ird m ir über*

    • e in stim m end a u s a llen H im m elsrich tungen des Z a re n reiches m itgeteilt. D e r revo ltie rende V ulkan , a u f dem R u ß la n d seit e inem J a h rz e h n te steht, lä ß t w ieder ein un terird isches G ro lle n v e rn eh m en , u n d jedw ede S ch lappe, d ie die russische K r ie g fü h ru n g erleidet, macht dieses G ro lle n deutlicher, d ro h en d e r. A lle in in der ersten H älfte des russischen N o v em b e rs sind d o rt gegen 4 0 0 V e rh a ftu n g e n vo n d er G e n d a rm e rie (politischen P o lt-

    a n d a s russische Volk gefunden , w o rin es peitzt : „ G e n u g des um sonst vergossenen V o ltsb lu te s '

    >ü ‘

    f t a u n J e n s ih l a t i b d u r c h H n n r z e r b e s ie g t w e r d e n ?

    S tro h la g e r zusam m engebette ten K ranken au f bfr ~ u n te r T ra n e n , feiner F ra u j„

    1,1 b$Í j ä m m e r l ic h e n 'B a u . der kaum 5 0 P e rso n e n u n i , % ! L t , n V e rh ä ltn is s e n R a u m geben k o n n te . fanb u .m alen V erhältn issen

    rtvei S tu n d e n durch V ier T ag e liegen sie W elt verlassen d rin

    re in en Z u fa ll f°nb ich „ die 87 a . °°t n u n schon von G ott und **• M a n Hatte a u s irgend

    S n r U f a n a i i f c r b c t o c g im g . D e r P rä fe t t von d a - - „„»brach n o in h a s , H err M a n o e l T hom az V ie ira . I auszurichten . „ S te l le n S ie fick) vor, meinvor den F ana tike rn ausrückten m ußte, ist zurückgekehrt. ® B „ » te r fo r tw äh ren d e m SchluchzenG en e ra l S e tc m b rin o hat ihm die nötigen G a ra n tie n j u m - - 'geboten. " '

    G en e ra l S e tem brino berichtete dem K riegsm inister, d aß er in C a n o in h a s eine U n terredung mit vier F a n a tikerführern gehab t habe, die versprochen hätten , die B eg n a d ig u n g anzunehm en un d die ihnen auferleg ten B ed in g u n g e n zu erfüllen. O b w o h l noch einige rebellische G ru p p en existierten, g laube er, daß die P azifiz ieru n g bald vo llständig durchgeführt sei. E r w erde ober die S ache nicht eher fü r beendet halten , bis er sich durch P a trou illen stre ifzüge , die nach allen R ichtungen geschickt w erden sollten, vom gänzlichen Erlöschen der B ew eg u n g in den fernsten W aldw inkeln überzeugt habe. 3 m üb rigen , m eint der G enera l, sei der F a n a tism u s w en iger der Zweck a ls vielm ehr d a s M itte l gewesen.

    B u n d esh au p ts tad t

    V ersehen d a s G eb äu d e von a u ß e n verriegelt. Neck""" breit ist n iem an d auch m it kräftiger S tim m e zu N iem an d hatte den Unglücklichen N a h ru n g fl, b% D ie K rankenpfleger w a re n o ffen b ar infolge < rüchts, die U lanen käm en, geflohen oder find auch selber au f dein W eg e zu einer neuer von K ranken zusam m engebrochen

    w ahreLeuten herrscht. B urschen un d M ädchen schaffen sich

    D i , -C r»» , -rx . , , . , , ! in ih re r V erlieb theit m assenhaft a u s dieser W elt. W e n nö , , , , , L e b ensm itte lve rso rgung ̂ in einem schwachen G eh irn der L iebesbazillus zu w ir

    ken beg inn t, so p ib ts leicht M a lh e u r.— E in frecher R a u b w u rd e in R io verüb t. D iebe

    im K riege findet eine sehr beachtensw erte 'Beleuchtung o r er ^ n f t . die der V o rs tan d der A b te ilung fü r L a n d w ir t,ch a f t im K öniglichen B ayerischen M in is te riu m des I n n e r n , von B r a u n , u n te r obigem T ite l erscheinen ließ.

  • D e r S l o m p q f j .

    *>tii«! q u a r t i e r b e kan n tgeg e b e n w o r d e n u n d in die d e u t s c h e

    . Í Presse g e la n g t . D ie a n g e k ü n d i g t e O ffens ive brach a b e r f |*,: nicht bloh z u s a m m e n , s o n d e r n v e r w a n d e l t e sich s o g a r ° n4 in f in e N ie d e r la g e , d e re n B e d e u t u n g a u f die kommen«

    et i den Ereignisse nicht a bzu se hen ist. M a n vers teht die ’t f f Lage, in de r sich die französische H e e r e s l e i t u n g befindet , n„!cn ins ruf sie

    u n d die V r r t u s c h u n g s - u n d A b le n ku n gsve rs uc h e s ind er llärlich

    H a v a s & E i a . he lfen h ierbe i eifr ig. I t a l i e n u n d R u - n i ä n i e n w e r d e n w ie d e r a l s künft ige B u n d e s g e n o s s e n h e ra n g e h o l t . U n g a r n m u h ü b e r die Deu tschen erbost sein, K o n s t a n t i n o p e l v o r e ine r V e r s c h w ö r u n g stehen „ n d w a s dergleichen bekan n te S a c h e n m e h r s ind. A l s Zuspeise w e r d e n d a n n noch ein p a a r R ussensiege serviert.

