BEM-VINDO EM CALDAS DA RAINHA/

PORTUGAL

BERTRAM KAISERWS 2012/13

BERTRAM KAISER ESCOLA SUPERIOR DE ARTES E DESIGN

KOMMEN UND GEHEN ANREISE – Der schnellste Weg, um in die portu-giesische Stadt Caldas da Reinha zu kommen, ist es, einen Flug nach Lissabon zu nehmen und von dort den Bus nach Caldas zu nehmen. Alternativ kann man auch günstig mit Ryanair in die nördli-chere Stadt Porto fliegen und von dort aus den Bus nehmen. Nachteil ist hier allerdings, dass Ryanair strenge Vorgaben bezüglich des Gepäckgewichtes hat, so dass man bei Überschreitung der Gewichts-grenzen schnell draufzahlt. Die dritte Möglichkeit wäre, noch mit dem Auto zu reisen, was aber auf-grund der langen Anreise eher nicht zu empfehlen ist. Es soll aber schon Studenten gegeben haben, die diese Strapaze auf sich genommen haben.VERKEHRSANBINDUNG – Die Stadt Caldas da Reinha befindet sich ca. 80 km nördlich von Lis-sabon und ist 8 km von der Meeresküste entfernt. Um einen Tagesausflug nach Lissabon zu unterneh-men, ist man etwa 1 Stunde mit dem Bus unterwegs, in die Stadt Porto sind es dagegen knapp 4 Stunden.

STADT UND LAND LEBENSHALTUNGSKOSTEN – Generell sind

die Lebenserhaltungskosten aufgrund der niedrigen Mietpreise wesentlich günstiger als in Deutschland. Lebensmittel aus dem Supermarkt sind aber gleich teuer bzw. gelegentlich auch teuerer, es sei denn, man geht auf den zentral gelegenen Stadtmarkt, der eine Vielzahl an günstigen Produkten aus der Region anbietet. Ebenso niedrig sind die Preise in Cafés und Bars: Für einen Café oder ein Bier muss man in der Regel nicht mehr als zwei Euro be-zahlen. Auch das Essen in der Mensa ist sehr güns-tig, aber qualitativ nicht auf dem höchsten Niveau. Alle anderen Dinge, die man zum Leben braucht, sei es Kleidung, Zeichenmaterial, Bücher oder auch Surfbretter sind nicht wesentlich günstiger als in Deutschland.BESONDERHEITEN DER STADT UND DES LANDES –Caldas da Reinha ist etwas klei-

ner als Augsburg. Im Stadtzentrum findet man häu-fig alte Architektur. In Portugal ist Caldas für die Keramikkunst bekannt. Auffällig ist, dass man be-dingt durch die Hochschule für Kunst und Design stets eine Vielzahl von Studenten auf den Straßen und in den Cafés antrifft. Diese sind auch für die sog. Caldas Late Night verantwortlich, einem Fes-tival, das einmal im Frühjahr in Caldas stattfindet, bei dem Designer und Künstler ihre Studios und Ateliers in der Stadt für ein paar Tage der Öffent-lichkeit zugänglich machen.Landschaftlich gesehen bietet Portugal viel Ab-wechslung. So ist die Landschaft um Caldas herum geprägt von Wäldern, Seen und langen Stränden, die zum Wandern und Fahrradfahren oder Surfen einladen. Das Klima ist oft freundlich und warm, wobei es im Winter auch mal über einen längeren

BEM VINDO EM CALDAS DA REI NHA/PORTUGAL

Zeitraum regnen kann. Es herrscht im Winter zu-dem aufgrund der Nähe zum Meer ein hohe Luft-feuchtigkeit. Es empfiehlt sich daher, sein Geld in einen guten Heater zu investieren und warme Klei-dung mitzuehmen.KULTUR UND TRADITION – Wer sich für Kultur interessiert, auf den wartet die Hauptstadt Lissabon mit einem reichhaltigen Angebot an Ga-lerien, Museen, Küstlergemeinschaften und vielen kleinen Musikbars und -clubs auf. Das Stadtbild ist geprägt von klassischer Architektur und der traditionellen Mode der Einheimischen. In den alten Gassen findet man internationale Straßen-musiker und überhaupt scheint für die Portugie-sen das Leben vor allem draußen statt zu finden. So trifft man selbst bei schlechtem Wetter Leute, die vor dem Café sitzen und lachen.Die Mentalität der Einheimischen ist sehr von ge-genseitigem Entgegenkommen und Gastfreund-lichkeit bestimmt. Die Menschen wirken insgesamt sehr ruhig und ausgeglichen und sind meist höflich und hilfsbereit.