    I n Wirklichkeit g e h l s d e n R u s s e n g a n z u n d g a r nicht g u t . E i n e m T e l e g r a m m e a u s R o m zufo lge w u r d e n sie a n den K a r p a th e n p ä s s e n u n d a m N id a f lu s se m i t g r o h e n V e r lu s ten geschlagen. I n P e r s i e n ve r fo lg e n die T ü r k e n die R usse n , nachd em sie ih n e n schwere V e r lu s te b e ig e gebracht h a b e n . I n P o l e n trifft d a s deutsche H e e r w e i tere V o r k e h r u n g e n f ü r e ine B e l a g e r u n g W a r s c h a u s . D a z u kommt ü b e r L o n d o n e ine B e r l i n e r M e l d u n g ,

    rt d a h die R u ss e n die B e l a g e r u n g o r t i l r ze in gs l a u f z u heben b e g in n e n u n d b e re i t s b e d e u t e n d e T r u p p e n a b t e i l u n g e n zurückgezogen h a b e n . D ie R u s s e n seien ü b e rz eu g t , d a h es u nm ö g l ic h sei, diese F e s t u n g zu e r o b e r n , na ch dem sie bei d e n letzten A n g r i f f e n 1 0 0 0 0 M a n n v e r lo ren hä t ten .

    D ie E n g l ä n d e r e r l e b e n ü b r i g e n s auch w e n i g F r e u d e . D e r A n g r i f f d e s franzöfisch-engli fchen G e s c h w a d e r s a u f die D a r d a n e l l e n scheiterte nach e in e r römischen M e l d u n g v o l ls tä n d ig . D i e w ü t e n d e K a n o n a d e a u f die K üs t en be fe s t igu n ge n bl ieb w e g e n d e r g r o h e n E u i f e r n u n g w i r k u n g s lo s . — U n d n ä h e r h e r a n g e t r a u t e n sich d ie H e r r e n F r a n z o s e n u n d E n g l ä n d e r nicht, d e n n b i : türkischen K a n o n e n s ind nicht v o n P a p p e . W i e schade, d a h es keine F lo t t e f a r b ig e r B o lk ss tä m m e gib t , die m a n a n solch kitzligen P u n k t e n a l s K a n o n e n f u t t e r g /b r a u c h e n könnte . D i e e inz igen F a r b i g e n , die e ine b ra u c h b a r e F lo t t e h a b e n , s ind die J a p a n e r , u n d die k ö n n e n re chnen.

    D ie A r a b e r h a b e n d e n E n g l ä n d e r n e b e n f a l l s ü b e l mitgespie l t. Z w e i B a t a i l l o n e E n g l ä n d e r f ielen in e in e r ih n en vo n d e n A r a b e r n bei K a r n a ge le g ten H i n t e r h a l t . Nach a n fä n g l ic h e r G e g e n w e h r f lo h e n die E n g l ä n d e r , verfo lg t v o n d e n A r a b e r n ,

    i D ie englisch-französischen W a h r h e i t s f r e u n d e setzten v o r j e in igen T a g e n die Nachr icht in die W e l t , die D c r b ü n - f beten h ä t t e n Li l le w i e d e r e i n g e n o m m e n . Diese Nachr icht ! h a t sich nicht l a n g e i h r e s D a s e in s e r f reu t . D ie deutsche i Botschaft in W a s h i n g t o n d e m e n t ie r t sie kategorisch., D ie chinesische R e g i e r u n g san d te e ine N o te a n J a - ; p a n . w o r i n sie mit te i l t , d a h die n e u t r a l e Z o n e v o n j S c h a n t u n g nicht m e h r v o n C h i n a a l s solche betrachtet : w erd e . (£ine g le ich lau tende R o t e soll auch E n g l a n d er ; h a l t e n h a b e n . D iese M i t t e i l u n g ist e in W in k der chine- ; fischen R e g i e r u n g f ü r J a p a n , die B e s a t z u n g t r u p p e n

    »cm K iau tschou zurückzuziehen. I n J a p a n ha t die chi nesische N o te g r o g e s A ussehen e r re g t . V o n a u to r i s ie r t e r j apan ische r S e i t e w i r d berichtet, J a p a n w e rd e sich vo n

    I C h i n a nicht e inschüchtern lassen u n d seine T r u p p e n nicht ; v o r d e m E n d e d e s europä ischen K r i e g e s a u s S c h a n t u n g ' e n t fe rn e n .

    E i n T e l e g r a m m a u s A m s te r d a m meldet , d a h der g e w öh n l ic h e P a s s a g i e rv e rk e h r a u f e in e m g r o h e n Te i l der deutschen E i s e n b a h n l i n i e n eingestell t w o r d e n ist. M a n g l a u b e , d a h w e g e n a u ß e r o rd e n t l i c h e r T r u p p e n b e w e g u n g e n u n d w e g e n d e s T r a n s p o r t e s v o n K r i e g s m a t e r i a l die M a ß n a h m e e rg r i f fen w u r d e .

    V o n F ii r is ter re w i r d berichtet, d a h in fo lge d e s N e b e ls zwei englische D a m p f e r z usa m m e n s t ieß e n . E i n e r derselben sank. D e r a n d e r e ret te te die B e s a tz u n g des v e runglückten Sch i f f es u n d fetzte seine Reise nach G i b r a l t a r fort.

    D e r K a ise r v o n J a p a n te le g ra p h ie r te a n d en P a p s t , d a h sich kein e inz iger J a p a n e r a l s K r i e g s g e f a n g e n e r in d e n H ä n d e n d e r F e i n d e J a p a n s befinde u n d d a h die g e f a n g e n e n D eutschen g u t b e h a n d e l t w ü r d e n

    D a i l y E r p r e ß meldet , die D eutschen hä r te n in Zee- b r u g g e e in ige a l te v o n d e n B e l g i e r n ve rlassene Schisse m i t je e in e r g r o ß k a l ib r ig e n K a n o n e versehen, sie g r a u anges t r i chen u n d sie in M o n i t o r e n v e r w a n d e l t . B e i ih r e n A u s f a h r t e n a n der Küste w e r d e n die M o n i t o r e n durch je zwei U n te rseeboo te begleitet .

    W i e die F r a n k f u r t e r Z e i t u n g l a u t e in e m ü b e r A m s te rd am k o m m e n d e n T e l e g r a m m e meldet , be f ind e n sich b i s jetzt 8 0 0 0 0 0 K r i e g s g e f a n g e n e in D e utsch land .

    Deutsche F l u g z e u g e h a b e n geste rn w ie d e r e in e n A b stecher nach E n g l a n d gemacht . W e g e n de s n ebel ig en W e t t e r s ko n n te n die E n g l ä n d e r nicht sehen, ob es sich u m d re i Z e p p e l i n e od e r u m A e r o p l o n e h a n d e l t e ; ein! ge B l ä t t e r g l a u b e n , d a h w e n ig s t e n s e in Z e p p e l in da b e i ge w ese n sei, w ä h r e n d a n d e r e m e in e n , es seien n u r A e r o p l a n e gew esen . A u f e ine m d r e i s tü n d ig e n S t r e i f z u ge besuchten die deutschen F l u g z e u g e n e b en P a r m o u t h u n d verschiedenen a n d e r e n S t ä d t e n S a n d r i n g h a m . U e b e r a l l s a n d te n sie S o t n b e i t g r i i ß c ; in S a n d r i n g h a m w a r f e n sie B o m b e n nach d e m königlichen Schlosse , der K ö n i g u n d seine F a m i l i e w a r e n a b e r be re i t s nach L o n d o n abgere i s t . D ie u n s v o r l i e g e n d e n eng lischen B e richte sagen , d a h durch d e n deutschen S t r e i s z u g n u r e in ige P e r s o n e n ge tö te t u n d a n d e r e v e r w u n d e t w u r d e n .

    D i e englischen D a m p f e r „ P e n a r t h " » n d „ G e o r g e R o i ) a l a " g in g e » a n der Küste v o n Norfo lk u n t e r ; v o n ers terem e r t ra n k e n 2 2 , v o n le tzterem 8 0 M a n n der B e s a t z u n g .

    D a s Erdbeben in Ita lien .

    G a n z I t a l i e n steht noch u n t e r de m Eindrücke der fu r c h tb a re n E r d b e b e n k a t a s t r o p h e , die g a n z e S t ä d t e n i e d e r r i ß u n d ih re B e w o h n e r u n t e r d e n T r ü m m e r n v e r g r u b . A b e r auch die ü b r i g e W e l t , be re i t s a b g e s tu m p f t g e g e n B l u t u n d E l e n d durch d a s n iegesehene V ö lk e r r i n g e n u n d V ö lk e r m o r d e n , richtet ih re Blicke f ü r kurze Z e i t a b v o n den g r a u s i g e n S c h l a c h t e n b i l d e r n , d e n durch die K r i e g s f u r i e z ers tö r ten S t ä d t e n u n d D ö r f e r n : inI t a l i e n bietet sich e in ä h n l ic h es B i l d . W a s a u f d e n K rie g ssc ha u p lä t ze n M e n s c h e n h ä n d e u n d fu r ch tb a re durch M enschenge is t e r f u n d e n e M o r d - u n d Z e r s t ö r u n g s m a schinen in h a l b j ä h r i g e m R i n g e n anger ich te t , vo l lb rach te in I t a l i e n e ine entfesselte N a t u r g e w a l t in e in e r e inz igen M i n u t e . N u r e in kurzes B e b e n . R ü t t e l n , W a n k e n : u n d S t ä d t e u n d D ö r f e r sinken in S c h u t t h a u f e n , T a u sende v o n Leichen bedecken die T r ü m m e r s t ä t t e , T a u s e n d e v o n V e r w u n d e t e n w i m m e r n u n t e r i h r e n z u s a m m e n g e f a l l e n e n W o h n u n g e n , T a u s e n d e v o n O b d a c h lo s e n suchen nach Schu tz v o r S c h n e e u n d K ä l te . D i e letzten T e l e g r a m m e berichten u n s w e i te re E in ze lh e i t e n ü b e r d a s entsetzliche Unglück.