STUDIEREN STUDIENANGEBOTE – Die Hochschule für Kunst und Design (Escola de artes e design) be-findet sich nicht unweit vom Stadtzentrum entfernt und ist leicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu er-reichen. Der Campus gliedert sich in zwei große Hauptgebäude, in denen sich die Unterrichtsräume und Werkstätten befinden sowie einer gut ausge-statteten Bibliothek und einer Mensa mit Cafete-ria und Terrasse. DEPARTMENTS – Wie der Name schon sagt, ist es in dieser Schule möglich, sowohl Kunst als auch

Kommuniaktionsdesign zu studieren. Dies gilt auch für Erasmus-Studenten! Wer also schon immer ein-mal ein Kunst Projekt belegen wollte, hat hier die Möglichkeit dazu. Zudem laden die großen und gut ausgestatteten (Holz-, Keramik- und Druck-) Werk-stätten zu (kunst-) handwerklichen Experimenten ein. Wer sich für den Bereich Typedesign interes-siert, sollte die Klasse von Ricardo Santos besu-chen, einem bekannten Typedesigner aus Lissabon. Hier bekommt man hilfreiche Tipps zum Entwerfen einer eigenen Schrift. Insgesamt bietet die Schule ein sehr großes An-gebot an Fächern, worunter sich auch exotische Fächer, wie Ausdruckstanz, Theater und Musik befinden. Die einzelnen Departements sind dabei folgendermaßen aufgeteilt: Freie Kunst, Grafik-design, Multimedia, Industriedesign, Keramik- und Glasdesign, Bild- und Tondesign sowie Schauspiel.SEMESTERDAUER – Das Wintersemester be- ginnt stets wie auch an derHSA am 1. Oktober und ende Ende Januar.EINSCHREIBEN – Nach Beginn des Semesters habt ihr genügend Zeit, euch über das vielfältige Kursangebot zu informieren und dann zu entschei-den, welche Kurse ihr belegen wollt. Die ausge-wählten Kurse werden dann in euer persönliches Learning Agreement eingetragen. Bei allen weite-ren Fragen hilft euch gerne die internationale Ko-ordinatorin Sandra Ferreira Taurino vor Ort weiter.

links: die nostalgischen Gassen von Lissabon (oben)

Im Fach Typografie III bei Ricardo Santos entstandene Fraktur (unten)

LEBEN UND FEIERN WOHNEN – Für Erasmusstudenten ist es nach Ankunft in Caldas da Rheina nicht schwer, eine Wohnung zu finden. So gibt es in der Eingangshal-le der Schule einen Katalog mit Mietangeboten für Studenten. Da die meisten Portugiesen englisch sprechen, kann man bei einem geeigneten Woh-nungsangebot entweder direkt beim Vermieter an-rufen oder man fragt einfach einen vorbeilaufenden portugiesischen Studenten um Hilfe. Es wird einem immer weitergeholfen. Sollte man dennoch nicht gleich eine passende Wohnung finden, kann man vorerst auch in die Studenten-Residenz ziehen.INTERNATIONAL STUDENTS – Wenn man einen Erasmus-Austausch vor sich hat, sollte man sich darauf einstellen, dass viele Freizeit- Aktivi-

täten zusammen mit anderen Erasmus-Studenten stattfinden werden. Das trifft v. a. auf gemeinsame Ausflüge, Partys, Abendessen und Reisen zu. Hier hat man die ideale Möglichkeit, Kontakte zu Stu-denten aus aller Welt aufzubauen und sich über gegenseitige Gemeinsamkeiten und Unterschiede auszutauschen. Dennoch findet man auch sonst noch genügend Zeit, um portugiesisches Land und Leute selbstständig kennen zu lernen.Verständigen tut man sich innerhalb der Erasmus-Gruppe, aber auch oftmals mit den Einheimischen auf Englisch. TIPPS – Grundsätzlich sollte man nicht mit der Erwartung nach Portugal reisen, innerhalb eines Semesters die Sprache zu erlernen. Es ist aber dennoch sehr nützlich vor Beginn des eigentlichen Studiums den dreiwöchigen Sprachkurs in Leiria zu besuchen, damit man zumindest an der Super-marktkasse nicht hilflos um sich sehen muss. Wer ernsthaft vorhat, die Sprache zu lernen, sollte da-für lieber ein ganzes Jahr einplanen. Nicht nur in Bezug auf das Erlernen der Sprache ist die Dauer eines Semesters etwas kurz, sondern auch, um sich vollständig in die neue Umgebung einzuleben.Weiterhin muss man sich auch darauf einstellen, dass die Uhren in Portugal etwas langsamer ticken als bei uns. Sollte es also mal länger dauern, bitte nicht in Panik geraten, sondern lieber einen Café an der nächsten Ecke bestellen. Was die Mobilität angeht ist es sinnvoll, sich in der Schule für die Dauer von ein Semester ein Fahr-rad auszuleihen. So kann man innerhalb von 30 bis 40 Minuten zum entfernten Strand in Foz de Are-lho düsen oder die schöne Landschaft und mittelal-terlichen Städte und Burgen um Caldas da Rheina herum erkunden.

PARTY – An den Wochenenden und gelegentlich auch unter der Woche treffen sich die Studenten der ESAD abends am sog. Praça, dem zentralen Stadtplatz der umringt ist von ein paar kleinen Bars und Restaurants. Hier trifft man eigentlich immer jemanden, den man aus der Schule kennt oder ein paar Erasmus-Studenten. Da wie bereits erwähnt, die Preise für Getränke sehr billig sind, kann man auch ganz gut unter 10 Euro an einem Abend wegkommen. Die Portugiesen gelten, wie bereits erwähnt, als sehr gastfreundlich. So kann es schon einmal vorkommen, dass man beim Überqueeren des Praças oder des Campus spontan zu einem Barbecue eingeladen wird. Letztere finden auch mitten im Dezember draußen im Garten oder auf der Terasse statt. Warm anziehen!

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