    I n A v e z z a n o sind 2 0 0 0 P i o n i e r s o l d a t e n m i t d e m A u f r ä u m e n d e r T r ü m m e r beschäftigt, u m die Leichen zu b e rg e n u n d die V e r w u n d e t e n zu re t ten . W e i t e r e S o l d a t e n s ind nach d o r t a b g e s a n d t w o r d e n . D e r E i fe r u n d die A u s d a u e r d e r S o l d a t e n bei ih r e n R e t t u n g s a r b e i t e n h a t a l l g e m e i n e B e w u n d : r u n g h e r v o r g e r u f e n . V ie le a rb e i t e n 2 4 S t u n d e n o h n e R u h e . Zah l r e ic h e M i l i t ä r ä r z t e b e m ü h e n sich u m die V e r w u n d e t e n , v o n d e n e n sehr vie le in t ros t losem Z u s t a n d e u n d gänzl ich o e r j t i im m el t a n g e t r o f f e n w e r d e n . A n m a n c h e n schwer zu e r re ichen den S t e l l e n h ö r t m a n v o n Z e i t zu Z e i t d a s W i m m e r n d e r V erschütte te» . E s macht sich be re i t s e in fu r c h tb a re r Leicheugeruch b em erk b ar . D ie R c l t u n g s - a rb e i t e n , die auch de s R-achts bei d e m Lichte v o n F a s set» fortgesetzt w e r d e n , sind^sehr schwierig, d a die T r ü m me r fast in P u l v e r v e r w a n d e t ! sind. D e r Geldschrank der B a n k v o n A v e z z a n o ist in u n v e r s e h r t e m Z u s t a n d e a u s dem S c h u t t a u s g e g r a b e n w o r d e n . U n t e r dem e ing e s tü rz te n I n s t i t u t „ C l o t i l d e " l iegen 1 5 0 S c h ü l e r

    verschüttet. D e n l l e b e r le b e n d e n sind Z e l te z u r V e r f ü g u n g gestellt w o r d e n . Z a h lr e iche A rb e i t e r stellen die u n p a s s i e r b a r g e w o r d e n e n S t r a ß e n , die zu d e n u in l ie g e n d e n O r t e n fü h r e n , w ie d e r her.

    D ie Kirche u n d fast al le H ä u s e r v o n C a p p a d o c i a s ind zu sa m m e n g e b ro c h en . 2 0 Leichen s ind g e b o r g e n ; w e i te re 2 0 P e r s o n e n l iegen noch u n t e r d e n T r ü m m e r n . D a s L o s de r obdachlosen B e v ö l k e r u n g ist u m s o t r a u r iger , a l s die G e g e n d m it S c h n e e bedeckt ist, u n d eine s t renge K ä l te eingesetzt hat .

    S c u r c o l a M a r s i c a n a ist z u r H ä lf te zerstör t D re i V ie r te l der 8 0 0 0 E i n w o h n e r z ä h l e n d e n S t a d t Pe sc i - n a liegt in T r ü m m e r n . 6 0 0 0 P e r s o n e n sind u m ge. l a m m e n . A l b a T u c e n t i a ist v o l l s t ä n d ig v e r n i c h t e t ; es scheint, d a h sich nicht e ine einzige P e r s o n re t ten konnte, ( iapc l le bei M a r s i ist in e in e n S c h u t t h a u f e n v e r w a n delt. V o n den 9 5 0 E i n w o h n e r n w u r d e n n u r 130 g e ret tet. I n M a g l i a n o bei M a r s i vo l lende te ein g e w a l t ige r B r a n d d a s Z c r s tö r u n g s w e r k . I n O rtucch ia g a b es 5 4 0 0 , in G i o i a bei M a r s i 3 5 0 0 T o te . I n D o r r e C a i t a n i b l ieben 7 3 P e r s o n e n to t u n d 2 0 w u r d e n v e r w u n d e t .

    D ie S t a d t S o r a h a t eb en fa l l s schwer gel i t ten. D e r K o r r e s p o n d e n t der „ T r i b u n a " in R o m berichtet, d a h c s in der S t a d t u n d in d e n u m l i e g e n d e n Ortschaf ten kein b e w o h n b a r e s H a u s m e h r gibt. D i e E r d e weis t a n m a n c h en S t e l l e n g ro ß e S p a l t e n auf , a u s d e n e n v o n Ze i t zu Z e i t S ä u l e n v o n he ißem S c h w e fe lw as se r a u s spritzen. I n I s o l a bei L i r i w u r d e n 0 0 Leichen u n d m e h r a l s 1 0 0 V e r w u n d e t e a u s g e g r a b e n . D e r O r t P a t e rn o ist v o l l s tä nd ig zerstör t. V o n den 1 8 0 0 E i n w o h n e r n f a n d e n 1 0 0 0 d e n T o d . E b e n s o ist S a m p e l i n o fast v o l l s t ä n d ig vernichtet. 6 0 0 P e r s o n e n b l ieben tot. E i n B e r g in der N ä h e v o n B a l s o r a n o w u r d e durch e in e n g r o ß e n R i ß in zwei T e i le g e t re n n t . I n B a l s o r a n o g a b es 3 0 0 T o te , in C a m is t r o 6 0 0 O p f e r a n T o t e n u n d V e r w u n d e t e n , in S a n t a A n a t o l i a m e h r a l s 1 0 0 T o te , in C o r v a r o 3 0 0 , in S a n V in c en z o ü b e r 2 0 0 0 , in C o r o n e 1 5 0 , in M o r s a l b a 2 0 0 u n d in e tw a 5 0 O r t e n verschiedene D u tz e n d T o te .

    D ie Z e i t u n g „ G i o r n a l e d ' I t a l i a " schütz! die G e sam tza h l d e r T o t e n a u f 3 0 0 0 0 . A m 1 5 . ds . machten sich in S o r a u n d den u m l i e g e n d e n O rtschaf ten n e u e E r d s tö ß e f ü h l b a r , w o b e i verschiedene schon gerissene H ä u s e r e instürz ten . D i e B e v ö l k e r u n g w u r d e v o n e ine r P a n i k erg r i f fen .

    D e r Bischof v o n A v e z z a n o san d te e in T e l e g r a m m a n d e n P a p s t , in dem er ih m mitteil te, d a ß seine gan ze Diözese in e in e n g r o ß e n F r i e d h o f v e r w a n d e l t sei. A v e zz a n o , C ape l le bei M a r s i u n d P a t e r n o seien dem E r d b o d e n gleichgemacht . F a s t die g a nze B e v ö l k e r u n g h a b e d e n T o d g e f u n d e n ode r sei v e r w u n d e t w o r d e n . D e r P a p s t a n t w o r t e t e , er w e r d e fü r die U e b er leb e n d e n u n d die V e r s t o r b e n e n d e s he imgesuchten G e b ie t e s beten; e r drückte seinen g r o ß e n S c h m e rz ü b e r d a s Unglück a u s .

    I n R o m k o m m e n f o r t w ä h r e n d Z ü g e m i t V e r w u n d e te n a n . 1 2 P e r s o n e n s ind in d e n H o s p i t ä l e r n ih r e n V e r l e t z u n g e n e r legen .

    D i e „ G a z z e t ta U ff iz ia le" veröffent l ich t e in Dekre t, durch d a s e ine U n te rs tü tz u n g v o n e in e r M i l l i o n L i re a l s erste Hi l fe f ü r die N o t l e id e n d e n b e w i l l ig t w i r d . D i e P r o v i n z R o m h a t 1 0 0 0 0 0 Li re , die B a n k v o n N e a p e l e b e n f a l l s 1 0 0 0 0 0 L i r e u n d die „ U n i t a bi R o m a " 5 0 0 0 0 L i r e f ü r die in N o t u n d E l e n d g e r a tene B e v ö l k e r u n g d e s v o m E r d b e b e n z er s tö r ten G e b ie te s gezeichnet.

    V o m B i i c h c r t i s c h .K o s c r i t z ' d e u t s c h e r V o l k S k a l c n d e r . S p ä t e r a l s

    seine a n d e r e n K o l le g e n in B r a s i l i e n ist d e r bekann te Koseri tz ' Deutsche V o lk sk alend er erschienen. D i e s h a t n u n auch sein G u t e s . J e spä te r er kam, u m so m e h r konn te e r ü b e r die E reignisse , welche seit e ine m h a lb e n J a h r e die g a n z e W e l t in A te m h a l t e n , ü b e r d e n W e l t krieg, berichten.- A u f 4 0 S e i t e n be faß t e r sich mi t dem g r o ß e n K r ie g , seinem V o rs p ie l u n d seinem V e r l a u f in e in g e h e n d e r u n d übersicht licher Weise .

    Auch sonst ist d e r K a l e n d e r vorzüglich ausge s ta t t e t . S p a n n e n d e E r z ä h l u n g e n u n d in te ressan te Aufsätze wechseln a b m i t zahl re ichen Ged ich ten , A n e k do ten u n d g e m e in n ü tz ig e n M i t t e i l u n g e n . Auch d e r H u m o r kom m t zu seinem Rechte. D ie verschiedenen T a b e l l e n ü b e r K u r s , Z i n s e n , M ü n z e n , P o s t - u n d T e l e g r a p h e n g e b ü h r e n u n d a n d e r e s w e r d e n d e n Lesern b e so n d e r s e rw ün sch t sein u n d b i ld e n e in e n R a t g e b e r , nach de m m a n c h er im L a u f e d e s J a h r e s g re i fen m u ß . A l le s in a l l e m kö nnen w i r Koseri tz ' Deu tschen V o lksk alen der bestens em pfeh len .

    L c i d e u s s c h u l e . V o n D r . P a u l W i l h e l m v o n K e p p I e r, Bischof v o n R o i t e n b u r g . E rs te s b is fün f u n d z w a n z w a a z ig s t e s T a u s e n d . 8 ° ( X u . 1 5 6 S . ) F r e i b ü r g 1 9 1 4 , Herdersche V e r l a g s h a n d l u n g M 1 . 5 0 ; geb. in L e i n w a n d M 2 .4 0 .

    D e r a u ß e r g e w ö h n l i c h e E r fo lg , d e n Bischof v o n Kepp ler mit seinem klassischen B ü c h le in „ M e h r F r e u d e " e r r a n g , erweckte in vie len seiner Leser den W u n sc h , der Verfasser möchte in ähn l icher W eise auch d a s Leid, den steten B e g l e i t e r irdischer F r e u d e u n d Lust, b e h a n d e ln . Den schon f r ü h e r gefaß ten P l a n h a t K e pp le r n u n a u s A n laß des K rieges , des g rö ß t e n a l le r S c h m e r z e n b r in g e r , a u s g e f ü h r t u n d u n s mit e in em Werkchen beschenkt, d a s nicht b loß schön geschrieben ist, s o n d er n ge ra d e in u n ie rn T a g e n unend l ich viel G u t e s wirken kann. „Lei- öcnsschiilc" n e n n t er sein B u ch , u m schon durch den Xitel a n z u d e u t e n , d a ß er den S c h m e rz a l s G o t t e s B o ten betrachtet u n d d a r u m beson d ers den S e g e n des Le id e n s dars te l len wil l . I n ku rz en , -ebenso fein g e p r ä g ten w ie fo rmschönen Denksätzen b e h an d e l t er d a s Le iden in seiner verschiedenart igen Gesta l t , seine schlimmsten Ursachen u n d heilsamsten W i r k u n g e n , die sichersten X ros tque l len u n d die beste A r t seiner U e b e r w i n d u n g . E s ist die W e i s h e i t der J a h r h u n d e r t e u n d v o r a l lem die de s C h r i s te n tu m s , die hie r zu u n s sp r ic h t : C h r is tu s , der gött liche K re u z t r ä g e r , u n d M a r i a , die M u t t e r der s c h m e rz e n , d a n e b e n eine herr l ich: G a le r ie g r o ß e r u n d hei l iger M ä n n e r leh ren u n s durch ihr W o r t u n d 'Beispiel die Leidenskunst u n d d a m i t auch zugleich die e i gentl iche Lebenskunst .

    W a s a n „ M e h r F r e u d e " so e in m ü t ig g e r ü h m t w u r de : köstlicher I n h a l t u n d fo rm v o l le n de te S p r a c h e , w a r m herz ige B e g e i s t e ru n g u n d ü b e rz e u g e n d e D a r s t e l l u n g s - kraft, reicher I d e e n g e h a l t u n d s t a u n e n s w e r t e B elesenheit

    a l l d a s gil t auch v o n dem L e id e n s b ü c h le in ; v. K e p p le r re b : t w ie e iner , d e r G e w a l t h a t ü b e r u n s • a u s seinen A u s f ü h r u n g e n fl ieht T r o s t u n d F r ie d e . V e r s ü h n u n g u n d n e u e r L e b e n s m u t . G e r n möchte m a n d a s liebe, w ie mit dem H e rz b lu t d e s V erfasse rs geschriebene B ü c h l e in a l l e n B e k ü m m e r t e n in die H a n d drücken, bes o n d e r s a b e r den v ie len T a u s e n d e n , die u n t e r den schweren S c h l ä g e n des g e g e n w ä r t i g e n K r ie g e s ver- z w e i f t u n g s o o l l zu e rl iegen d ro h e n . H ie r f in d e n sie, w a s a l l e in sie zu trös ten u n d aufzur ich ten v e r m a g ; ü b e r H aup t w i r d kein Deutscher diese herr l ichen A u s f ü h r u n g e n ü b e r K r i e g s n ö te u n d K r i e g s l e h r e n oh n e N utzen lesen. A b e r w e i l ü b e r die K r iegsze i t h i n a u s w i r d die „Le idensschu le" i h re n W e r t b e ha l ten a l s schönstes G e genstück de s F r e n d e b u c h e s . M ö g e ih r auch die gleiche A u s n a h m e b e ' c h r d e n s x i n !

    D a s N ov e - iw e rhe , ! der „B crg ft .rd t" ( B e r g i t a d t - v e r l a g B r e s l a u , L e ip p g u n d W i e n , P r . vierte l jährl ich 3 M k) b r in g t oie mit S p a n n u n g e rw a r t e t e erste F o r t setzung d e s n.' ieii R o m a n s „ F e r i e n v o m I c h " v o n P a u l Keller . D e r H e r a u s g e b e r dieser überraschend schnell zu a l lg e m e in e r B el ieb the i t g e la n g te n b un t i l lus t r i c r - t en M o u a l s s c h . i f t h a t fe rn e r e ine z u H erzen gehende A l le r s ee le n -B e t r a c h tu n g u n d die m i t B i l d e r n reich a u s gestattete „Bergs täd t ische K r ie g s b e r ich t e r s ta t tu n g " be ige steuert . A n t w e r p e n schildert, H . S . R e h m höchst a n sc ha u lich in B i l d u n d W o r t : zwei vor treffl iche Tondrucke nach R u b e n s ' M eis te rw e rk e n „ D i e he i l igen d re i K ö n ig e " u n d „ K r e u z a u f r i c h t u n g " f ind diesem Artikel be igegeben . U e ber „ I n d i e n im W el tk r ieg " spricht E w a l d B a n s e , der bekann te Fo r sc h u n g s re i se n d e E i n e packende Episode a u s d e m K a m p f e z u r S e e e rzähl t H . D r e h l e r in der w o h l g e l u n g e n e n Skizze „Dez; B li tz ." D e m tiefen E rns te u n serer Z e i t t r a g e n auch die w e r tv o l le n poetischen B e i t r ä g e R e c h n u n g . D a s al te S a p h i r s c h e Gedicht „ O b sie w o h l k om m e n >wird a m A l l e r s e e l e n t a g ? " h a t H . Z i e g l e r w i r k u n g s v o l l ve r ton t . D e m L ä r m d e r W a f f e n u n d dem w e h m ü t i g e n G e d a n k e n a n die T o t e n w e r d e n w i r w o h l t u e n d entrückt durch die ü b r i g e n G a b e n dieses g e h a l t v o l le n Heftes. B e s o n d e r s h e r v o r g e h o b e n seien die v o n w u n d e r s c h ö n e n A u s n a h m e n nach der N a t u r begleitete P l a u d e r e i ü b e r „ B l ü h e n d e Kak teen" v o n dem deutsch- amerikanischen N a tu r fo r sc h e r D r . B a d e u n d die w o h l a l l e n Lesern e t w a s g a n z N e u e s b r in g e n d e A b h a n d l u n g ü b e r „ S o n n e n k r a f t m a s c h i n e n " v o n I n g e n i e u r S t i n n e s - beck. E . M . H a m a n n bespricht beac h te n sw e r t e Erschein u n g e n d e s deutschen B üch e rm ark tes , u n d A n t o n P ic h le r w id m e t dein steirischen Dichter O t to k a r Kernstock eine r v a r m e m p f u n d e n e Skizze seines L e b e n s u n d S c h a f f e n s . E i n e n p räch t igen Schmuck des fü r 1 ,2 5 M k auch einzeln käufl ichen Heftes b i lden die technisch v o l le n de ten f a rb ig e n K u n s t b e i l a g e n nach G e m ä l d e n v o n Ast r id K i e l b e r g - I u e l , E d m u n d K ö r n e r , H a n s D r e h l e r , A lb e r t Edelfel t u n d L u d w i g v o n S e n g e r .

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    f ü r N o n i i l i i g . i l v u 2 1 . J n n i i n r1. P a t h e J o u r n a l N." 285 « G eg en w är t ig e s «2. D as V e r b r e c h e n d . P o s s e n r u i s s e r s 1.T.Í 23. „ „ „ „4. „ „ „5. «Miudo« a ls b e r ü h m t e r

    K o m ik0. Die E i n w e i h u n g T a r r e c o s7. „ „ „8. D e r a n k l a g e n d e S c h a t te n9.10. Max L i n d n e r e r h ä n g t s ich

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    0A 9 B A L ,S o n n ta g , d en 24. d. M., n a c h m . 2 U h r

    in d e r T u r n h a l l e d e s Ten lo -B ras . T u r n v.

    G eneralversam m lung.T a g e s o r d n u n g :

    1. V e r le s u n g d e s le tz ten P ro to k o l l s ,2. K as se n b e r ic h t ,3. A u f n a h m e n e u e r M itg l ieder ,4. N eu w ah l d e s V o r s t a n d e s ,5. V e r s c h ie d e n e s .

    Um z a h l r e ic h e s E r s c h e i n e n d e r M itg l ie d e r w ird d r in g e n d e r s u c h t .

    D er V o r s t a n d .

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    Rua S ã o Francisco 84

    Dienstm ädchen!F ü r die H a u s w i r t s c h a f t w ird ein o r d e n t

    li ches Sti idcheu g e s u c h t von (42Frau Maria Weigert,

    R ua P a u la U o m e s 33

    m m O B I T MS u m s ta g , d en 23. J a n u a r

    Mvlitilzen ra ts itz im g bei H e r r n J i i l l o R iH i r i g

    Z u re c h t z a h l r e ic h e m 11. m ö g l i c h s t p ü n k t li chem E r s c h e i n e n d e r M itg l ied e r la d e t e r g e b e n s t ein D e r V o r s t a n d .

    2) e \ i ^ c K e t S ä n g e r b u n dS o n n ta g , d e n 24. J a n u a r

    n a c h m i t t a g s 2 U h r »iiM N erorile iit l i e h e

    < « e iieru l v e r N u m m lu iig T a g e s o r d n u n g :

    B e s ic h t ig u n g d es N eu b au es ,A b g a b e d e s R e c h e n s c h a f t s b e r i c h t e s u n d B es p r e c h u n g ü b e r d ie w e i te re F o r t f ü h

    r u n g d e s Baues.Die H e r r e n M itg l ied e r w e r d e n h ö f l i ch s t

    e r s u c h t , r e c h t z a h l re ic h zu e r s ch e in en .D er V o rs t an d .

    I. A. : D e r S c h r i f t f ü h r e r .

    Sam m elliste

    Lehrer m it v o l l s t ä n d ig , u y m- n a s i a lb i l d u n g e r t e i l t g r ü n d l i c h e n U n te r r i c h t , v o rzü g l ich in Rechnen

    (M athem at ik ) , Deutsch, Französisch u n d in den altulassischen Sprachen. N ä h e r e s zu e r f a h r e n bei d e r Red. d. RI.

    ^ t x m a S d x U u d e x t x o t x x ^a u s S e r r o Azul in L a t te n zu 15 u. 30 kg . zu h ab e n bei (23

    J u l iu s .VlelNler,R u a Rio B ran c o 94

    e\ y 3 e x x x t r a u t > e t xzu h a b e n

    R u a 13 d e Maio N r . 154 F r ü h e r e C h a c a r a Pe. T o d e sc h i (32

    Ueberall

    zu G unsten des deu tschen u . Ö sterre ich . R oten - I - K re u z e s :

    B is h e r v e rö f fen t l ic h t . . . . 1:6168600U n g en an n t , (S ão J . d o s P in h a e s ) 108000

    Z u s a m m e n : 1:6208600

    rõlf3JíB]I3Jt3HBffBIIBII3JBIfBJIBgBHBIf in d e t - I S I S V I T A L I N - s e in e r u n ü b e r t r e f f l i c h e n W i r k u n g w egen d a n k b a r e A n e r k e n n u n g . So

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    „11 S I D er (Sortiere dclla S e ra berichtet laut

    „Vojsischer Z eitung" aus B ordeaux, daß in einem Kom m unique des M arinem inijterium s über Schiffsope- la tionen hervorgehoben w ird, die J a g d auf das deutsche Unterseeboot „U 2 1 " im K anal sei ergebnislos verlausen. E s brachte am 23 . November den englischen Dam pfer „M alachite" zum Sinken. Zwei Torpedoboot- slottillen w urden zur Verfolgung des Unterseebootes ausgeschickt, das sie am 25. November entdeckten, und bas auf einen seiner Verfolger drei Torpedos schlenderte. Am 26. November erschien „U 21 " beim Kap Antiser, nördlich von Le Havre, wo es den englischenDam pfer „ P rim o " zum Sinken brachte. Am 28. November erschien „U 2 1 " wieder in der Nähe von KapAntifer, schleuderte wieder einen Torpedo auf ein T o rpedoboot und verschwand in der Richtung nach N or den. „U 2 1 “ hat seinerzeit auch den englischen Kreuzer „ P a th finder" in den G rund gebohrt.

    D i e „ ÍÇ lo t te n b c m o n f trn t io i i" . Z n B eginn desKrieges w ar der österreichische Reseroeleulnant K oharits a ls Chef der Grenzpolizei in Pancsova tätig. Ih m standen außer den Grenzpolizisten und Finanzwachleutcn n u r Landstürm er dritten Aufgebots mit W erndlkarabinern zur V erfügung. Die fiantstürm er besorgten die P atrou illengänge an der D onau. Die W erndlkarabiner haben einen wirksamen E rtrag von höchstens sechs oder siebenhundert Schritte. Die Serben merkten das. S ie nisteten sich inmitten der D onau auf einem Eiland ein und machten sich über die Landstürmer lustig, die ihnen mit den alten W erndlkarabinern doch nichts an haben konnten. Jeden M orgen zu einer bestimmten S tu n d e veranstalteten die Serben eine „Floltendemon stration", indem sie mit Kähnen auf der D onau hin und herfuhren — immer außerhalb der Portec der W erndlkarabiner — und die Landstürm er auf alle Weise verhöhnten. Zeigten sich aber Grenzpolizisten und Flnanzwachleute (die den M annlicherkarabiner führen), dann w aren die Serben im N u verschwunden. Eines T ages sollten die Serben doch ihren Meister finden. Leutnant K oharits ließ etliche Finanzwachleute, ausgezeichnete Schützen, in Landsturinuniform en kleiden und mischte sie unter die P atrouilleurc. Die Serben stiegen in ihre B oote und w urden von den Landstürmern be

    schossen. S ie wähnten sich sicher und begannen wieder ihre Possen. N un eröffneten die Finanzwachleute das Feuer. Keiner von den Serben hat es überlebt

    (» in M i ß v e r s t ä n d n i s . Die serbischen H andgra naten haben die Form von vierkantigen flachen Z inn flaschen, etwa in Handgrößc. D as österreichische S treif torps von Peterw ardein hatte einige Komitaqchis festgenommen und bei ihnen auch H andgranaten gefunden. Nachmittags sah der K om m andant H auptm ann I lle s einen seiner Leute mit verwundetem Arm umher- gehen und fragte ihn wiederholt, w as ihm passiert wäre. Der S o ld a t suchte sich um die A ntw ort zu drucken. Endlich meldete e r ; „Ich hatte Hunger und wollte mir eine von den erbeuteten serbischen Konserven wärmen. D a ist sie explodiert und hat mich sehr erschreckt.

    P r o f e s s o r C s t to a lb a b g e s c h ü tte lt . Rektor und S en a t der Universität Leipzig geben bekann t:

    --Der emeritierte, aber noch dem Lehrkörper der Universität Leipzig angehörende Professor Dr. W ilhelm Ostwald hat vor einigen Wochen im Gespräch mit schwedischen Berichterstattern Deutschlands angebliche politische Zukunstspläne entwickelt, insbesondere die B ildung eines mitteleuropäischen B undes in Aussicht ae- stellt, der die nordischen Völker unter Deutschlands oberster Leitung zusammenstellen solle. E r hat sich fcr, ner in einer weite Kreise verletzenden Art über die gegenwärtige Erstarkung des religiösen Lebens in Deutschland ausgesprochen. Diese Aeußerungen sind ohne daß Herr P rof. Ostwald sie widerrufen hat in die Zeitungen der verschiedenen B lätter gedrungen 'W.r beklagen es tief, daß ein Professor einer deutschen Universität sich solche unverantwortliche Aussprüche hat zu Schulden kommen lassen und mißbilligen das Verhalten des Herrn P rof. Ostwald, durch das er un e- schärfste "k* ^ à n zugefügt hat. auf das

    Professor Ostwald ist ein Haupt der Monisten E r

    S c h r S r ne'ien.bUrd) ungläubigen5 M illiarde« Schaden in Belgien. Einer

    halbamtlichen Statistik zufolge beläuft sich nach der

    „Voss. Z tg ." der materielle Schaden, den Belgien t her durch den Krieg erlitten hat. auf 5 319 000 0 Franken. Die Hauptposten sind folgendermaßen vertei Lüttich und Umgebung 3 73 M illionen, Löwen 1 M illionen, N am ur 120 M illionen. Eharleroi 516 ® lionen, Schäden in der Landwirtschaft 1 Millia 418 M illionen, A ntw erpen 50 6 M il